Wir gedenken den Ermodeten des rechten Attentats in Hanau

 
Gestern am 19. Februar 2022 jährte sich der rassistische Anschlag in Hanau zum zweiten Mal. Es wurden in dieser schrecklichen Nacht neun Menschen getötet und sechs weitere zum Teil schwer verletzt. All die Wunden, welche bei Angehörigen, sowie Freund:innen durch diese faschistische Tat hinterlassen wurden, können wir gar nicht beschreiben. 
Der Abend wurde in München von einer Gedenkkundgebung am Königsplatz eingeläutet. Mit über 1000 Menschen hörten wir Stimmen der Initiative 19. Februar. Die Einstellungen der polizeilichen Ermittlungen wurden skandalisiert. Die absurde Einschätzung der Behörden, es hätte sich in Hanau um einen Einzelfall gehandelt, werden wir nicht hinnehmen. Hanau war kein Einzelfall. Rassismus in Deutschland hat System, ist alltäglich und tötet, wenn wir diesem nicht entgültig einen Riegel vorschieben. 
Die Stimmung vor Ort war andächtig. Die Bilder von Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov hinterließen wir gemeinsam mit Blumen und Kerzen. 
Die Demonstration zog laut und stark los. Entlang der Route wurde durch Gesichter der Ermodeten mit Plakaten gedacht. Jede:r soll wissen, sie sind erst tot, wenn sie vergessen sind. 
Die ganze Demonstration wurde von einem massiven Bullenaufgebot begleitet. Am Rande kam es zu rassistischen Polizeikontrollen. Die Demo lief von Anfang an im Spalier. Die Einsatzkräfte, die am Samstag zur Absicherung der Kriegstreiber:innen, die zur Sicherheitskonferenz im Bayrischen Hof tagten, sollten bestmöglichst ausgenutzt werden. Schon im ersten Drittel unserer Route wurden wir aufgehalten. Die Cops nutzen die Gelegenheit einer enger werdenden Straße um ihre Gewaltphantasien ausleben zu können. Sie traten auf die Demonstrierenden in den ersten Reihen ein, knüppelten und verwendeten Pfefferspray. Die Teilnehmer:innen setzten sich kollektiv zur Wehr und schafften es die Einsatzkräfte auf Abstand zu halten und den Rest der Demo zu Ende zu laufen. Diese Erfahrung und die motiviernden Reden auf der Abschlusskungebung zeigten uns: Zusammenhalt macht stark. Einige Antifas wurden auf dem Heimweg noch von den Cops angegangen. An dieser Stelle Solidarität an die Verletzten und Verhafteten. 
Der Staat und seine Exekutive haben gezeigt, dass sie keinerlei Respekt vor den Betroffenen von rassistischer Gewalt und dem Gedenken an Ermordeten haben. Das Erinnern an einen rassistischen Terroranschlag wurde kriminalisiert. Wir haben gesehen auf welcher Seite dieser Staat steht. Es ist auch ebenjener, der die Morde von Hanau erst möglich gemacht hat. Sei es durch die Kriminalisierung von Migrant:innen oder das Wegschauen und Schweigen zu rechten Strukturen. Auch die immer wieder auftauchenenden rechten Chat-Gruppen innerhalb von Polizei und anderen Behörden zeigen deutlich wie durchsetzt staatliche Strukturen von Faschist:innen sind. Dies wird auch sichtbar, wenn ein Blick auf die Standortfunde der Monition von Nordkreuz gerichtet wird. Gleichzeitig wird antifaschitische Arbeit kriminalisiert. Das kapitalistische System profitiert von der Ausbeutung migrantischer Menschen. Parteien wie die CSU und AfD machen es sich dies Ideologie zu eigen und streuen rassistische Hetze, um Wähler:innenstimmen zu gewinnen. Der bürgerliche Staat und seine Parteien haben kein Interesse an sozialer Gerechtigkeit für alle hier lebendenden Menschen. 
Doch wir lassen uns von einem Staat der Rasissmus, Faschismus und Ausbeutung legitimiert nicht einschüchtern. Wir widersetzen uns! Es ist weiterhin notwendig, das wir uns alle zusammen für einen konsequenten Antfaschismus einsetzen. Nicht nur auf der Straße. Es beginnt im Kleinen, im Privaten und geht weiter bis hin zu unseren Arbeitsplätzen. Wir müssen uns organisieren, als Antifaschist:innen und als Klasse. Wir müssen uns gegenseitig empowern und all unsere Kolleg:innen unterstützen. Denn nur so können wir den Hass, der den Rassismus schürt bremsen und zu verstehen geben: Nur gemeinsam kommen wir weiter im Kampf gegen die Ausbeutung aller Menschen.
Gestern haben wir in München ein starkes Zeichen gegen Unterdrückung und rassistischen Terror gesetzt. Gegen Krieg und Faschismus überall. Wir haben uns nicht aufhalten lassen.
Weiterhin gilt es keinen Platz den Rechten! Kein Platz für Rassismus!
Wir stehen alle Schulter an Schulter gegen den Faschismus!

