Rechte Aufmärsche nicht unwidersprochen lassen!

📆 26.04. ab 13:00
📍 Reiter Denkmal, bei der roten Antifa Fahne
🚩 anschließend direkter Gegenprotest

Am 26.04.2025 rufen, wie bereits am 22.03., rechte bis faschistische Gruppen unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland” in allen Bundesländern der BRD zu Demonstrationen auf.

In München wollen die Rechten am 26.04. wieder um 13 Uhr am Wittelsbacher Platz eine Kundgebung machen, um anschließend um 14 Uhr durch die Stadt zu ziehen.
Anmelder und Organisator des lokalen Ablegers von „Gemeinsam für Deutschland” ist Fritz Höhne.

Auch wenn es im Vergleich zu andern Städten und Regionen der BRD beim letzten Mal (am 22.03.) in München kaum Unterstützung durch faschistische und/oder gewaltorientierter Gruppen gab, wollen wir es erst gar nicht dazu kommen lassen, dass sich neben “München steht Auf” ein rechter Aufmarsch etabliert.
Wie schon letztes Mal, mobilisiert auch “DV” – Deutsche Voran -, dessen Spektrum schon auf faschistische Proteste gegen den CSD in Landshut letztes Jahr mobilisierte.
Und auch wenn der Aufmarsch in München gerade wenig Zuspruch von klar faschistischen Strömungen bekommt, sind die restlichen Teile des Proteste ebenso reaktionär.
Der Großteil der Teilnehmer:innen am 22.03. ist klar dem gesellschaftlich isolierten Spektrum des rechten Rands der reaktionären Querdenker-Szene und dem Reichsbürgertum zuzuordnen.
Auch wenn sie im einzelnen keine Anschlussfähigkeit für die Gesellschaft bieten, fördern sie mit solchen Aufmärschen und einer damit verknüpften Straßenpräsenz den rechten Diskurs.

In ihrem Auftritt und ihre Forderungen propagieren sie auf den ersten Blick eine „Anti-Kriegs-Haltung”, die naiv gedacht erstmal richtig wirken könnte, wenn man nicht genau hinsieht.
Schon lange war die Angst vor drohender Kriegsgefahr nicht mehr so verbreitet wie heutzutage. Und sie ist nicht unbegründet.
Die BRD rüstest kontinuierlich nach innen und nach außen auf, veranlasst Waffenlieferungen und bringt sich aktiv in imperialistische Kriege ein.
Dies tut sie nicht für die breiten Massen der Gesellschaft – uns Arbeiter:innen und deren Kinder- sondern für die Kapitalist:innen und ihre wirtschaftlichen Interessen auf dem Weltmarkt.
Um ihren Kriegskurs finanzieren zu können, streicht die herrschende Politik erkämpfte Errungenschaften der Arbeiter:innenschaft.
Gerade im sozialen Bereich werden Gelder massivst gekürzt und die Diskussionen gehen konkret richtung erneuter Wehrpflicht.
Die innere Aufrüstung dient vor allem dem autoritären Staatsaufbau, der die Herrschaft des aktuellen Systems und die Regierung darüber sichern zu können. Sie soll die Menschen einschüchtern, um sich gar nicht erst gegen die Angriffe des Kapitals zu wehren, und Versuche solcher Art zerschlagen zu können. Denn ihr System ist auf Widersprüchen gebaut, welche sich nur verschärfen können.

Anstatt aber den Imperialismus der Herrschenden und das kapitalistische System, das dahinter steht, anzuprangern und zu bekämpfen, finden die Anhänger:innen von „Gemeinsam für Deutschland” ihre Lösungen in Nationalismus und rassistischen Narrativen.
Sie fordern flächendeckende Grenzkontrollen und den „Schutz der Bevölkerung”. Dabei schielen sie offensichtlich auf Geflüchtete und migrantische Personen.

Hier beißt sich die Katze aber in den Schwanz:
Mit ihren rassistischen und nationalistischen Narrative wirkt „Gemeinsam für Deutschland”s Propaganda spaltend in die Arbeiter:innenschaft.
Sie lenkt das eigentliche Problem – welches im herrschenden System: dem Kapitalismus und seiner höchsten Form im Imperialismus liegt – auf unsere Klasse und schutzbedürftige Personen, die eben aufgrund der Unterdrückung des westlichen Imperialmächte fliehen, um.

