6 Monate Hanau – In Gedenken an die Opfer, gegen rechten Terror

Am 19. Februar fielen in Hanau neun Menschen einem rassistischen Terroranschlag zum Opfer. Der Täter schoss gezielt auf migrantisch aussehende Personen, unter anderem in einer Shisha- Bar. Danach erschoss er seine Mutter und sich selbst. Schockierend ist nicht nur der Anschlag selbst, sondern auch die Reaktionen von Politik und Behörden darauf. Angehörige der Opfer erzählen, dass sie von Polizist*innen nicht ernst genommen und abgewiesen wurden. Politiker*innen wie der Afd-Abgeordnete Rainer Rahn (MdL, Hessen) fällten Aussagen wie „Shisha-Bars sind Orte, die vielen missfallen, mir übrigens auch. Wenn jemand permanent von so einer Einrichtung gestört wird, könnte das irgendwie zu einer solchen Tat beitragen.“ Äußerungen wie diese in einem Landtag relativieren rechten Terror massiv und tragen rassistische Positionen in die Gesellschaft. Auch die von der Regierung groß angekündigten Maßnahmen gegen Rassismus und rechten Terror lassen auf sich warten.
Dass Taten wie diese leider kein wie von sämtlichen Behörden dargestellter Einzelfall sind, zeigt zum Beispiel der antisemitische Angriff auf eine Synagoge in Halle im Oktober 2019. Täglich werden „nicht-deutsch“ aussehende Personen diskriminiert, fallen rassistischen Polizeikontrollen zum Opfer oder werden aufgrund ihres Aussehens, der ihnen zugeschriebenen Religion oder Sprache angefeindet.
Um einerseits den Opfern des Anschlages von Hanau und allen anderen von Faschist*innen getöteten Menschen zu gedenken und gleichzeitig ein klares Zeichen gegen Rassismus zu setzen, war für den 22. August eine große Demonstration in Hanau angemeldet. Auch wir als Antifa Stammtisch wären dort hingefahren. Allerdings wurde diese Demo noch am späten Abend vorher von der Stadt Hanau aus „Coronaschutzgründen“ verboten. Während am selben Tag überall in Deutschland tausende Coronarebell*innen ohne Masken demonstrieren durften.
Um trotzdem an diesem Tag Antirassismus und Gedenken auf die Straße zu bringen, fanden in ca 50 Städten kleinere Kundgebungen statt, bei denen teilweise Reden der Angehörigen der Opfer gestreamt wurden.
Auch in München gab es eine solche Kundgebung mit ca. 100 Teilnehmer*innen, auch wir waren selbstverständlich dabei.

Mit einem Transparent und Fahnen machten wir unseren Protest und unser Gedenken sichtbar.
In Gedenken an
Sedat Gürbüz
Göhkan Gültekin
Ferhat Unvar
Mercedes Kierpacz
Kaloyan Velkov
Fatih Saraçoglu
Vili Viorel Paun
Hamza Kurtović
Said Nessar Hashemi

Rechten Terror zerschlagen – Antifaschistische Aktion aufbauen!

Antifa-Infostand in der Messestadt

Letzten Samstag waren wir mit einem Infostand in der Messestadt. Ziel war es, die Menschen über rechten Terror zu informieren und die Notwendigkeit von antifaschistischer Organisierung zu verdeutlichen. Hierzu hatten wir einiges an Infomaterial dabei und hatten außerdem in Vorhinein Stelltafeln erstellt, welche sowohl an die Opfer von rechtem Terror erinnern, als auch rechte Netzwerke veranschaulichen.

Außerdem hatten wir ein Transparent dabei, welches an die Opfer des rechten Terroranschlags von Hanau erinnert. Diese Tat ist jetzt beinahe ein halbes Jahr her, weshalb wir am kommenden Samstag zur Demo nach Hanau reisen werden.

Rechten Terror zerschlagen – Die Antifaschistische Aktion aufbauen!

Dies wird nicht der letzte Infostand dieser Art gewesen sein.

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Flyer-Verteilung in Milbertshofen gegen AfD-Müll

Anfang der Woche hat die AfD hier im Münchner Viertel Milbertshofen Zeitungen gegen die “Corona Hysterie” verteilt. Die selbsternannte “Alternative” fordert die sofortige Aufhebung aller Corona-Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft. Das haben wir nicht unkommentiert gelassen.

Gerade in Zeiten der Krise ist Solidarität zwischen den Menschen angesagt. Die AfD hingegen versucht zu spalten und hetzt gegen Minderheiten. Sie fordert Reisefreiheit zum Ballermann, aber will Geflüchtete an den Grenzen abweisen. Ihre Forderungen nützen im Allgemeinen aber nicht den Angestellten oder Arbeitslosen, sowie sie es gerne vorgibt, sondern den Firmen und Konzernen.

