80 Jahre Tag der Befreiung – Unsere Rede auf der 8. Mai Demo

Redebeitrag zum 8. Mai – Tag der Befreiung

Liebe Genoss*innen, liebe Antifaschist*innen, liebe Freund*innen,

wir stehen heute hier, 80 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus, um zu erinnern – und zu kämpfen.

Wir erinnern an die Millionen, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen: an Jüd*innen, an Sinti und Roma, an alle politisch Verfolgten, an Menschen, die wegen ihrer Sexualität, ihrer Herkunft, ihrer Behinderung oder ihres Glaubens entrechtet, verschleppt und ermordet wurden.

Wir erinnern an die Partisan*innen, an die antifaschistischen Kämpfer*innen aus ganz Europa – viele von ihnen Kommunist*innen –, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus gaben.

Und wir erinnern an die Rote Armee.

Es waren die Soldat*innen der Sowjetunion, die den größten Teil der Last im Kampf gegen den deutschen Faschismus trugen. Über 27 Millionen Tote hatte die Sowjetunion zu beklagen – mehr als die Hälfte davon Zivilist*innen, die dem brutalen Vernichtungskrieg der Nazis zum Opfer fielen. Städte wie Leningrad, Stalingrad oder Minsk wurden zu Symbolen des Widerstands – und des unermesslichen Leids.

Die Rote Armee war nicht einfach nur ein militärischer Gegner der Wehrmacht – sie war Trägerin eines völlig anderen Gesellschaftsentwurfs.

Während der deutsche Faschismus auf Rassismus, Antisemitismus, Militarismus und kapitalistischer Ausbeutung beruhte, stand die Sowjetunion für ein sozialistisches Projekt: für den Versuch, eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Herrenmenschenideologie, ohne Profitlogik aufzubauen.

Sozialismus war – und ist – der radikale Gegenentwurf zum Faschismus.

Die Sowjetunion war nicht perfekt. Aber sie war es, die Auschwitz befreite. Sie war es, die Berlin befreite. Sie war es, die den deutschen Faschismus zerschlug – mit der Entschlossenheit eines Volkes, das wusste, was auf dem Spiel stand. Und das in seinem antifaschistischen Widerstand weltweit Millionen Hoffnung gab.

Diese Wahrheit muss ausgesprochen werden – gegen alle antikommunistische Geschichtsklitterung.

Ohne die Rote Armee – keine Befreiung.

Ohne Sozialist*innen – kein Widerstand.

Ohne Internationalismus – kein Morgen.

Auch hier, in München, hat der NS-Terror tiefe Spuren hinterlassen. Das Konzentrationslager Dachau – nur wenige Kilometer entfernt – war das erste KZ der Nazis und wurde zum Modell für den späteren Terrorapparat. Zehntausende wurden dort gefoltert und ermordet – unter ihnen zahlreiche sozialistische Widerstandskämpfer*innen.

Wir sagen heute: Die Erinnerung ist lebendig – und sie verpflichtet.

Und sie muss politisch sein.

Wie es im Schwur von Buchenwald heißt:

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Diese Worte bleiben aktuell. Und auch die Sozialistin Clara Zetkin sagte 1933 mit klarem Blick auf das Kommende:

„Wir alle dürfen nicht rasten und ruhen, bis der Faschismus, der blutige Unterdrückung, Terror, Hunger und Krieg im Gefolge hat, zerschmettert am Boden liegen wird.“

Der Faschismus kam nicht aus dem Nichts.

Er wurde möglich, weil die bürgerlichen Eliten ihn brauchten. Die Großindustrie, das Finanzkapital und Teile des Militärs haben Hitler an die Macht gebracht, als sie glaubten, mit Demokratie und Arbeiter*innenbewegung sei kein Staat mehr zu machen. Nur Wochen nach der Machtübertragung 1933 wurde die KPD verboten, Gewerkschaften zerschlagen – der Terror begann sofort.

Der NS-Staat war nicht irrational – er war funktional.

Er diente der Wiederherstellung kapitalistischer Ordnung in der Krise – mit brutalsten Mitteln.

Und nach 1945?