Als Antifaschist:innen tun wir gut daran, die weiterhin geltende „Hauptfeind-Linie”, – die klar besagt, dass die größte Bedrohung nicht von aussen, sondern von der eigenen Regierung und den herrschenden Verhältnissen im eigenen Land ausgeht, – zu vertreten, zu verteidigen und zu erklären.
Reaktionäre Bewegungen wie „Gemeinsam für Deutschland” eine werden könnte, schaden dem massivst.

Deswegen müssen wir sie in ihrer Entwicklung sowohl überregional, aber auch lokal in ihren Ablegern beobachten, analysieren und dementsprechend zurückdrängen, und im besten Fall in ihrem Keim ersticken.
Denn auch wenn die aktuelle Zusammensetzung des Protestes gesellschaftlich isoliert ist, kann sich das ändern.

Kommt zu den Gegenprotesten. Wir treffen uns am Samstag, den 26.04.2025 auf der Gegenkundgebung gegen „Gemeinsam für Deutschland” um 13 Uhr am Reiterdenkmal nahe des Odeonsplatzes (U3/U6, U4/U5) bei der roten Antifa-Fahne, um anschließend in den direkten Protest zu gehen!

Unser nächstes Plenum findet am Dienstag, den 01.04.2025 statt. Wir treffen uns im Barrio Olga Benario (Schlierseestraße 21,München)

Wenn ihr zum ersten mal kommen wollt, seid am besten schon um 18:30 Uhr da, um uns als Antifa-Stammtisch München besser kennen lernen zu können!
Also kommt gerne rum!

Gegenkultur am Abend – Warum wählen Arbeiter:innen rechts?

Bei der Bundestagswahl vor wenigen Wochen hat die AfD 38% der Stimmen der wählenden Arbeiter:innen bekommen. Bei den Landtagwahlen in Sachsen und Thüringen im letzten September war die AfD mit 45% bzw. 49% Stimmanteilen unter Arbeiter:innen die mit Abstand erfolgreichste Partei in dieser Klasse. Betrachtet man die gesellschaftliche Basis auf die sich Wahlerfolge rechter Parteien in ganz Europa stützen, zeigt sich das regelmäßig Arbeiter:innen sowie Menschen aus niedrigeren Bildungs- und Einkommensschichten rechte Parteien wählen. Auch Gewerkschaftsmitglieder sind nicht von dieser Entwicklung ausgenommen. Doch warum ist das so? Welche Entwicklungen gab es im Wahlverhalten von Arbeiter:innen in den letzten Jahrzehnten? Und wer sind eigentlich die Arbeiter:innen in den Wahlstatistiken von tagesschau und Co?
Am 18.03. wollen wir uns diesen Fragen kollektiv annehmen und nähern. Ein Vortrag wird einige Schlaglichter auf die Debatte werfen und dazwischen wollen wir gemeinsam ins Gespräch kommen.
Kommt vorbei!

Aftervideo – Wir sind alle Antifa! In Solidarität mit Hanna und allen anderen Betroffenen des Budapest-Komplexes!

Wir sind alle Antifa:

Solidaritäts-Demo mit Hanna und allen Betroffenen des „Budapest-Komplex“!

Nach dem Prozessauftakt gegen die Antifaschistin Hanna vor dem OLG München im Hochsicherheitstrakt der JVA Stadelheim demonstrierten am 22.02.2025 knapp Tausend Antifaschist:innen in München für die Freiheit aller Antifaschist:innen und politischen Gefangenen.

Wir wünschen viel Glück und Kraft in Untergrund und Haft! Keine Auslieferungen nach Ungarn!

Auch nach dem ersten Prozesstag und der Demo gilt es weiterhin solidarisch zu sein.