Wir stellen uns klar gegen die menschenfeindlichen und wirtschaftsliberalen Positionen der AfD.

Unsere Forderung ist: Die Reichen sollen die Krise bezahlen, nicht davon profitieren.

Kein Raum für rechte Hetze – weder in Milbertshofen, München oder überall sonst!

Black Lives Matter – Kundgebung am 11. Juli 2020 in München

Am vergangenen Samstag beteiligten auch wir uns an der Black Lives Matter Kundgebung auf der Theresienwiese. Insgesamt kamen zwischen 1500 und 2000 Leute auf die Theresienwiese, um gegen Rassismus und Diskriminierung von POC zu protestieren. In den Reden wurden unter anderem die rassistisch motivierten Durchsuchungen und die Gewalt durch Polizist*innen thematisiert.
Diese hatten bereits vor der Kundgebung mit Vorkontrollen versucht Kundgebungsteilnehmer*innen und Sympathisant*innen einzuschüchtern.
Darüber hinaus wurde die Blockade der Aufklärung von Verstrickungen staatlicher Strukturen in rassistisch motivierte Anschläge am Jahrestag der Urteilsverkündung im NSU Prozess thematisiert.
Aus all dieser zusammenkommenden Wut formierte sich eine spontane Demonstration, die versuchte Richtung Innenstadt zu gelangen. Nach längerem hin und her mit der Polizei zogen wir als angemeldete kämpferische Demonstration zum Stachus. Auf dem Weg dorthin, solidarisierten sich immer wieder Passant*innen.

Foto von No Pasaran Muc

Treffen von KV Nord der AfD gestört

Am Dienstag, den 7. Juli 2020, traf sich der Kreisverband München Nord der AfD in dem Lokal “Tannenhof”, Caracciolastraße 34, um ein Treffen abzuhalten. Dabei blieben sie nicht lange ungestört. Unter dem Zuspruch von Passant*innen zogen ein gutes Dutzend Antifaschist*innen mit einer kämpferischen Spontandemo vor den Gastronomiebetrieb, um den Rassist*innen anschließend mit einer Rede und Parolen lautstark gegenüber zutreten. Gegen den kläglichen Versuch der AfD‘ler*innen ihre rechte Hetze zu betreiben und sich gegen die Antifaschist*innen zu stellen, wurde ein klares Zeichen gesetzt.
Denn auch weiterhin gilt: Kein Raum für rechte Hetze, Kein Raum der AfD!

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Kundgebung und Spontandemonstration in Kösching nach faschistischem Angriff

Vergangenen Donnerstag wurde bekannt, dass Stefanie Kirchner, Bezirksrätin der Linkspartei, in Kösching von einem bewaffneten Mann von hinten angegriffen und stranguliert worden war. Dabei soll er immer wieder “Scheiß Linke” gerufen haben. Nur durch entschlossenen Widerstand konnte sich Stefanie aus der Situation befreien.
Dieser feige Angriff reiht sich in eine Vielzahl von Angriffen durch Rechte auf Linke, Migrant*innen und andere, die nicht in ihr Weltbild passen, ein.
Um unsere Solidarität mit Stefanie auszudrücken, folgten wir dem spontanen Aufruf unserer Genoss*innen der Gruppe LARA. Gemeinsam mit ca. 50 Menschen hielten wir am Samstag eine Kundgebung auf dem Marktplatz in Kösching ab.
In unserem Redebeitrag machten wir klar, dass wir uns im Kampf gegen die Rechten nicht auf den Staat verlassen können, sondern eigene Strukturen aufbauen und antifaschistischen Selbstschutz organisieren müssen.

Die Repressionsschläge gegen Antifaschist*innen in Baden-Wüttenberg, bei welchen mehrere Wohnungen durchsucht und ein Genosse in Untersuchungshaft gesteckt wurde, zeigen deutlich, auf welcher Seite der Staat und seine Helfer stehen.
Während Rechte ungehindert morden können, werden Antifaschist*innen mit massiver Repression überzogen.
Während von GdP und Co das Bild von einer neuen RAF gezeichnet wird, werden rechte Angriffe in der Presse höchstens als Randnotiz erwähnt, solange nicht Menschen sterben, oder es wird ein politisches Motiv abgesprochen. So wird im Fall von Stuttgart nur selten erwähnt, dass es sich bei dem scheinbaren Opfer um einen organisierten Rechten handelte, der zuvor wohl Schlagringe gezogen hatte.
Anschließend an die Kundgebung zogen wir mit einer spontanen Demonstration durch Kösching und machten deutlich, dass wir keine rechte Aggression unbeantwortet lassen werden.