Die sogenannte „Stunde Null“ war eine Lüge. In der Bundesrepublik machten ehemalige Nazis Karriere – in Ministerien, Polizei, Justiz, Geheimdiensten, Wirtschaft. Hans Globke, Mitverfasser der Nürnberger Rassengesetze, wurde Adenauers Staatssekretär. Der erste BND-Chef: Ex-Nazi-Geheimdienstler Reinhard Gehlen. Richter, Ärzte, Militärs – kaum jemand wurde zur Rechenschaft gezogen.

Der Antikommunismus wurde Staatsdoktrin – nicht die Entnazifizierung.

Diese BRD gründete sich auf dem Bruch mit dem Sozialismus, nicht mit dem Faschismus. Der Aufbau westdeutscher Demokratie ging einher mit dem Verbot sozialistischer Organisationen, mit Verfolgung antifaschistischer Kräfte – und mit dem Schweigen über die eigenen Täter.

Und heute?

Heute erleben wir erneut, wie autoritäre Politik erstarkt, wie rassistische Hetze salonfähig wird, wie faschistische Kräfte wachsen – auch hier in München.

Währenddessen steigen die Rüstungsausgaben, werden Grundrechte eingeschränkt, wird die Polizei hochgerüstet – und Arbeiter*innen sollen für die Profite der Konzerne bluten.

Auf den Schlachtfeldern wie in den Fabriken.

Ob in Gaza, in der Ukraine, im Mittelmeer oder an Europas Außengrenzen: Kapitalismus bedeutet Krieg.

Für Profite wird getötet – und wer sich widersetzt, wird kriminalisiert.

Wir sagen deshalb:

Wer den Faschismus verhindern will, muss den Kapitalismus überwinden.

Wer Frieden will, darf zur Aufrüstungspolitik und zur imperialistischen Gewalt nicht schweigen.

Die Erinnerung an die Opfer verpflichtet uns zum Handeln – hier und heute.

Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg.

Hoch die internationale Solidarität!

Für den Sozialismus!

80 Jahre Tag der Befreiung – Unsere Rede auf der Demo zum 8. Mai

Liebe Genoss*innen, liebe Antifaschist*innen, liebe Freund*innen,

wir stehen heute hier, 80 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus, um zu erinnern – und zu kämpfen.

Wir erinnern an die Millionen, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen: an Jüd*innen, an Sinti und Roma, an alle politisch Verfolgten, an Menschen, die wegen ihrer Sexualität, ihrer Herkunft, ihrer Behinderung oder ihres Glaubens entrechtet, verschleppt und ermordet wurden.

Wir erinnern an die Partizan*innen, an die antifaschistischen Kämpfer*innen aus ganz Europa – viele von ihnen Kommunist*innen –, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus gaben.

Und wir erinnern an die Rote Armee.

Es waren die Soldat*innen der Sowjetunion, die den größten Teil der Last im Kampf gegen den deutschen Faschismus trugen. Über 27 Millionen Tote hatte die Sowjetunion zu beklagen – mehr als die Hälfte davon Zivilist*innen, die dem brutalen Vernichtungskrieg der Nazis zum Opfer fielen. Städte wie Leningrad, Stalingrad oder Minsk wurden zu Symbolen des Widerstands – und des unermesslichen Leids.

Die Rote Armee war nicht einfach nur ein militärischer Gegner der Wehrmacht – sie war Trägerin eines völlig anderen Gesellschaftsentwurfs.

Während der deutsche Faschismus auf Rassismus, Antisemitismus, Militarismus und kapitalistischer Ausbeutung beruhte, stand die Sowjetunion für ein sozialistisches Projekt: für den Versuch, eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Herrenmenschenideologie, ohne Profitlogik aufzubauen.

Sozialismus war – und ist – der radikale Gegenentwurf zum Faschismus.

Die Sowjetunion war nicht perfekt. Aber sie war es, die Auschwitz befreite. Sie war es, die Berlin befreite. Sie war es, die den deutschen Faschismus zerschlug – mit der Entschlossenheit eines Volkes, das wusste, was auf dem Spiel stand. Und das in seinem antifaschistischen Widerstand weltweit Millionen Hoffnung gab.

Diese Wahrheit muss ausgesprochen werden – gegen alle antikommunistische Geschichtsklitterung.

Ohne die Rote Armee – keine Befreiung.