Rechter Polizeitrupp attackiert Gedenken für Hanau-Opfer – Münchner Polizei lügt

Die Polizei hat gestern in München die Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rassistischen Terroranschlags von Hanau angegriffen. Nach der Demo prügelten Beamte des Unterstützungskommandos auf Menschen ein, die von der Demo auf dem Heimweg waren. Die Pressestelle der Münchner Polizei lügt, um die Polizeigewalt im Nachhinein zu rechtfertigen. Die Beamten des Unterstützungskommandos sind berüchtigt für ihren Gewaltfetisch, ihren Drogenkonsum und Chats mit faschistischen und rassistischen Inhalten. Es ging den Beamten wie immer darum, ihren Hass auf Linke, Antifaschist*innen und Migrant*innen auszuleben und sie straffrei zu verprügeln.
Wir, der Antifaschistische Stammtisch München, waren Mitveranstalter*innen der Kundgebung am Königsplatz und organisierten die anschließende Demonstration. Der rassistische Anschlag von Hanau hat bewiesen, dass dieser Staat rechten Terror nicht stoppt, dass Polizei und Behörden Opfer und Hinterbliebene rassistischer Gewalt wie Dreck behandeln und antifaschistische Organisierung als eigentlichen Feind sehen. Die Demonstration wurde von Anfang von einem völlig übertriebenen Polizeiaufgebot als “Wanderkessel” eingeschlossen. Die Polizei wollte die Menschen ganz klar mit dieser Drohkulisse einschüchtern.
Zu der Situation an der Engstelle in der Luisenstraße: Die Beamten der USK-Hundertschaften haben sich selbst dort rein gedrängt. Das angebliche Bedrängen der Polizei in der Polizei hat nicht stattgefunden. Es war ein bewusster Angriff mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Stiefeltritten auf die Menschen in der Demonstration. Für uns liegt nahe, dass sich die Beamten die Rechtfertigung für ihre Gewalt einfach selbst konstruiert haben.
Zu der Situation am Bahnsteig im Hauptbahnhof: Die USK-Beamten haben wahllos Menschen angegriffen, die einfach nur in die U-Bahn steigen wollten. Die Polizisten prügelten Menschen auf die Hände, mit denen sie ein Transparent trugen. Mehrere USKler schlugen Menschen von hinten mit voller Wucht die Schlagstöcke in den Rücken. Es war ihnen offensichtlich völlig egal, wenn sie mit den potenziell tödlichen Tonfas Köpfe eingeschlagen hätten.
Nach unserer Bilanz wurden mindestens 30 Menschen Opfer von Polizeigewalt. Demonstrant*innen erlitten neben Pfefferspray-Verletzungen auch Prellungen an Händen, Armen und Köpfen, Blutergüsse sowie eine verrenkte Schulter.
Die jetzt nachgeschobenen Pressemitteilungen der Münchner Polizei sind PR-Lügenmärchen. Hier hat eine rechte Polizeieinheit ihren Hass auf eine antifaschistische Demonstration ausgelebt und hemmungslos auf Menschen eingeprügelt. Jetzt werden die rechten USK-Schläger vom Apparat gedeckt. Und die bürgerliche Presse schreibt das ab.
Für uns war die Polizeigewalt gestern nicht überraschend. Die Polizei hat sich wieder klar positioniert wie erwartet. Die Polizei hat selbst rechte Strukturen in ihren Reihen, die unkontrollierbar sind. Das USK agierte am Jahrestag des rassistischen Terroranschlags von Hanau als rechtes Schlägerkommando gegen Antifaschist*innen und Migrant*innen. Wir wissen, dass dieser Staat nicht vor rechtem Terror und rassistischer Gewalt schützt. Wir wissen, dass dieser Staat deswegen unser Feind ist und uns als Feind behandelt. Wir wissen, dass es darum darauf ankommt, den antifaschistischen Selbstschutz aufzubauen. Wir lassen uns von der Polizeigewalt gestern nicht einschüchtern – wir kämpfen weiter, jetzt erst Recht!
Antifaschistischer Stammtisch München
Instagram: @antifa_stammtisch
Facebook: Antifa Stammtisch München