Schreibt den Genoss:innen Briefe, schafft Öffentlichkeit und kommt zu den Hannas Prozessterminen ins OLG Stadelheim (Stettnerstraße. 10, München):

  1. Mittwoch, 26. Februar 2025
  2. Dienstag, 11. März 2025
  3. Mittwoch, 12. März 2025
  4. Dienstag, 18. März 2025
  5. Mittwoch, 19. März 2025
  6. Dienstag, 25. März 2025
  7. Mittwoch, 26. März 2025
  8. Mittwoch, 02. April 2025
  9. Donnerstag, 03. April 2025
  10. Mittwoch, 09. April 2025
  11. Donnerstag, 10. April 2025
  12. Dienstag, 29. April 2025
  13. Mittwoch, 30. April 2025
  14. Dienstag, 13. Mai 2025
  15. Mittwoch, 14. Mai 2025
  16. Mittwoch, 21. Mai 2025
  17. Donnerstag, 22. Mai 2025
  18. Dienstag, 27. Mai 2025
  19. Mittwoch, 28. Mai 2025
  20. Mittwoch, 04. Juni 2025
  21. Donnerstag, 05. Juni 2025
  22. Dienstag, 24. Juni 2025
  23. Mittwoch, 25 Juni 2025
  24. Dienstag, 15.07.2025
  25. Mittwoch, 16.07.2025
  26. Donnerstag, 17.07.2025
  27. Mittwoch. 06.08.2025
  28. Donnerstag, 07.08.2025
  29. Donnerstag, 04.09.2025
  30. Montag, 08.09.2025
  31. Montag, 15.09.2025

Alle weiteren Infos und Adressen und Anleitungen zum Briefe schreiben auf:

basc.news

alleantifa.noblogs.org

Wir haben der AfD ihre “Show” genommen. In Solidarität und Trauer um die Betroffenen und Verstorbenen des Anschlags in München.

Als Betroffene, Gewerkschafter:innen, Aktivist:innen und Antifaschist:innen riefen wir gemeinsam dazu auf, die rassistische Instrumentalisierung des Angriffs auf unsere Streikdemo durch die AfD zu verhindern. 

Leider erreichte uns Samstag Abend die Nachricht, dass unsere Kollegin Amel und ihre Tochter Hafsa ihren Verletzungen erlegen sind. Trotz des expliziten Wunsches der Familie, die Toten nicht politisch zu instrumentalisieren, hielt die AfD an ihrer sogenannten “Mahnwache” am Sonntag fest. Wir haben mit vielen Kolleg:innen versucht, unsere Gegenkundgebung auf dem Königsplatz zu einem Ort zu machen, an dem wir gemeinsam trauern und gedenken, gleichzeitig aber auch Proteste gegen die AfD stattfinden können. 

Im Anschluss an die Kundgebung gingen wir gemeinsam an den Tatort, um dort zu trauern und Blumen niederzulegen. Dass auch die AfD dort für ihre Inszenierung Rosen und Kerzen ablegen wollte, war für uns unerträglich und ein würdevolles Gedenken, damit gestört.

Es ist dem Zusammenhalt und der Solidarität zu verdanken, die wir gestern mit vielen Menschen gezeigt haben, dass wir die “Show” der AfD verhindert haben. Ihre Instrumentalisierung ist der AfD nicht gelungen. Sie konnte unseren Gedenkort nicht schänden und den Tod unserer Kollegin und ihres Kindes nicht für ihre rechte und rassistische Politik benutzen. In der Menschenkette standen hauptamliche und ehrenamtliche Gewerkschafter:innen, Antifaschist:innen, Internationalist:innen und Freund:innen Seite an Seite. Auch Passant:innen schlossen sich spontan an. In den drei Stunden, in denen die Rechten versuchten an den Gedenkort zu gelangen, erfuhren wir von vielen Unterstützung.

Für uns war die Situation ein extremes Spannungsfeld zwischen unserer Trauer, dem Protest gegen die Rechten und dem Druck der Polizei, die eine Blumenablage teilweise ermöglichen wollte. Dafür wurden Personen, die sich an dem Protest auf dem Königsplatz und der Menschenkette beteiligten, zeitweise in Gewahrsam genommen. Eine ältere ver.di-Kollegin wurde sogar von der Polizei verletzt. Einige Menschen, die zum Gedenken vorbei kommen wollten, konnten aufgrund des von der Polizei aufgestellten Bedrohungsszenarios nicht zu uns durchkommen. 