Ohne Sozialist*innen – kein Widerstand.

Ohne Internationalismus – kein Morgen.

Auch hier, in München, hat der NS-Terror tiefe Spuren hinterlassen. Das Konzentrationslager Dachau – nur wenige Kilometer entfernt – war das erste KZ der Nazis und wurde zum Modell für den späteren Terrorapparat. Zehntausende wurden dort gefoltert und ermordet – unter ihnen zahlreiche sozialistische Widerstandskämpfer*innen.

Wir sagen heute: Die Erinnerung ist lebendig – und sie verpflichtet.

Und sie muss politisch sein.

Wie es im Schwur von Buchenwald heißt:

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Diese Worte bleiben aktuell. Und auch die Sozialistin Clara Zetkin sagte 1933 mit klarem Blick auf das Kommende:

„Wir alle dürfen nicht rasten und ruhen, bis der Faschismus, der blutige Unterdrückung, Terror, Hunger und Krieg im Gefolge hat, zerschmettert am Boden liegen wird.“

Der Faschismus kam nicht aus dem Nichts.

Er wurde möglich, weil die bürgerlichen Eliten ihn brauchten. Die Großindustrie, das Finanzkapital und Teile des Militärs haben Hitler an die Macht gebracht, als sie glaubten, mit Demokratie und Arbeiter*innenbewegung sei kein Staat mehr zu machen. Nur Wochen nach der Machtübertragung 1933 wurde die KPD verboten, Gewerkschaften zerschlagen – der Terror begann sofort.

Der NS-Staat war nicht irrational – er war funktional.

Er diente der Wiederherstellung kapitalistischer Ordnung in der Krise – mit brutalsten Mitteln.

Und nach 1945?

Die sogenannte „Stunde Null“ war eine Lüge. In der Bundesrepublik machten ehemalige Nazis Karriere – in Ministerien, Polizei, Justiz, Geheimdiensten, Wirtschaft. Hans Globke, Mitverfasser der Nürnberger Rassengesetze, wurde Adenauers Staatssekretär. Der erste BND-Chef: Ex-Nazi-Geheimdienstler Reinhard Gehlen. Richter, Ärzte, Militärs – kaum jemand wurde zur Rechenschaft gezogen.

Der Antikommunismus wurde Staatsdoktrin – nicht die Entnazifizierung.

Diese BRD gründete sich auf dem Bruch mit dem Sozialismus, nicht mit dem Faschismus. Der Aufbau westdeutscher Demokratie ging einher mit dem Verbot sozialistischer Organisationen, mit Verfolgung antifaschistischer Kräfte – und mit dem Schweigen über die eigenen Täter.

Und heute?

Heute erleben wir erneut, wie autoritäre Politik erstarkt, wie rassistische Hetze salonfähig wird, wie faschistische Kräfte wachsen – auch hier in München.

Währenddessen steigen die Rüstungsausgaben, werden Grundrechte eingeschränkt, wird die Polizei hochgerüstet – und Arbeiter*innen sollen für die Profite der Konzerne bluten.

Auf den Schlachtfeldern wie in den Fabriken.

Ob in Gaza, in der Ukraine, im Mittelmeer oder an Europas Außengrenzen: Kapitalismus bedeutet Krieg.

Für Profite wird getötet – und wer sich widersetzt, wird kriminalisiert.

Wir sagen deshalb:

Wer den Faschismus verhindern will, muss den Kapitalismus überwinden.

Wer Frieden will, darf zur Aufrüstungspolitik und zur imperialistischen Gewalt nicht schweigen.

Die Erinnerung an die Opfer verpflichtet uns zum Handeln – hier und heute.

Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg.

Hoch die internationale Solidarität!

Für den Sozialismus!

Dem rechten Aufmarsch entgegentreten – Gegendemonstration am 31.Mai

Dem rechten Aufmarsch entgegentreten!

📆 31. Mai, 13:00 Uhr
📍 Theresienwiese
🚩 anschließend direkter Gegenprotest

Wie schon im März und im April mobilisiert “Gemeinsam für Deutschland” erneut bundesweit. Auch hier in München wollen sie sich wieder die Straße nehmen. Unter dem Deckmantel der „besorgten Bürger:innen“ vertreten sie ganz klar rechte Positionen wie “Grenzschutz” und ein Bekenntnis zum Patriotismus. Diese vermeintlichen Ansätze bieten aber auf keinen Fall eine Lösung zu gesellschaftlichen Problemen sondern verschärfen sie weiter.