AfD-Inszenierung unterbunden!

Am Mittwoch Abend waren wir in der Münchner Innenstadt, im Tal nahe des Marienplatzes zu finden. Die AfD hatte dort einen Infostand aufgebaut, welchen es abzuschirmen galt
Die rassistische, sexistische und neoliberale Partei wollte sich mit den spazierenden Querdenker:innen gutstellen, die sich in den letzten Woche Abends zum Bummeln versammelten.
Wir schirmten die AfD ab und nahmen ihr so jegliches Sprachrohr. Eingegittert standen sie mit den Bullen in einem wortwörtlichen Käfig ihrer Angst. 
Während wir für unseren legimen Gegenprotest von Seitens der Bullen massiv kriminalisiert wurden, verbündeteten sich die Passant:innen mit uns.
Verkäufer:innen überlegten, ob sie sich nicht bei höheren Stellen um einen eigenen Schutz vor der AfD bemühen sollten. 
Die Cops kesselten uns grundlos und verwehrten die Möglichkeit eines außreichendes Mindestabstandes. Während sie es sich nicht nehmen ließen uns drauf hinzuweisen eben diesen einzuhalten.
Wir haben die AfD erneut enttarnt und ihnen jegliche Außenwirkung genommen.
Die Abschirmung des AfD Standes war ein Erfolg. Auch, wenn es zu zwei willkürlichen Verhaftungen zwei unserer Genoss:innen kam. Wir lassen uns davon nicht einschüchtern und halten solidarisch zusammen!
Auch in Zukunft werden wir es uns nicht nehmen lassen, von unserem Recht auf Gegenprotest gebrauch zu machen.
Den  Infostand wird die AfD die nächsten Wochen noch wiederholen um die Querdenker:innen zu ihrer geplanten Kundgebung am 05.03. zu mobilisieren. 
Unter dem Motto “Gesund ohne Zwang” möchte sich die AfD bundesweit als Opposition zur herrschenden Politik inszenzieren.
Wir werden das unterbinden und ihnen keine Bühne geben!
Kommt alle am 5. März nach München, genauere Infos folgen.
Alerta, Altera, Antifasicsta

Was tun wenn´s brennt? – Antifa Boazn am 24.02

Endlich findet wieder unsere antifaschistische Vortragsreihe statt!
Am 24.02. gibt es eine Antifa Boazn mit einem Vortrag der Roten Hilfe mit Rechtstipps für Demonstrationen, bei Übergriffen, bei Festnahmen oder auf der Wache.

Wer an Demonstrationen oder Veranstaltungen teilnimmt, läuft immer auch Gefahr mit Polizei und Justiz konfrontiert zu werden. Damit diese Begegnung nicht zum Desaster wird, beschäftigen wir uns damit wie wir damit umgehen bevor es soweit ist.

Von der Vorbereitung auf eine Demo über Festnahmen bis hin zu Hausdurchsuchungen und den Nachwehen wie Strafbefehlen, Gerichtsverfahren und DNA-Entnahmen!
Außerdem ist auch Platz für eure Fragen.

Im Barrio Olga Benario um 19 Uhr, es gilt 2G, bitte macht wenn möglich einen Schnelltest!

