München erinnern – Demo zum Jahrestag des rechten Terrors am OEZ

Gestern jährte sich der Jahrestag des rechten Terrors am Olympia-Einkaufszentrum am 22. Juli 2016 zum sechsten mal. Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabina, Selçuk und Sevda verloren dabei ihr Leben weil sie nicht in das Weltbild des rassistischen Täters passten. Um diese Namen niemals zu vergessen, an sie zu erinnern und gemeinsam die Wut gegen diesen Staat und sein System auf der Straße auszudrücken demonstrierten wir gestern mit 500 Menschen. Angehörige, Überlebende, Unterstützer:innen und Antifaschist:innen haben sich zu einer Initiative zusammengetan um gemeinsam zu kämpfen.

Nach kämpferischen Worten u.a. von Sibel Leyla, der Mutter des ermordeten Can Leyla, liefen wir vom Odeonsplatz zum NS-Dokuzentrum. Hier wurde mit einem Transparent die Forderung stark gemacht, dass im Museum auch an den rechten OEZ-Terror gedacht und informiert wird. Von da aus zogen wir zum Amtsgericht München in dem der Prozess gegen den Waffenhändler geführt wurde. Hier erzählte die Anwältin Claudia Neher von ihren absurden Erlebnissen aus dem Prozess und wie die Klassenjustiz systematisch Aufklärung verhindert. Auch Aktive aus der Initativen in Gedenken an Oury Jalloh sprachen und die Tochter des vom NSU ermordeten Mehmet Kubaşık schickte eine Grußbotschaft. Auch hier wurde ein Transparent hinterlassen. Der Richter hatte damals den Angehörigen vorgeworfen sie seien zu “ungehalten”. Wir stellten klar das wir solange ungehalten bleiben bis es Aufkörung gibt. Anschließend fuhren wir gemeinsam zum OEZ um dort zum Tatzeitpunkt zu Gedenken und erneut kämpferische Reden zu hören.
Angehörige aus München, Hanau und Halle erzählten von ihren Kämpfen, Forderungen und zeigten gegenseitig Solidarität.

Als antifaschistische Bewegung müssen wir dazu beitragen das die Namen der Opfer rechter und rassistischer Taten nicht in Vergessenheit geraten. Wir müssen die Angehörigen in ihrem politischen Kampf unterstützen. Die Aufklärung und auch ein Ende solcher Taten wird nicht durch bitten und fordern passieren. Wir müssen aufzeigen das wir immer von unten gegen die Herrschenden kämpfen müssen und dabei als Antifaschist:innen und Angehörige zusammenwachsen. Wir müssen die Verantwortlichen in der Stadt und im Land benennen und nicht in Ruhe lassen, auch wenn sie sich als Unterstützer:innen unseres Kampfes inszenieren wollen.

Wir gedenken an Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabina, Selçuk und Sevda! Wir organisieren die antifaschistische Bewegung!
Kein Vergeben, kein Vergessen! Trauer zu Wut!
Ruhet in Frieden!