Auch wenn sich bei den vergangenen Demonstrationen von „Gemeinsam für Deutschland“ in München kaum Faschist:innen unter die sonstigen Teilnehmer:innen gemischt hatten, wollen wir eine derartige Entwicklung frühzeitig verhindern.
Noch sind es hauptsächlich Anhänger:innen der Querdenken-Bewegung, die aber bereits zu Corona Zeiten kein Problem hatten mit einigen Jungfaschist:innen und “AfD” Sympathisant:innen in den eigenen Reihen zu laufen. Auch mit Reichsbürger:innen und anderen Rechten teilen sie sich immer wieder die Straße.
Beim letzten mal gelang es uns, durch konsequentes antifaschistisches Handeln den Aufmarsch der Rechten um eine Stunde zu verzögern und auch auf der Route durch mehrere Blockaden den Zug immer wieder aufzustoppen. Die letzte Demonstration war für die Rechten alles andere als ein Erfolg.
Am 31.05. gilt es also an diesen anzuknüpfen!
Dieses mal ist der zentrale Ort für die Demos in Bayern München und nicht wie letztes mal auch in anderen Städten. Die Rechten werden also vermutlich aus ganz Bayern anreisen.
Wir treffen uns am 31.05 um 13 Uhr auf der Theresienwiese. Nehmt euch genug zu trinken mit und lasst das Handy zuhause 🙂

Falls ihr mehr zu diesem Thema wissen wollt haben wir bereits zur letzten Mobilisierung von “Gemeinsam für Deutschland” einen inhaltlichen Aufruf geschrieben.

Solidarisches Cornern am Frauenknast in München!

Über ein Jahr sitzt unsere Genossin Hanna im Knast. Ein Jahr, welches sie nicht mit ihren Freund:innen, ihrer Familie, ihren Genoss:innen verbringen konnte – ein Jahr, das ihr von den staatlichen Repressionsbehörden genommen wurde.

Angeklagt ist Hanna im „Budapest-Komplex“. Konkret werden im „Budapest-Komplex“ mehreren Antifaschist:innen militante Aktionen gegen organisierte Nationalsozialist:innen in Budapest vorgeworfen. Jährlich versammeln sich diese dort zum „Tag der Ehre“, einem faschistischen „Heldengedenken“ an „SS-Soldaten“, die einen Ausbruchsversuch aus der Umkesselung der Roten Armee während des 2. Weltkriegs versuchten.
Aus den vorgeworfenen Aktionen wollen die deutschen Repressionsorgane in dem im Februar gestarteten Prozess gegen Hanna nun eine kriminelle Vereinigung nach Paragraf 129 konstruieren. Im Kontext neben anderen ähnlich konstruierten Verfahren wie dem „Antifa Ost“ – Verfahren sehen wir das nicht nur als Angriff auf Einzelne, sondern als Angriff auf die gesamte antifaschistische Bewegung. Dies und der Budapest-Komplex ist nur die qualitative Spitze des Eisbergs. Die Kriminalisierung von Antifaschismus nimmt mit dem Erstarken des Rechtsruck strukturell zu.

Wir – als Solikreis München – organisieren seit Hannas Verlegung monatlich Kundgebungen vor der Frauenabteilung der JVA Stadelheim, um uns mit ihr solidarisch zu zeigen und ihr Grüße über die Mauern zu schicken.
Am 1. Juni wird aber nicht nur in München um 16 Uhr vor den Knast gezogen. An diesem Wochenende planen Antifaschist:innen bundesweit Aktionen und Kundgebungen für die betroffenen Genoss:innen des „Budapest-Komplex“

80 Jahre – Tag der Befreiung

Gestern, am 8. Mai 2025, jährte sich zum 80. Mal der Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus. Für uns – als Antifaschist:innen und Teil einer revolutionären Bewegung – hat dieser Tag eine historisch zentrale Bedeutung. Er erinnert uns daran, warum und wofür wir kämpfen. Für uns ist es unverständlich, wie sich große Teile der Münchner Linken an diesem Tag so passiv verhalten. 