Für uns ist klar: Antifaschismus ist nötig und legim. Unsere Solidarität und Gedanken sind bei Steffi und Jo.

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Solidarisch gegen Angriffe von Faschist*innen und des Staates

Vor einer Woche griffen türkische Faschist*innen nach Auseinandersetzungen um eine feministische Demo das Linke Zentrum EKH in Wien an. Diese sogenannten “Grauen Wölfe”/”Bozkurts” treten als eine Reihe rechter Vereine und Gruppen mit nationalistischen, frauenfeindlichen und teilweise fundentalistisch-islamistischen Positionen auf. Und nicht nur in Wien sind diese Vereine aktiv. In Dortmund wurde am 15.5. ein Kurde ermordet. Der Mörder posiert auf seinem Facebookprofil mit dem sogenannten “Wolfsgruß”, dem Gruß der Grauen Wölfe. Außerdem unterstütze er die Operationen des türkischen Militärs.

Vertreter*innen von faschistischen, imperialistischen, frauenfeindlichen und anderen reaktionären Positionen sind unsere Gegner, egal woher sie kommen.
Als Antifaschist*innen sind wir solidarisch mit denjenigen, die von Rechten angegriffen werden.

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Immer wieder Samstags… Klare Kante gegen Rechts!

Mal wieder Samstag, Mal wieder Coronarebellen in der Stadt. Mal wieder statteten wir den kläglichen Resten der Sammelbewegung einen Besuch ab. Dabei trafen wir auf einen Infostand der unter anderem von Rolf Hecht und anderen Personen aus dem Umfeld des rechten Hetzers Michael Stürzenberger betrieben wurde. Außerhalb der sonst abgesperrten Kundgebungsfläche versuchten diese Kontakt mit Passant*innen aufzunehmen. Getreu dem Motto: Kein Raum für rechte Hetze, schirmten wir den Infostand ab, woraufhin sie ihren Infostand aufgeben mussten und sich mitsamt ihren Propagandamaterials hinter die Absperrung zurück zogen.

Die Polizei setzte als Reaktion einige Aktivst*innen fest. Als Rechtfertigung schoben sie den gerade in Mode gekommenen „Verstoß gegen die Corona-Auflagen“ vor. Diesen Vorwurf nutzt die Polizei bereits seit Wochen gezielt um linken Protest mit Repression zu überziehen und einzuschüchtern. Woher hier der Wind weht wurde nicht zuletzt daran deutlich, dass im Gegensatz zu dem Dutzend Antifaschist*innen mit Masken, auf der Kundgebungsfläche ca. 250 Menschen sämtliche Hygienemaßnahmen missachteten. Aber wir werden uns nicht einschüchtern lassen. Unser Protest ist und bleibt legitim und notwendig.

Im Anschluss beteiligten wir uns an der Kundgebung gegen rassistischen Sprachgebrauch auf der Theresienwiese.

Protest gegen faschistische Hetzer in Pasing am 20. Juni 2020

Für Samstag den 20.06. hatte die Identitäre Bewegung eine Kundgebung am Pasinger Marienplatz angekündigt. Insgesamt erschienen ca. 18 Aktivisten und eine Aktivistin. Unter Ihnen auch Phillip Mosig und Annie Hunecke, die in Partner-Shirts mit “European Live Matters” Aufschrift versuchten den Tod einer 19-Jährigen für ihre Hetze zu instrumentalisieren und in eine künstliche Konkurrenz zu den “Black Live Matters Protesten” zu setzen. Noch deutlicher wurde dies bei den Schildern die das Gesicht der Verstorbenen zeigten und mit dem Spruch “I can’t breathe” versehen waren, dem Satz den der von Polizisten ermordete Georg Floyd in seinem Todeskampf mehrfach rief und der Symbol der Proteste in Amerika und von POC weltweit wurde.

Die Identitären zeigten damit nicht nur ihre ekelerregende Ausschlachtung eines Todesfalls für ihre Hetze gegen Immigrant*innen, sondern versuchten eine direkte Konkurrenz zu den Protesten gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen.

Dieser Provokation und dem Versuch der Spaltung, stellten wir uns entschlossen mit ca. 80 Menschen entgegen. Dabei konnte verhindert werden, dass die Rechten ihre Hetze in die Pasinger Innenstadt tragen konnten. Trotz Megaphon und reichlich personeller Verstärkung aus anderen Städten schafften Sie es nicht gegen den lautstarken Gegenprotest anzukommen.
Auch bei der Abreise zeigte die IB, dass es ihr nach den letzten Malen an Selbstbewusstsein mangelte und versuchte erst gar nicht öffentlich abzureisen, sondern griff diesmal direkt auf Taxis zurück.