 

Antifaschistisches Erinnern am “Internationalen Tag des Gedenken an die Opfer des Holocaust”

In Erinnerung an die Opfer des Holocaust haben wir uns am 27.1.2022 dem Stillen Gedenken der @vvnbda_muenchen angeschlossen. Rund 70 Menschen versammelten sich am Nachmittag um das ewige Licht am „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“.
Nachdem wir all jenen Menschen die unter den Nazis litten Solidarität durch unser Schweigen zollten, zogen wir in kleinerer Gruppe durch die Innenstadt. Im Rahmen einer kurzen Stadtführung begaben wir uns auf eine Spurensuche der NS-Geschichte. Hierzu besuchten wir fünf Orte, an welchen je ein:e Genoss:in eine Rede hielt, welche die Ausbeutung und Unterdrückung durch die nationalsozialistische Ideologie veranschaulichte. So statteten wir auch Siemens und Daimler einen Besuch ab, wo wir neben einem Redebeitrag auch Schilder hinterliessen, auf welchen wir über die Firmengeschichte aufklären. An drei weiteren Orten, die von der NS-Verfolgung zeugten, legten wir nach den Reden Kerzen und Schilder nieder. Wir haben uns ausgetauscht und gemeinsam geschwiegen. Doch eine lebendige Form der Erinnerung ist kämpferisch!
Die beiden Firmen ließen in Arbeitslagern produzieren, um den eigenen Gewinn zu steigern. Sie profitierten von dem menschenverachtenden Regime und kamen in dieser Zeit zu enormen Reichtum und Einfluss – nicht zuletzt durch enge Beziehungen zu bekannten Nazis. Ihr Aufstieg kostete Leben. Ihre Aufarbeitung beschränkt sich auf ein taktisches Reagieren auf gesellschaftlichen Druck sowie Vertuschung dort, wo kein Druck besteht. 
Die drei anderen Orte thematisieren die Gewalt – und die dazugehörige Bereitschaft der Gesellschaft diese Gewalt in Kauf zu nehmen – der Novemberpogrome 1938, der Patient:innen Morde und der Verfolgung homosexueller Männer unter nationalsozialistischer Herrschaft.
All diese Beispiele verdeutlichen die Ausgrenzung jener, die keinen Platz in der NS-“Volksgemeinschaft“ fanden, die Verurteilung aller „Andersartigen“ und das Weggucken der opportunistischen Bürger:innen.
Kein Vergessen, kein Vergeben.
Erinnern heißt kämpfen!

Kämpferisch Gedenken nicht nur an Jahrestagen – Gedenktafeln am OEZ

Heute vor fünf einhalb Jahren ermordete ein Rassist neun Menschen im Olympia Einkaufszentrum in München. Trotz eindeutiger Indizien wurde die rechte Ideologie, die hinter der Tat steht, lange Zeit von den Behörden geleugnet. Erst nach 3 Jahren und 3 Monaten und langen Kämpfen der Angehörigen wurde das menschenverachtende Motiv des Täters auch offiziell anerkannt. Erst am 4. Jahrestag des Anschlags wurde die Inschrift im Denkmal dementsprechend korrigiert.

Vor einem halben Jahr wurden wir von der städtischen Gedenkfeier von der Polizei ausgeschlossen da wir die Veranstaltung mit Antifa-Symbolen “nicht politisieren” sollten und laut Polizei mit unseren Fahnen bloße Ideologie verbreiten würden. Heute haben wir unsere Schilder schließlich zum fünf-einhalb jährigen Jahrestag am Denkmal abgelegt und gemeinsam der Opfer gedacht.

Erinnern heißt kämpfen und sollte nicht bloß ritualisiert einmal im Jahr an Jahrestagen passieren. Wir müssen 365 Tage im Jahr gegen Rassismus und Faschismus kämpfen!

 

“Kick them out! ” -Demo gegen das AfD-Büro in Rosenheim am 15.01.2022

Wir sind heute nach Rosenheim gefahren, um uns an der „Kick Them Out“ Demonstration des @oap_ro gegen das dortige AfD-Büro zu beteiligen. Motiviert zogen wir bereits mit einer starken Spontandemo vom Bahnhof zu der Auftaktkundgebung.

Nach energetischen Redebeiträgen nahmen wir uns mit insgesamt ca. 250 Antifaschist*innen die Straße (Unseren Redebeitrag findet ihr übrigens auf unserer Website!). Kämpferisch und laut zogen wir durch die Innenstadt und eben vor jenes AfD-Büro.

Dort wurde durch verschiedene Redebeiträge unter anderem der Sexismus der rechten Partei angeprangert und klargemacht, dass auch in der bayerischen Kleinstadt kein Platz für rechte Hetze ist.