Am 8./9. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos vor der Roten Armee und den Alliierten. Mit diesem historischen Ereignis endeten der Zweite Weltkrieg und die Schreckensherrschaft des deutschen Faschismus.

Wir erinnern an die Millionen, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen: An Jüd:innen, Sinti und Roma, an alle politisch Verfolgten. An Menschen, die wegen ihrer Sexualität, ihrer Herkunft, ihrer Behinderung oder ihres Glaubens entrechtet, verschleppt und ermordet wurden.

Ebenso gedenken wir derer, die Widerstand leisteten – ob als Partisan:innen, in der Roten Armee, in klandestinen Gruppen in Städten und Betrieben, als Zivilist:innen, die sich dem NS-Regime widersetzten. Sie alle sind Vorbild für uns im antifaschistischen Kampf heute. Denn auch wenn der deutsche Faschismus an der Macht am 8. Mai 1945 militärisch  besiegt wurde,  sind seine ideologischen und organisatorischen Überreste bis heute aktiv – in rechten Netzwerken, auf den Straßen und in den Parlamenten. Der Faschismus erstarkt folglich wieder in Zeiten der kapitalistischen Krise.

Gerade deshalb sind wir gestern gemeinsam mit Gewerkschafter:innen und Internationalist:innen auf die Straße gegangen – um zu erinnern, zu gedenken und zu warnen: Damit sich die Geschichte – morgen nicht wiederholt.

Die Zusammensetzung der Demonstration zeigt: Es gibt ein Fundament, auf dem wir aufbauen können.

Denn für uns ist klar: Faschismus an der Macht ist keine historische Anomalie, sondern das mögliche Ergebnis kapitalistischer Krisen. 

Wenn die herrschende Klasse ihre Macht nicht mehr anders sichern kann, greift sie zu autoritären Mitteln – in letzter Konsequenz im Bündnis mit faschistischen Kräften und gesteht diesen die Herrschaft zu, um ihre Interessen verteidigt zu bekommen. Solange der Kapitalismus besteht, bleibt die faschistische Gefahr real. Deshalb braucht es eine geeinte Arbeiter:innenklasse – über nationale Grenzen hinweg –, die sich nicht spalten lässt und sich gemeinsam dem wahren Feind entgegenstellt: dem kapitalistischen System und faschistischen Ausprägungen.

Auf der Auftaktkundgebung am Geschwister-Scholl-Platz richtete unter anderem Ernst Grube ein bewegendes Grußwort an uns. Er ist einer der letzten Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden des deutschen Faschismus aus München. Seine Familie ist jüdisch. Sein Vater war in der KPD. Gemeinsam mit seiner Familie wurde er im Jahr 1945 nach Theresienstadt deportiert. Ernst Grube selbst blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg sozialistisch und in der Friedensbewegung organisiert. Seine Geschichte und sein lebenslanges Engagement gegen Faschismus und Krieg machen deutlich, wie wichtig Erinnern und Widerstand auch heute noch sind.

Eine weitere Rednerin widmete sich der Rolle der Sowjetunion im Kampf gegen den deutschen Faschismus. Sie prangerte den Geschichtsrevisionismus der BRD an, die in offiziellen Erzählungen die entscheidende Rolle der Sowjetunion verschweigt und damit suggeriert, die USA und Großbritannien hätten Deutschland im Alleingang besiegt. 

Dabei war es die Sowjetunion, die die Hauptlast des Krieges trug: 27 Millionen Sowjetbürger:innen wurden durch den deutschen Vernichtungskrieg getötet. Ohne den Einsatz der Roten Armee wäre der militärische Sieg über den Nationalsozialismus nicht möglich gewesen.

Sie war aber nicht einfach nur ein militärischer Gegner der deutschen Wehrmacht – sie war Trägerin eines völlig anderen Gesellschaftsentwurfs. Während der Faschismus auf Rassismus, Antisemitismus, Militarismus und kapitalistischer Ausbeutung beruhte, verkörperte die Sowjetunion ein sozialistisches Projekt – den Versuch, eine Welt ohne Profitlogik, Ausbeutung der Arbeiter:innenklasse und Herrenmenschenideologie zu schaffen. Wie später auch in unserer Rede deutlich gemacht wurde.  