Wir haben so gut es ging versucht, besonnen und ruhig zu handeln. Wir sind froh, dass wir ein gemeinsames Vorgehen finden konnten, in dem sich vor Ort alle wiederfinden konnten. Dass wir in diesen Tagen überhaupt auf der Straße Proteste gegen Rechte organisieren müssen, ist beschämend, unwürdig und macht uns wütend. Wir haben uns diese Situation nicht ausgesucht – die rechte Propaganda unwidersprochen stehen zu lassen, wäre falsch und unerträglich.

Wir gingen trotz gemischter und widersprüchlicher Eindrücke mit dem Wissen nach Hause, die rechte Inszenierung verhindert zu haben, mit einem starken Gefühl von Kollektivität und Solidarität.

Aufruf zu Protesten gegen rechte Instrumentalisierung durch die AfD von Angriff auf Gewerkschaftsdemo

Am Donnerstag wurde im öffentlichen Dienst gestreikt. Für einige von uns war es der erste Streik überhaupt. Wir gingen auf die Straße, um für höhere Löhne, für ein besseres Leben für alle zu streiken und zu demonstrieren. Viele von uns stehen noch immer unter Schock wegen des Angriffs auf diese Demonstration. Einige von uns leisteten Erste Hilfe, versuchten gemeinsam das Unfassbare zu verarbeiten. Noch immer bangen wir um das Leben mehrerer Verletzter. Die Situation ist schwer zu ertragen.

Nach dem Schmerz und der Angst kam uns schnell auch die Wut. Es dauerte keine Stunde bis die ersten Politiker:innen den Angriff auf unsere Streik-Demonstration für ihre rassistische Politik instrumentalisierten. Söder, Herrmann und Faeser ging es nicht um Solidarität mit den Streikenden und den Verletzten, sondern um rassistische Hetze und Abschiebungen. Im Verlauf des Donnerstagabends gab es diese Instrumentalisierung fast aus allen Parteien. Dass Nazis und Faschist:innen auf diesen Zug dankbar aufspringen, zeigte noch am Donnerstag die schnelle Präsenz der Identitären Bewegung und des Dritten Wegs am Tatort. Für Sonntag will nun die AfD mit einer “Mahnwache” am Königsplatz “gedenken”.

Wir sind wütend und angewidert. Zu all der Sorge um die Verletzten müssen wir jetzt auch noch um die Sicherheit unserer geflüchteten und migrantischen Kolleg:innen bangen. Wir lassen uns nicht spalten! Allen Betroffenen der rassistischen Hetze gilt unsere Solidarität. 

Wir rufen euch alle dazu auf, euch am Sonntag an den Protesten gegen die Versammlung der AfD zu beteiligen. Wir lassen es nicht zu, dass der rassistische Mob diese schreckliche Tat und unseren Schmerz für sich nutzt. 

Betroffene, Gewerkschafter:innen, Aktivist:innen und Antifaschist:innen!

Solidaritätskundgebung

Heute ist in München ein Auto in eine Streikkundgebung der Gewerkschaften ver.di und GEW gefahren. Dabei wurden über 20 Menschen verletzt, zum Teil auch lebensgefährlich. Als Betroffene, Freund:innen von Betroffenen, Gewerkschafter:innen und Antifaschist:innen haben wir für den Abend gemeinsam eine Kundgebung mit über 3.000 Leuten organsiert, damit wir in diesen Stunden nicht alleine sein müssen und in Gedanken bei den Betroffenen sein können. Gleichzeitig ist uns wichtig, uns selbstbestimmt gegen die schon direkt beginnende politische Instrumentalisierung von rechts zu stellen. 

Viele von uns waren heute auf der Streikundgebung anwesend. Wir stehen mit unseren Freund:innen und allen Kolleg:innen, die verletzt wurden und bangen um ihre Leben. Wir sind schockiert von dem Geschehenen. Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, weil wir angewidert sind von den Reaktionen der Politik, die diesen Angriff auf uns und unsere Freund:innen und Kolleg:innen zu einem Angriff auf unsere migrantischen und geflüchteten Kolleg:innen machen wollen! Wir sehen diese rassistische Stimmungsmache nicht als Unterstützung, sondern im Gegenteil als weiteren Angriff auf uns. 

