Wie jedes Jahr rufen am 25.04. einige Neonazis rund um die faschistische Partei “der III. Weg” zu einer Mahnwache auf in deren Rahmen sie an Reinhold Elstner und dessen Tod erinnern. Der ehemalige Wehrmachtssoldat hatte sich vor 27 Jahren an den Stufen der Fehldherrenhalle selbst in Brand gesetzt. Geplant war dies als aufmerksamkeitserregender Protest gegen die Wanderausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“. Diese versuchte mit dem Mythos der „sauberen Wehrmacht“ aufzuräumen, indem sie eine aktive Mittäter*innenschaft an Völkermord sowie Ausraubung und Plünderung besetzter Gebiete offenbarte. Die Ausstellung nahm damit eine wichtige Rolle in der sukzessiven Aufarbeitung der Beteiligung deutscher Zivilbevölkerung an den Verbrechen der NS Zeit ein. Sie wurde somit zu einem zentralen Bestandteil der Debatte um Verantwortung und den daraus resultierenden zivilgesellschaftlichen und politisch-ökonomischen Folgen. Es kam schließlich zu einem der größten Neonaziaufmärsche der Nachkriegszeit am 01.03.1997. Über 5000 Neonazis, bestärkt und mobilisiert durch NPD, JN und CSU versammelten sich unter heftigem Gegenprotest in München. Jetzt wird die Innenstadt wieder Schauplatz einer Inszenierung: Reinhold Elstner als Märtyrer einer Perversion nationalsozialistischen Heldentums.
Diese widerliche Form des Geschichtsrevisionismus und die offene Schaustellung nationalsozialistischen Gedankenguts werden wir nicht zulassen und rufen daher zu antifaschistischer Gegenwehr auf!
Kommt am 25. April zum Max-Joseph-Platz (vor der Oper) in München.
Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!