Die fortschreitende antikommunistische Propaganda findet ebenso Ausdruck in den aktuellen Verboten sowjetischer Symbole auf Gedenkveranstaltungen rund um den 8. Mai, wie es beispielsweise in Berlin wieder der Fall war.  Dahinter steckt Kalkül. Hintergrund ist nicht die propagierte Verurteilung des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Vielmehr ist es der Versuch der herrschenden Politik, die Sowjetunion – und mit ihr den Sozialismus – als reale Alternative zum Kapitalismus zu delegitimieren und zu dämonisieren.

Denn genau das macht den Sozialismus gefährlich für die herrschende Ordnung: Er bietet ein alternatives Gesellschaftsmodell, in der nicht Profite weniger, sondern die Bedürfnisse der Mehrheit zählen. Die Geschichte der Sowjetunion liefert – trotz ihrer Fehler – wichtige Erkenntnisse für den Aufbau einer solidarischen klassenlosen Gesellschaft, jenseits von Kapital und Krieg um Profite. Aus den Fehlern müssen wir lernen, auf den Grundsätzen und Erfahrungen können wir aufbauen, um mit der Revolution die Gesellschaft von ihren Zwängen und der Ausbeutung zu befreien.  

Heute – in Zeiten der erstarkenden kapitalistischen Krise – erleben wir, wie sich die gesellschaftlichen Verhältnisse wieder zuspitzen. Die Bundesregierung steckt Hunderte Milliarden in Aufrüstung, während sie einen autoritären Staat aufrüstet und sich auf neue Kriege vorbereitet. Das im Namen nationaler Kapitalinteressen und globaler Machtansprüche. Gleichzeitig werden Grundrechte abgebaut und die jahrelang vorherrschende Sozialpartnerschaft von oben aufgekündigt.

Wir – die internationalen Arbeiter:innen – sollen den Preis dafür zahlen: auf dem Schlachtfeld, in der Fabrik, an den Außengrenzen Europas. Kapitalismus bedeutet Krieg!  Ob in Gaza, in der Ukraine oder im Mittelmeer. Für Profite wird getötet – und wer sich widersetzt, wird kriminalisiert.

Wer den Faschismus verhindern will, muss den Kapitalismus überwinden. Wer Frieden will, darf zur Aufrüstungspolitik und zur imperialistischen Gewalt nicht schweigen. In diesem Sinne zogen wir als kämpferische Demonstration durch die Straßen. Als antikapitalistischer und antifaschistischer Frontblock führten wir die Demo an und trugen wir die Parole: „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“, sichtbar und hörbar durch die Straßen.

Am Platz der Opfer des Nationalsozialismus endete unsere Demonstration mit einem gemeinsamen Gedenken. Wir legten Blumen nieder und hielten eine Schweigeminute ab – in Anerkennung der Vergangenheit und im Bewusstsein unserer Verantwortung für die Zukunft.

Für uns ist klar: Die Geschichte mahnt! Wie es im Schwur von Buchenwald heißt: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Kommenden Sonntag, den 11. Mai, treffen wir uns um 8:40 Uhr an der S-Bahn-Station Heimeranplatz (bei den Gleisen) um gemeinsam in die KZGedenkstätte Dachau zu fahren und zu gedenken. Kommt gerne mit!

Am 13. Mai schauen wir um 19 Uhr im Barrio Olga Benario (Schlierseestraße 21), gemeinsam den Film: Sobibor(2018) an. Auch hier seid ihr herzlichst eingeladen.

Ansonsten kommt gerne zu unserem kommenden Plenum vorbei, um antifaschistisch aktiv zu werden. Das nächste findet am 27.05. statt. Hier bilden wir uns gegenseitig und planen Aktionen gegen rechte und faschistische Umtriebe in München.Es findet um 19 Uhr im Barrio Olga Benario statt. Denn Erinnern heißt kämpfen, Widerstand heißt Handeln!

Nazis blockiert!

