Hintergründe

Was ist passiert? 

Am 17.10.2022 fand im „Eine Welt-Haus“ in München der Vortrag „Reise nach Germania – Von Fuxen, Burschen, Alten Herren“. Der Referent  lebte selbst in einer katholischen Verbindung in Hannover. Nach seinem Austritt bewarb er sich zu Recherchezwecken in weiteren Burschenschaften. Der Vortrag fasst seine Erfahrungen zusammen. Er klärt über die rassistische, antifeministische und rechte Ideologie von Burschenschaften auf. Mit seinem Vortrag macht er sich zu ihrem Feind. Dass Internas nach außen dringen, gefällt Burschenschaften gar nicht. Sie schaden ihrem Image als scheinbar neutrale Vereinigung von Studenten. Das gefährdet ihrer weiteren Agitation und damit ihrer Existenz. Mit dem Eintritt in eine Burschenschaft geht auch ein Pakt des Schweigens einher. Ein Bruch bleibt nicht ohne Konsequenzen. Nicht selten werden Aussteiger bedroht oder ihnen nachgestellt.

Wie auch in anderen Städten, in denen der Referent seine Veranstaltung hielt, mobilisierten in München die Burschenschaften zu seinem Vortrag.
Ihr Ziel: Die Veranstaltung stören – den Referenten demütigen – ihn mundtot machen.

Am Abend des Vortrags tauchten Aktivitas der Burschenschaften „Alemannia“ und „Danubia“ auf. Unter ihnen Mitglieder der „Identitären Bewegung“. Das Hausrecht hielt sie vom Eintreten nicht ab. Ihr Stören konnte nur durch die Präsenz von Antifaschist:innen, die sich ihnen in den Weg stellten, verhindert werden.

Nun kommt es zum Prozess gegen 7 Antifaschist:innen:

An diesem Abend wurden in der Nähe der Theresienwiese 7 Antifaschist:innen von der Polizei aufgegriffen und brutalst festgenommen. Ihnen wird nun vorgeworfen, an der Intervention gegen die Burschenschaftler beteiligt gewesen zu sein. Wir stellen uns solidarisch hinter die angeklagten Antifaschist:innen!

In den kommenden Wochen werdet ihr hier Inputs zu den Burschenschaften und Aktivitas sowie ihrer Rolle im rechten Mosaik bekommen.

Die “Burschenschaft Danubia München” und ihre Mitglieder

Die Danubia:
Nachdem zwei aktive Mitglieder der „Burschenschaft Danubia München“ beim Potsdamer Treffen anwesend waren und mit Bundestagsabgeordneten der „AfD“ und anderen rechten Kräften und Faschisten die Abschiebung tausender Menschen aus Deutschland unter dem Titel “Remigration” planten, fiel die Burschenschaft Danubia erneut durch Ihr rechtsextremes Engagement auf.
Die rechtsextreme und pflichtschlagende Burschenschaft Danubia aus München, gilt mit der Schülerschaft “Saxonia-Czernowitz“ als eine Kaderschmiede für die „Neue Rechte“ und weist erhebliche Überschneidungen mit faschistischen Gruppen wie der „Identitären Bewegung“ (IB) auf.  Einige der sogenannte „Alt-Herren“ der Danubia sind Mitglied bei der „AfD“ und organisieren Veranstaltungen von faschistischen und rechtsextremen Gruppen, welche im “Danubia-Haus” gerngesehen stattfinden.

Auffällige Aktionen der “Danubia”:
29. Juli 2023: Remigrationsdemonstration in Wien
– Mehrere Personen aus der Danubia vor Ort
13. Juni 2023:Drag-Lesung in München
– Ebenfalls mehrere Personen der Danubia (+IB) vor Ort
– Versuch die Lesung zu stören scheiterte 
03. März 2023: Ehrduell in Erlangen
– Verbotene Verabredung zum Fechtkampf
=> Gewaltpotential der Burschenschaft

Ludwig Johannes Zeddies
– Aktivist der Identitären Bewegung (IB) und Danube (Burschenschaftler der „Burschenschaft Danubia München“) 
– Mitglied mit seinem Bruder Paul Zeddies beim bayrischen Ableger der Identitären Bewegung, der „Lederhosen Revolte“
– Vater, Roland Zeddies, AfD Vorsitzender des Ortsverbands Bad Aibling-Mangfall Tal
– Zeigte “White Power“ Zeichen mit anderen Danuben im Bayrischen Parlamentsgebäude, eines von zahlreichen Beispielen der Verwendung des Hasssymbols 
– Anwesend mit anderen Rechtsradikalen auf Demonstration der AfD und neurechtem Compact Magazin im Rahmen der Sicherheitskonferenz in München 
– Am 13.6.23 Versuch mit anderen Identitären, wie Annie Hunecke Kinderbuchlesung mit Drag Queens in München durch Stürmung der Räumlichkeiten zu stören
– Folge ist Festnahme der Faschisten und Ermittlung wegen Hausfriedensbruch
– Am 29.01.24 anwesend mit Danuben und Identitären Aktivisten Adrian Segner bei Festnahme von Martin Sellner, führende Persönlichkeit der IB, in Passau 

Pierre-Louis Jean-Ralph Rene Klotz
– Klotz arbeitet für AfD-Landtagsabgeordneten Benjamin Nolte, “Alter Herr” der „Burschenschaft Danubia München“
– Nolte setzte sich für die Abschaffung der “Unvereinbarkeitsliste” der AfD ein, Liste ist ein öffentlicher Versuch der AFD sich bspw. von Ex-NPD Mitgliedern zu distanzieren 
– Häufung von rassistischem Verhalten in der Öffentlichkeit, bspw. Spitzname “Bananen     Nolte“ nach demonstrativ Übergabe einer Banane an Burschenschaft, die People of Color aufnimmt 
– Mobilisierung von IB Aktionen auf seinem Telegram-Kanal 
– 8. Juli 2022 Mensur in Freiburg: Klotz tritt als “Sekundant” von Lipski,  verdächtigt wegen Planung eines rechtsradikalen Attentates 2017 
– 15. Juni 2023: Angriff auf Journalisten am Rande einer Veranstaltung im bayerischen Landtag mit IB Aktivisten und Burschenschaftler, organisiert von AfD MdL Christoph Maier, eingeleitetes Verfahren zu dem Vorfall 
– 29. Januar 2024: anwesend mit Danuben Ludwig Zeddies bei den Festnahmen von Martin Sellner in Passau

Hendrik Hebestreit
– Zeigt regelmäßig Hasssymbol White-Power-Zeichen
– Beteiligung bei Aktion der Christdemokraten für das Leben (CDL) beim Marsch fürs Leben