Das haben einige Redner:innen wie Harald Pürzel, Vorsitzender von ver.di München und andere Teilnehmer:innen der heute angegriffenen Streikkundgebung, deutlich gemacht. Denn der Kern jeder Gewerkschaft ist die Solidarität. Diese gilt für alle, egal welcher Herkunft. In stellenweise sehr emotionalen Reden schilderten Betroffene die Situation vor Ort und ihre psychische Situation. Viele erzählten, dass sie sich trotz ihres eignen Schocks und der Ernsthaftigkeit der Lage schnell Sorgen um ihre migrantischen Mitmenschen machten. Und diese Sorge bewahrheitete sich prompt:

Anstatt zu helfen und an der Seite der Betroffenen zu stehen, hetzen bürgerliche Parteien von AfD, Union, Grüne und SPD einschließlich Olaf Scholz direkt lieber über Abschiebungen nach Afghanistan – ein Land, das aktuell von den Taliban regiert wird. SPD-Innenministerin Nancy Faeser feierte sich heute auch noch dafür, dass die BRD “als einziger Staat in Europa” dorthin abschiebt. Auch Markus Söder verbreitete für seine politische Agenda schon wenige Stunden nach der Tat die These eines “mutmaßlichen Anschlags” und dass es “Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund” gäbe. Später widersprach er dieser Behauptung wieder.

Darauf antwortete unter anderem Arif Haidary vom münchner Migrationsbeirat: Was kann er als Afghane dafür, dass der Täter Afghane ist.

Und anstatt Aufklärung zu leisten, spekulieren Presse, Polizei und Politik über Aufenthaltstitel und mögliche Vorstrafen und verbreiten Gerüchte. Über die Reaktionen von Betroffenen und ihrer politischen Positionierung auf der Kundgebung wird kaum berichtet. Die Polizei konstruiert aus seinem Job als Ladendetektiv Vorstrafen aus Ladendiebstahlprozessen, in denen er nicht als Beschuldigter sondern als Zeuge aussagen musste und erfindet Betäubungsmitteldelikte.

Die gesamte Münchner Rechte nutze schnell ihre Chance auf den Zug aufzuspringen. Der lokale Ableger der Identitären Bewegung, die “Lederhosen Revolte” drehte direkt am Tatort ein Werbevideo für sich, der III. Weg führte eine “Nationalrevolutionäre Streife” durch, ein aktiver Danubia-Burschenschafter pöbelte mit einem “Remigration”-Zwischenruf auf der Kundgebung und Nius-“Reporter” versuchten mit Provokationen Klicks generieren. Wir müssen als Antifaschist:innen und Gewerkschafter:innen in den nächsten Tagen wachsam und aktiv bleiben und dürfen den Rechten keinen Raum für ihre Inszenierung lassen. 

Die nächsten Tage werden nicht durch einen würdigen Umgang mit der Situation durch Politik und Medien geprägt werden. Daher müssen wir unseren Teil dazu leisten, für Betroffene da sein und uns politisch sichtbar machen!

Empörung zu Widerstand – AfD-Infostand stören!

Diesen Samstag werden viele Tausende dem Aufruf “Demokratie braucht DICH!” von “München ist bunt” auf die Theresienwiese folgen. Wir freuen uns, dass der Rechtsruck vielen Menschen nicht egal ist, sie empört und auf die Straße treibt. Es ist wichtig, den voranschreitenden Rechtsruck nicht gleichgültig hinzunehmen. Klar ist aber auch, ‘Zeichen setzen’ reicht bei weitem nicht mehr aus. Allein mit Lichterketten bekämpft man das Erstarken des Faschismus nicht. Bis zu wirklichem Widerstand ist es noch ein ziemlich weiter Weg. Und in diesem darf auch eine Kritik an den vermeintlichen „Brandmauer“-Parteien nicht fehlen. Die Ampel-Regierung ist mit ihrer rassistischen Anti-Geflüchteten-Politik und Sozialabbau zum Wohl der Reichen mitverantwortlich. Ihr Gejammer jetzt ist scheinheilig. Daher werden wir an den Protesten auf der Theresienwiese teilnehmen und genau darauf hinweisen. Außerdem zeigen wir auf, welche Ebenen des antifaschistischen Kampfes auch nicht fehlen dürfen: der direkte Widerstand! Daher beteiligen wir uns ebenfalls früher am Tag schon an den Protesten gegen den AfD-Infostand. Kommt mit uns mit!