Heute fand in München – wie in vielen anderen Städten bundesweit – der Aufmarsch des lokalen Ablegers von „Gemeinsam für Deutschland“ statt. Zum Auftakt der Rechten verirrten sich diesmal deutlich weniger als das letzte Mal. Dieser fand genauso wie das Ende auch am Wittelsbacher Platz – unweit vom Platz der Opfer des Nationalsozialismus in München – statt. Genaueres zu den Teilnehmer:innen und der Zusammensetzung des Aufmarsches werden wir in den kommenden Tagen in einem eigenen Bericht formulieren. Der Gegenprotest startete mit einer Gegenkundgebung am Reiterdenkmal vor dem Innenministerium. Von dort aus gingen wir zum Wittelsbacher Platz und blockierten mit vielen weiteren Antifaschist:innen die beiden Hauptabgangswege des Platzes und verhinderten den Faschos damit für über eine Stunde das Loslaufen. 

Bei ihrer Route gab es viele weitere Versuche den Aufmarsch zu blockieren, was ihn mehrmals stoppen lies. Die geplante Zwischenkundgebung von „Gemeinsam für Deutschland“ fiel aufgrund der hohen Zeitverzögerung ins Wasser. Die Münchner Bullen zeigte sich wieder mal von ihrer „schlagkräftigsten“ Seite und ging teilweise brutalst auf die Antifaschist:innen los. So drohten sie bei der Sitzblockade an, diese mit ihren Pferden niederzutrampeln, wendeten durch die Bank Schmerzgriffe an und fuchtelten willkürlich mit ihren Schlagstöcken herum. Wir ließen uns davon aber nicht einschüchtern, blieben trotzdem standhaft und schafften es die Manöver der Polizei mehrmals geschickt zu umgehen.

Auch wenn wir den Aufmarsch nicht verhindern konnten, zeigte sich, dass es in München durchaus Potential für antifaschistischen Aktivismus gibt, wenn Faschos durch die Straßen ziehen wollen. So schlossen sich uns zahlreiche Personen aus der gesamten Breite der Gesellschaft an. Nach den Blockaden trugen wir unseren Protest noch mit einer kämpferischen Spontandemonstration zum Odeonsplatz und schlossen damit einen erfolgreichen Tag ab. Aus dem heutigen Tag ziehen wir Erfahrungen auf denen wir aufbauen werden. Vielen Dank an Alle, die mit auf der Straße waren!

Alerta Alerta Antifascista! München bleibt nazifrei.

P.S.: Habt ihr über den Tag Redebedarf, wollt diesen mit uns auswerten und/oder gemeinsam antifaschistische Aktivitäten organisieren, kommt gerne zu unseren Plena. Das Nächste finden kommenden Dienstag, den 29. April im Barrio Olga Benario (Schlierseestraße 21, München-Giesing) statt.

Unser nächstes Plenum findet am Dienstag, den 29.04.2025 statt. Wir treffen uns im Barrio Olga Benario (Schlierseestraße 21,München)

Wenn ihr zum ersten mal kommen wollt, seid am besten schon um 18:30 Uhr da, um uns als Antifa-Stammtisch München besser kennen lernen zu können!
Also kommt gerne rum!

Rechte Aufmärsche nicht unwidersprochen lassen!

📆 26.04. ab 13:00
📍 Reiter Denkmal, bei der roten Antifa Fahne
🚩 anschließend direkter Gegenprotest

Am 26.04.2025 rufen, wie bereits am 22.03., rechte bis faschistische Gruppen unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland” in allen Bundesländern der BRD zu Demonstrationen auf.

In München wollen die Rechten am 26.04. wieder um 13 Uhr am Wittelsbacher Platz eine Kundgebung machen, um anschließend um 14 Uhr durch die Stadt zu ziehen.
Anmelder und Organisator des lokalen Ablegers von „Gemeinsam für Deutschland” ist Fritz Höhne.

Auch wenn es im Vergleich zu andern Städten und Regionen der BRD beim letzten Mal (am 22.03.) in München kaum Unterstützung durch faschistische und/oder gewaltorientierter Gruppen gab, wollen wir es erst gar nicht dazu kommen lassen, dass sich neben “München steht Auf” ein rechter Aufmarsch etabliert.
Wie schon letztes Mal, mobilisiert auch “DV” – Deutsche Voran -, dessen Spektrum schon auf faschistische Proteste gegen den CSD in Landshut letztes Jahr mobilisierte.
Und auch wenn der Aufmarsch in München gerade wenig Zuspruch von klar faschistischen Strömungen bekommt, sind die restlichen Teile des Proteste ebenso reaktionär.
Der Großteil der Teilnehmer:innen am 22.03. ist klar dem gesellschaftlich isolierten Spektrum des rechten Rands der reaktionären Querdenker-Szene und dem Reichsbürgertum zuzuordnen.
Auch wenn sie im einzelnen keine Anschlussfähigkeit für die Gesellschaft bieten, fördern sie mit solchen Aufmärschen und einer damit verknüpften Straßenpräsenz den rechten Diskurs.

