Heute Abend sind wir im Rahmen der antifascist action- Kampagne in Duisburg, Köln, Frankfurt, Mannheim und München bei überregionalen Demos auf die Straße gegangen, um ein selbstbestimmtes und gemeinsames Zeichen als antifaschistische Bewegung zu setzen.
In München beteiligten sich um die 800 Menschen an der Demonstration. Es gab bayernweite Zuganreisen aus Ingolstadt, Augsburg, Nürnberg, Memmingen, Wangen, Rosenheim und vielen anderen Städten.
Nach aktionsreichen Monaten in denen Infostände abgeschirmt, Saalveranstaltungen gestört, Flyer verteilt und Plakate verklebt und ein Haufen rechter Propaganda entfernt wurde, stellt die Demonstration den Höhepunkt der antifascist action Kampagne da.
Gemeinsam haben wir uns die Straße genommen und einen offensiven Ausdruck auf die Straße getragen.
Los ging es mit einer spontanen Blockade eines NPD- Infostandes der nur ein paar Meter vor unserem Demostartpunkt statt fand. Nach dem diese sofort die Flucht ergriffen starteten wir mit der Auftaktkundgebungen am Karlsplatz (Stachus).
Dort wurde in Redebeiträgen eines bayernweiten Bündnisses wie auch von der antifascist action Kampagne eine politische Einordnung des diesjährigen Wahlkampfs und der Bundestagswahl vorgenommen. Dabei wurde klar: Die Krise gab es schon vor Corona, doch das bereits dagewesene wurde verschärft. Unsere Aufgabe als Antifaschist:innen muss es sein schon bereits jetzt den vermeintlichen rechten Krisenlösungen von Querdenken bis AfD das Wasser abzugraben. Dabei müssen wir insbesondere gegen diejenigen vorgehen, die versuchen unsere Klasse zu spalten. Die AfD mit ihrer Darstellung als Partei der kleinen Leute macht in Wahrheit nichts anderes als Politik für die Firmen, Konzerne und Reichen. Trotzdem versucht sie die soziale Frage von rechts zu besetzen. Um dies zu verhindern müssen wir unserer Klasse verankern und eine breite & solidarische Gegenmacht von unten aufbauen. Die Demoroute führte unterstützt durch Rauch vorbei am Innenministerium Richtung Maxvorstadt. Bereits zu diesem Zeitpunkt griff die Polizei die Demonstration mit Schlagstöcken an. Dank eines stabilen Blocks, konnte dies entschlossen abgewehrt werden und die Demonstration ihren Weg durchs Univiertel fortsetzen.
In Moderationsbeiträge wurde immer wieder deutlich gemacht, wohin eine Politik der AfD und anderer rechter Kräfte führt. Aber auch auf die Repressionsschläge gegen Antifaschist:innen wie zum Beispiel Jo, Dy und Findus in Stuttgart oder Lina in Leipzig eingegangen. Darüber hinaus wurde immer wieder die Wichtigkeit von einer breiten antifaschistischen und klassenbewussten Organisierung betont!
Als die Demonstration in der Türkenstraße entlanglief, entrollten Demonstrant:innen ein Toptransparent mit der Aufschrift „AfD angreifen“. Auf Höhe der Hausnummer, 103 kam es zudem begleitet von einer Menge Rauch zu einem Farbangriff auf die Wohnung von Petr Bystron, Bundestagsabgeordneter der AfD.
Petr Bystron kanidiert auch zu dieser Wahl als Listenplatz 4 auf der Landesliste Bayern der AfD. Seit Jahren stellt er ein Bindeglied zu anderen rechten Organisationen von Querdenken bis zur Identitären Bewegung dar und sucht auch den Kontakt zu Rechen Organisationen weltweit. Gemeinsam mit dem Ex-Danubia Burschenschaftler und vor allem erfolglosem Politiker Benjamin Nolte hatte er versucht im Münchner Norden die arbeiter:innenfeindliche Hetze der AfD zu verbreiten.
Auch hier zeigten die Bullen auf welcher Seite sie stehen, nämlich auf der der Rechten und griffen die Demonstration mit Pfefferspray und Knüppeln an.
Natürlich ließen wir uns davon nicht einschüchtern und der Block konnte durch solidarisches und geschlossenes Handeln stand halten und den Angriff abwehren. Trotz mehrerer Verletzungen zogen wir kämpferisch und umso wütender weiter zum Abschlusskundgebungsort.
Dort wurde noch ein Grußwort von notwendig.org zu den Repressionsfällen gegen Antifaschist:innen abgespielt und die Kundgebung mit einer Rede vom offenen Frauentreffen München zur frauenfeindlichen Positionen rechter Politik beendet
Durch eine koordinierte Abreise konnten Festnahmen verhindert werden und noch ein kollektives bestärkendes Erlebnis geschaffen werden .
Insgesamt bewerten wir den Tag als sehr gelungen. Es konnte ein sehr kämpferisches und starkes Zeichen vor der anstehenden Wahl gesetzt werden. Natürlich ist uns klar, dass es für uns unabhängig vom Ausgang der Wahl an diesem Sonntag nichts zu gewinnen gibt. Aber gerade weil uns keine Wahl bleibt, heißt es umso entschlossener antifaschistisch zu kämpfen und das jeden Tag im Jahr. Wir bedanken uns bei Allen, die dafür heute in München mit uns auf die Straße gegangen sind. Ein besonderer Dank geht auch an den EA und die Demosanitäter*innen für ihre Solidarität und Unterstützung.
Alle zusammen gegen den Faschismus!