Kein Fußbreit den Faschisten in Obergiesing

Nachdem Faschisten vom III. Weg eine Vergewaltigung im Münchner Stadtteil Obergiesing-Fasangarten zu instrumentalisieren versuchten, haben wir uns wenige Tage später aufgemacht, um selbst mit Leuten aus dem Viertel ins Gespräch zu kommen. Dabei haben wir Flyer mit folgendem Text im Viertel verteilt:

_____

Kein Fußbreit den Faschisten

Am Dienstag, den 25. Juni 2019, wurde in Obergiesing ein 11-jähriges Mädchen vergewaltigt. Die Nazi-Partei „Der III. Weg“ nutzte diesen Vorfall für ihre Propaganda. Sie marschierten hier durchs Viertel und verteilten Flyer.

Die systematische Gewalt gegen Frauen und Kinder muss immer und überall thematisiert und bekämpft werden. Die Faschisten nutzen dieses Thema jedoch nur zur Instrumentalisierung der Diskussion auf dem Rücken der Betroffenen.

Wer ist der III. Weg?

Die Partei wurde Ende 2013 in Heidelberg von Teilen der „NPD“ und Nazis aus dem Spektrum der „Freien Kameradschaften“ gegründet. So fungiert sie als Auffangbecken und Nachfolgeorganisation für verbotene Gruppen, wie das „Freie Netz Süd“ (FNS) aus Bayern. Personen aus dem Umfeld des FNS verübten über Jahre hinweg mehrere Anschläge auf Menschen, welche nicht in ihr faschistisches Weltbild passten. Bei Hausdurchsuchungen wurden auch Handfeuerwaffen, Gewehre und Handgranaten gefunden. Viele dieser Leute sind heute beim III. Weg aktiv, wo sie sich seriöser geben, aber immer noch das gleiche menschenverachtende Weltbild verfolgen.

Was tut der III. Weg?

Die III. Weg taucht oft schnell dort auf, wo Straftaten passieren, welche die Bevölkerung aufrütteln. Dort veranstalten sie dann eine „Streife“ und inszenieren sich als die konsequenteste Opposition gegen die herrschenden Zustände. Die Partei orientiert sich dabei deutlich an Traditionen des deutschen Faschismus. Wie in den 1930ern greifen sie Themen auf, welche die Bevölkerung beschäftigen und stellen sich als revolutionäre Alternative dar.

Eine Lösung können sie jedoch nicht  bieten. Sie vertreten den Faschismus, also ein System in welchem die große Mehrheit der Menschen mit mörderischer Unterdrückung, Ausbeutung und Krieg konfrontiert ist.

Zusammenhalten gegen Nazis

Alles was der III. Weg fordert, soll nur dem gesunden Deutschen zukommen, dessen Frau den Haushalt und die Kinder versorgt. In ihrem Weltbild sind Frauen dem Mann untergeordnet. Das ist genau die Ideologie, aus der heraus sexuelle Gewalt entsteht. Hinzu kommt ihr tödlicher Rassismus, der viele Menschen bedroht und die Lohnabhängigen spaltet. Lassen wir das nicht zu! Wenn wir eine bessere Gesellschaft und ein sicheres Leben wollen, geht das nur indem wir zusammenhalten und solidarisch miteinander umgehen. Die Nazis vom III. Weg stehen dem entgegen.

Der Antifaschistische Stammtisch München trifft sich das nächste Mal am30. Juli 2019 um 19:00 Uhr im Barrio Olga Benario in derSchlierseestraße 21, München.Also kommt gerne vorbei, lernen wir uns kennen, informieren wir uns, diskutieren wir und entfalten wir gemeinsam Aktivitäten, um den Antifaschismus wieder in die Offensive zu bringen.