In ihrem Auftritt und ihre Forderungen propagieren sie auf den ersten Blick eine „Anti-Kriegs-Haltung”, die naiv gedacht erstmal richtig wirken könnte, wenn man nicht genau hinsieht.
Schon lange war die Angst vor drohender Kriegsgefahr nicht mehr so verbreitet wie heutzutage. Und sie ist nicht unbegründet.
Die BRD rüstest kontinuierlich nach innen und nach außen auf, veranlasst Waffenlieferungen und bringt sich aktiv in imperialistische Kriege ein.
Dies tut sie nicht für die breiten Massen der Gesellschaft – uns Arbeiter:innen und deren Kinder- sondern für die Kapitalist:innen und ihre wirtschaftlichen Interessen auf dem Weltmarkt.
Um ihren Kriegskurs finanzieren zu können, streicht die herrschende Politik erkämpfte Errungenschaften der Arbeiter:innenschaft.
Gerade im sozialen Bereich werden Gelder massivst gekürzt und die Diskussionen gehen konkret richtung erneuter Wehrpflicht.
Die innere Aufrüstung dient vor allem dem autoritären Staatsaufbau, der die Herrschaft des aktuellen Systems und die Regierung darüber sichern zu können. Sie soll die Menschen einschüchtern, um sich gar nicht erst gegen die Angriffe des Kapitals zu wehren, und Versuche solcher Art zerschlagen zu können. Denn ihr System ist auf Widersprüchen gebaut, welche sich nur verschärfen können.

Anstatt aber den Imperialismus der Herrschenden und das kapitalistische System, das dahinter steht, anzuprangern und zu bekämpfen, finden die Anhänger:innen von „Gemeinsam für Deutschland” ihre Lösungen in Nationalismus und rassistischen Narrativen.
Sie fordern flächendeckende Grenzkontrollen und den „Schutz der Bevölkerung”. Dabei schielen sie offensichtlich auf Geflüchtete und migrantische Personen.

Hier beißt sich die Katze aber in den Schwanz:
Mit ihren rassistischen und nationalistischen Narrative wirkt „Gemeinsam für Deutschland”s Propaganda spaltend in die Arbeiter:innenschaft.
Sie lenkt das eigentliche Problem – welches im herrschenden System: dem Kapitalismus und seiner höchsten Form im Imperialismus liegt – auf unsere Klasse und schutzbedürftige Personen, die eben aufgrund der Unterdrückung des westlichen Imperialmächte fliehen, um.

Als Antifaschist:innen tun wir gut daran, die weiterhin geltende „Hauptfeind-Linie”, – die klar besagt, dass die größte Bedrohung nicht von aussen, sondern von der eigenen Regierung und den herrschenden Verhältnissen im eigenen Land ausgeht, – zu vertreten, zu verteidigen und zu erklären.
Reaktionäre Bewegungen wie „Gemeinsam für Deutschland” eine werden könnte, schaden dem massivst.

Deswegen müssen wir sie in ihrer Entwicklung sowohl überregional, aber auch lokal in ihren Ablegern beobachten, analysieren und dementsprechend zurückdrängen, und im besten Fall in ihrem Keim ersticken.
Denn auch wenn die aktuelle Zusammensetzung des Protestes gesellschaftlich isoliert ist, kann sich das ändern.

Kommt zu den Gegenprotesten. Wir treffen uns am Samstag, den 26.04.2025 auf der Gegenkundgebung gegen „Gemeinsam für Deutschland” um 13 Uhr am Reiterdenkmal nahe des Odeonsplatzes (U3/U6, U4/U5) bei der roten Antifa-Fahne, um anschließend in den direkten Protest zu gehen!