Auf nach Wunsiedel: “Heldengedenken” angreifen, kein Raum den III. Weg!

Die Neonazis vom „III. Weg“ wollen am Samstag, den 13.11. durch Wunsiedel marschieren, um ihr sogenanntes “Heldengedenken” zu begehen. Wie (fast) jedes Jahr zeigen sie dort ihre menschenverachtende Gesinnung. Das Bündnis “Nicht lang fackeln” hat dazu aufgerufen, dieses Heldengedenken zu stören. Wir werden dazu gemeinsam aus München anreisen.

Kommt dafür am 13.11. um 9:30 zum Hauptbahnhof

Die Aufmärsche in Wunsiedel finden bereits seit den späten 80er Jahren (mit Unterbrechungen) statt. Dabei treffen sich einmal im Jahr Neonazis und Rechtsterrorist:innen aus ganz Europa. Die Spitze wurde 2004 erreicht als 7000 Neonazis sich in Wunsiedel sammelten. Auch wenn die letzten Jahre die Zahl auf ca. 200 FaschistInnen und Rechtsterrorist:innen gesunken ist, bleibt Antifaschistischer Widerstand notwendig.

Seit den 2010er Jahren werden die Aufmärsche vor allem durch das „Freies Netz Süd“ bzw. nach desen Verbot durch die Nachfolgeorganisation „Der III. Weg“ organisiert. Dabei werden Funktionäre des Nazionalsozialismus wie vorallem Rudolf Hess, Stellvertreter Adolf Hitlers in der NSDAP und Federführende Kraft bei der Verfolgung von Jüdinnen und Juden, und der nationalsozialistischen Vernichtungskriegs verherrlicht.

Neben der martialischen Selbstdarstellung dient das Treffen der Kameradschaftsszene aber vorallem auch zur Vernetzung. Neben allerlei Nazis aus Süd und Ostdeutschland nahmen auch immer wieder bekannte Rechtsterroristen an den Aufmärschen teil, so unter anderem die Kernmitglieder des NSU, der sich vor 10 Jahren selbst enttarnte. Ihre Unterstützer:innen und Umfeld, wie Maik Eminger, führendes Mitglied der Kameradschaftsszene in Brandenburg und der Bruder von André Eminger oder Karl-Heinz Statzberger, Spitzenkanidat des Dritten Wegs bei der letzten Bundestagswahl, der selbst ein Sprengstoffattentat auf ein jüdisches Gemeindezentrum durchführen wollte, kommen noch heute zu den Aufmärschen. Die Verstrickungen der Kleinstpartei mit rechtem Terror sind schon lange offensichtlich, wie zum Beispiel auch Matthias Fischer (stellvertretender Bundesvorsitzender des III. Weg), der zum Zeitpunkt des Abtauchens des NSU-Kerntrios auf der zentralen Kontaktliste vermerkt war.

Ein ganz aktuelles Beispiel ist die III. Weg Aktivistin Susanne Gemeinhardt-Seitz, die Brandanschläge auf Geflüchtetenunterkünfte und Moscheen vorbereitete. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung und des Autos wurden neben Materialien zum Bau von tödlichen Brandsätzen zahlreiche Waffen und unter anderem eine Patrone aus Polizeibeständen gefunden. Sie pflegte enge, freundschaftliche Kontakte zu NSU-Unterstützern wie Ralf Wohlleben und André Eminger. Mit dem Parteivorsitzenden des III. Weg, Klaus Armstroff, fuhr sie gerne zum Schießen auf Schießstände hinter der tschechischen Grenze. 2019 direkt im Anschluss an das “Heldengedenken” in Wunsiedel.

Während nach rechten Terroranschlägen immer von “Einzeltätern” gesprochen wird, sind es unteranderem Events wie Wunsiedel, die der Neonaziszene zur Vernetzung von den Ausführenden und Unterstützer:innen dienen.

Wollen wir den Rechten effektiv etwas entgegen setzen, dann müssen wir uns selbst gegen sie wehren. Auch wenn wir es derzeit noch nicht schaffen rechte Terroranschläge zu verhindern, können wir den Kampf gegen Nazis und Rassist:innen bereits vorher auf verschiedenen Ebenen organisieren, um diese in die Defensive zu drängen. Dazu zählen rechte Strukturen auszuforschen und offenzulegen, ihre Organisierungsversuche zu unterbinden, aber auch ihnen, wie in Wunsiedel die Straße als öffentlichen Raum der politischen Auseinandersetzung zu nehmen.

Daher gilt es ihre Selbstinszenierung, ihren Aufmarsch und ihre Vernetzung zu stören. Kommt mit uns nach Wunsiedel und lasst uns deutlich machen, dass wir den Nazis keine Ruhe lassen werden.

Alle zusammen gegen den Faschismus!