Heute, am 9. November, vor 83 Jahren brach mit der Reichspogromnacht eine neue Stufe der Gewalt und Diskriminierung gegen Juden und Jüdinnen an. Die Nationalsozialisten töteten 2000 Juden und Jüdinnen, brachten hunderte in den Selbstmord, 1.400 Synagogen wurden zerstört, 7.500 Geschäfte und 30.000 Menschen wurden in den Folgetagen in KZ`s eingeliefert.
Ganz im Gegenteil zur faschistischen Propaganda waren diese Taten kein Ergebniss bloßen “Volkszorns” sondern ein bewusst geplanter Schritt um die Verfolgung von Juden weiter voranzubringen und durch Enteignung jüdischer Geschäfte die deutsche Kriegsaufrüstung zu unterstützen.
Ein Jahr danach versuchte der Antifaschist und Kommunist Georg Elser in der Nacht vom 8. auf den 9. November im Münchner Bürgerbräukeller die faschistische Führung um Hitler mit einer selbstgebauten Bombe umzubringen. Er gab monatelange harte Arbeit hin um „die Verhältnisse der Arbeiterschaft zu bessern“ und „noch größeres Blutvergießen“ zuverhindern. Am Ende verließ Hitler die Veranstaltung 13 Minuten zu früh.
Im Gedenken an die grausame Verfolgung und die Opfer dieser Nacht und in Erinnerung an antifaschistische Widerstand in dieser Zeit waren wir gestern auf der Straße. Mit einer Stadtführung lernten wir gemeinsam viel über die Reichspogromnacht im Allgemeinen und in München. Wir standen vor den Kaufhäusern, die zerstört wurden und hörten Biographien von Verfolgten. Wir hörten von den Versuchen und Taten einiger Menschen, trotz gefährlicher Umstände, für eine gerechte Welt zu kämpfen.
Auf der Route durch die Stadt verteilten wir Erinnerungsschilder und hinterließen Blumen und Kerzen zum Gedenken.
Am Gasteig, dem Ort an dem Georg Elser das Attentatauf Hitlee und die NS-Führungsspitze ausübte, hinterließen wir eine Gedenktafel und hielten eine Abschlussrede begleitet von Feuerwerk.
Wir müssen uns Menschen wie Georg Elser zum Vorbild nehmen und dürfen die Opfer des Faschismus niemals vergessen.