Aufruf zur Demonstration: Widerstand heißt Handeln – Gedenken an den Antifaschisten Georg Elser

Am 8. November 2019 jährt sich zum 80. Mal der Sprengstoffanschlag des
antifaschistischen Widerstandskämpfers Georg Elser auf Adolf Hitler und
die Führungsclique der Nazis im Münchner Bürgerbräukeller. Der Schreiner
Georg Elser war Mitglied im Roten Frontkämpferbund (RFB),
KPD-Sympathisant und stand in Verbindung zum kommunistischen Widerstand.
Er erkannte die Unterdrückung der Arbeiter_innen und die
Kriegsvorbereitungen des faschistischen Regimes und schlussfolgerte:
„Dass die Verhältnisse in Deutschland nur durch eine Beseitigung der
augenblicklichen Führung geändert werden könnten.“

Ein Jahr lang bereitete Elser seinen Anschlag vor, der Hitler und die
Führungsspitze der Nazis auf einen Schlag erledigen sollte. Er klaute
Sprengstoff, konstruierte den Zeitzünder, höhlte in über 30 Nächten eine
Säule im Bürgerbraukeller aus. Auf sich allein gestellt und ständig in
Gefahr, entdeckt zu werden. Am 8. November 1939 um 21.20 Uhr explodierte
seine Bombe – 13 Minuten zu spät. Zwar starben sieben Nazis, 63 wurden
verletzt, aber Hitler hatte den Saal da schon verlassen. „Ich habe den
Krieg verhindern wollen“ bekannte Georg Elser später im Gestapo-Verhör.
Trotz Folter machte er keine Aussagen gegen Freunde und Verwandte.
Obwohl Elser alles für seinen Anschlag riskiert und geopfert hatte,
konnte er weder den Vernichtungskrieg der Nazis verhindern noch ihren
Völkermord an Millionen Jüd_innen, Sinti und Roma, sowjetischen
Kriegsgefangenen, politischen Gefangenen, Zwangsarbeiter_innen,
Homosexuellen, Kranken und allen, die von der faschistischen Ideologie
als „lebensunwert“ erklärt wurden. Auch Georg Elser wurde kurz vor der
Befreiung durch die Alliierten am 9. April 1945 von den Nazis im KZ
Dachau ermordet.

Wir wollen Georg Elser und seine mutige Tat – und mit ihm alle
antifaschistischen Widerstandskämpfer_innen – mit einer Demonstration
ehren. Seine Entschlossenheit und Opferbereitschaft sind uns heute
Vorbild. Die faschistische Bewegung ist so stark wie noch nie seit der
militärischen Zerschlagung des NS-Regimes. Die AfD verbreitet in
Parlamenten rassistische Hetze. Die Regierung verschärft die
Entrechtung, Inhaftierung und Abschiebung von Geflüchteten mit immer
neuen Gesetzen. Rassist_innen auf der Straße verletzen und ermorden
MigrantInnen. Rechte Bullen und Bundeswehrsoldaten legen Waffendepots
an, um am „Tag X“ Linke zu liquidieren. Das Vorbild Georg Elsers zeigt
uns: jede_r kann etwas tun. Unsere Zeit erfordert antifaschistischen
Kampf und organisierte Selbstverteidigung gegen rechts – auf allen
Ebenen und mit allen Mitteln, die notwendig sind.

Freitag 08. November 2019
Auftakt: 19:00 Uhr DGB-Haus, Schwanthalerstraße 64
Die Demo läuft dann zum ehemaligen Bürgerbräukeller (Gasteig)