Ein Mittel gegen Rechts: Organisierung! Unsere nächsten Treffen ist unsere Gegenkultur-Bildungsveranstaltung am 18.02. um 19 Uhr und das nächste Plenum am 04. März. Beides im Barrio Olga Benario.

Krieg, Sozialabbau, Rassismus? … nicht mit uns! Kampagne zu den Bundestagswahlen

Der bürgerliche deutsche Staat befindet sich in einer Krise. Die Ampelregierung ist gescheitert und vorgezogene Neuwahlen stehen bevor. Scheinbar unaufhörliche Teuerungen und Inflation fressen unsere Löhne. Die immer größer werdende innenpolitische Spannung und eine voranschreitende Militarisierung gefährden unsere Klasse.

All diese Angriffe sind Notwendigkeiten der Krise. Sie werden zwar durch die bisherige Regierung umgesetzt, aber nicht durch diese verursacht. Der Rechtsruck ist zu weiten Teilen die ideologische Vorbereitung und Rechtfertigung dieses verschärften Klassenkampfs von oben. Denn dieser wird für den Großteil der arbeitenden Bevölkerung spürbar. Kein Urlaub. Sonntag nicht mehr Essen gehen oder gar der Verlust der Wohnung
und Existenz. Für diesen Kurs braucht es also
Aufrüstung nach innen und außen.

Seien es Rekordsummen an Militärexporten und die einhergehende innere Militarisierung, die rassistische Flüchtlingspolitik der SPD, Grünen und Co.
Im Fahrwasser dieser Entwicklung profitiert vor allem die AfD. Als Opposition weiß sie die Krise für sich zu nutzen. Verurteilt die Ampel für ihre Politik und verschärft den Diskurs auf die auserkorenen Feindbilder dieser politischen Entwicklung. Nicht zuletzt bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland konnte man diese Erfolge beobachten.

Auch die Konflikte um die Aufteilung und Absicherung der Absatzmärkte spitzen sich weiter zu. Am deutlichsten wird dies am nun seit über zwei Jahren andauernden Ukraine-Krieg. 

Im Zuge dessen werden Feindbilder
geschaffen, staatliche Mächte ausgeweitet
und die breite Gesellschaft kriegstüchtig
gemacht.

Wo der deutsche Staat und seine Rüstungsunternehmen sich zum Beispiel in den vergangenen Jahren damit zufrieden gaben “nur” durch Waffenexporte am Genozid an der palästinensischen Bevölkerung, dem Krieg in der Ukraine, sowie der Terrorkampagne des türkischen Staates gegen die kurdische Selbstverwaltung zu profitieren, gab es im vergangenen Jahr eine klare Zäsur in der Kriegspolitik. Diskussionen über die Wiedereinführung der Wehrpflicht, 100 Milliarden Sondervermögen, eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent  und der nicht publik veröffentlichte “Operationsplan Deutschland”, welcher Unternehmen und kritische Infrastruktur auf den kommenden Kriegsfall vorbereiten soll. All das sind klare Anzeichnen, dass die herrschenden Mächte sich auf einen, aus ihrer Sicht, unvermeidbaren Krieg
vorbereiten.

Deswegen richten wir uns in diesem Wahlkampf nicht nur gegen die AfD als schlimmsten Auswuchs dieses politischen Prozesses, sondern begreifen diese Entwicklungen als klar parteiübergreifend, denn Krieg, Krise und Verarmung sind lediglich dem Kapitalismus innewohnende Symptome und können niemals auf eine einzelne der bürgerlichen Parteien zurückgeführt werden.

Sich gegen diese Maßnahmen zu richten, muss deswegen heißen, die bürgerliche Herrschaft anzufechten und sich aktiv gegen dieses System zu stellen!

Für den Sozialismus, für den Frieden!