Achtung: Bullenkontrollen – Warum bei dir und nicht in Grünwald?

Im Zeitraum zwischen dem 11.7. und dem 30.7. werden in Neuperlach und Messestadt sogenannte Schwerpunktkontrollen der Münchner Polizei stattfinden.

Ziel ist es, kurz vor der Landtagswahl und in Zeiten des Rechtsrucks, rassistische Stimmungsmache in genau den Orten zu betreiben, in denen die arbeitende Klasse lebt. Diese Polizeikontrollen finden nicht FÜR uns statt. Während die Schwabinger Jugend an der Isar eine Line Koks nach der Anderen zieht und sich keine Sorge über ihre Zukunft oder Bullenschikanen machen muss, ziehen die Münchner Bullen immer wieder ihre Kräfte in unseren Vierteln gegen uns zusammen.

Bei uns hagelt es andauernd Anzeigen und das ist kein Zufall. Die Bullen sichern die alltägliche Ausbeutung. Im Kapitalismus haben wir die Wahl für unseren Chef zu buckeln oder zwischen Armut und Arbeitsamt zu pendeln. Schaut euch im Viertel um und ihr werdet sehen, die Illusion vom selbsterschaffenen Reichtum ist eine dreckige Lüge.
Jeden Abend machen wir uns auf in unsere bedrückende Wohnung, für die wir auch noch an irgendeinen reichen Wichser den Großteil unserer Kohle abdrücken müssen.

Wenn die Bullen von Recht und Ordnung sprechen, meinen sie das Recht, uns wie Dreck behandeln und schikanieren zu dürfen. Es geht um das Recht und die Ordnung der Besitzenden, nicht um unsere Rechte, als die, die den Großteil dieser Gesellschaft darstellen. Für Aufrüstung sowie den Ausbau des Bullenapparts ist immer genug Geld da.
Für uns haben sie nur die tristen Wohnblöcke, oder wenn wir rebellieren, die Knäste übrig.

„Ich brauche keine Bullen in meinem Viertel, weil man mir nichts stehlen kann!”

Wir bauen die Häuser, wir erziehen die Kinder, pflegen die Kranken, daher haben wir jedes Recht darauf, von ihren Wachhunden in Ruhe gelassen zu werden. Wenn es wie an Silvester zu Ausbrüchen der Wut kommt, werden wir von den Medien als Gewalttäter:innen dargestellt. Wie lächerlich das in einem System ist, das ausschließlich auf Gewalt beruht.

Wir produzieren ihren Reichtum, daher haben wir die Macht dieses System der Ausbeutung zu beenden. Wir sind Teil einer Klasse und müssen unsere gesellschaftliche Macht erkennen, um wirkliche Veränderungen erkämpfen zu können.

Die Bullen werden niemals für uns hier im Viertel sein, es sind die Bonzen, die sie benötigen.

Schließt euch zusammen und wehrt euch gegen die alltägliche Bullengewalt!

Wenn wir uns die Geschichte der Polizei ansehen, sehen wir, dass sie eine Geschichte der Unterdrückung und das Ergebnis einer Klassenherrschaft ist. Der Ursprung der Polizei ist die Kriminalisierung von Armut. Arbeitslose Menschen, die beispielsweise durch betteln ihr Geld verdienten, stellten eine Bedrohung für die herrschende Ordnung dar und mussten somit aus dem Weg geräumt werden. Ihre Art sich finanziell über Wasser zu halten, diente nicht dem Reichtum der Herrschenden und bedeutete für Bettler:innen, dass sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt und kriminalisiert wurden. Die Polizei ist auch heute ein Instrument zur Durchsetzung der Unterdrückung.

Dabei ist die größte Stärke des Staates, uns glauben zu lassen, er sei allmächtig. Er will uns mit Manövern wie diesem einen Polizeistaat vor die Augen stellen, um uns als folgsame Herde von jeglichem Aufbegehren abzubringen. Die Bullen bleiben Handlanger der Unterdrückung und Feinde jeglicher Freiheit.

Es ist eben kein Zufall, dass die Schweine in zwei migrantisch geprägten Vierteln Münchens auftauchen, um ihre Kontrollen durchzuführen. Migrantische und schwarze Menschen werden behandelt, als seien sie von “Natur aus” einfach kriminell. Während jedes Jahr mehrere Menschen bei Bullenkontrollen und Einsätzen ermordet werden, sprechen sie von “Freund und Helfer”.

Die Polizei ist nichts weiter als ein bloßer Spielball der Herrschenden. Ein Instrument, das in dieser Klassengesellschaft das Kommando innehat. Nein, dieser Staat und sein rassistischer Polizeiapparat sind nicht auf unserer Seite. Sie sind auf der Seite des Kapitals, und werden es um jeden Preis verteidigen, egal ob es uns Arbeiter:innen, Migrant:innen, oder Arbeitslosen das Leben kostet.

Im Kampf gegen diesen kapitalistischen Staat und seine rassistischen Bullen, brauchen wir euch alle!