Auf der Abschlusskundgebung angekommen, nutzten die bisher eher zurückhaltend agierenden Bullen die Gelegenheit, um einen Antifaschisten in Gewahrsam zu nehmen. Unter großem Widerstand schafften sie es schließlich, den Genossen in eine ihrer Wannen zu verfrachten und mitzunehmen. In Reaktion auf diese feige Festnahme erkämpften wir uns erneut die Straße. Selbstbestimmt und unter Zuspruch der Umstehenden setzten wir eine Spontandemonstration gegen die perplexen Rosenheim-Cops durch und zogen noch einmal quer durch Rosenheim. Um unsere Solidarität praktischen Ausdruck zu verleihen wählten wir die Polizeistation als Ziel unserer Sponti. Vor Ort zeigten wir durch wütende Parolen was wir von der willkürlichen Repression, die wir als Antifaschist*innen nur zu oft erfahren müssen, halten.

Unser Redebeitrag:

“Liebe Genoss*innen,
Liebe Antifaschist*innen,
Wir sind heute hier, um gemeinsam auf die Straße zu gehen – Gegen die AFD, ihre Infrastruktur und ihre Verankerung in Rosenheim.
Die AfD ist eine Partei, die sich selbst gerne als DIE Partei für das einfache Volk ausgibt. 
In Wirklichkeit ist sie das genaue Gegenteil davon: Eine Partei für die Reichen und die Wirtschaft. Es geht der AfD keinesfalls darum, daswir Lohnabhängigen am Ende mehr Geld in der Tasche haben. Statt die Schere zwischen Arm und Reich abzubauen, will sie Renten senken, die Erbschaftssteuer abschaffen und ist keineswegs an sozialer Gerechtigkeit interessiert.
Dass die AfD auf unsere Klasse scheisst, lässt sie auch in der momentanen Pandemiesituation mehr als deutlich erkennen:
Statt die tatsächlichen Probleme unserer Gesellschaft zu benennen,treibsie die Spaltung unserer Klasse voran. Anstatt sich der Situation der Lohnabhängigen, z.B in der Pflege und im Werknur ansatzweise zu widmen, ist die Antwort der AfD die Verbreitung von Verschwörungstheorien um Corona, geschmückt mit radikaler rechter Hetze oder gleich kompletter Verleugnung der Pandemie. Wir setzen dieser rechten Hetze den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und einer konsequenten Pandemiebekämpfung im Werk, zum Beispiel durch Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich entgegen.
Der von der AfD propagierte Sozialstaat dient rein als Spaltungsinstrument. Mit Rassismus, Sexismus, Homofeindlichkeit und Verachtung von Armen grenzen sie ein, wer einen Zugang zu diesem Sozialsystem verdiene und wer nicht. Damit hetzen sie diejenigen gegeneinander auf, die eigentlich ein gemeinsames Interesse haben: Die Verhältnisse zu Gunsten von uns allen zu verändern!
Unsere Aufgabe als Antifaschist:innen ist es, diesen rechten „Krisenlösungen“ mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten, sie zu enttarnen und gemeinsam mit Gewerkschaften und in den Betrieben einen breiten, klassenkämpferischen Antifaschismus von Unten zu organisieren. 
Die AfD versuchte sich den Wahlkampf zu eigen zumachen, um sich für die kommende Zeit zu rüsten, sich in ihren Orts- und Kreisverbänden zu verankern und aufzubauen. Die AfD hat zwar auf Bundesebene noch keine reale Chance zu regieren, wir dürfen ihnen aber weiterhin keine Räume zugestehen, in denen sie den Aufbau ihrer Seite ungestört vorantreiben kann. 
Seit Beginn der Corona-Pandemie herrscht ein gesellschaftliches Klima, welches einen Nährboden für Rechte darstellt. Deshalb müssen wir uns als Antifaschist:innen in der Krise besonders gut organisieren und unsere Kräfte solidarisch bündeln, um nachhaltig und effektiv etwas ausrichten zu können. Wenn wir das schaffen, können wir damit unserer Seite, den fortschrittlichen linken Kräften, den Rücken frei halten. Damit wir Antworten auf die Krise entwickeln können und greifbar machenWir stehen dabei einem Staat gegenüber, der antikaptalistische Lösungsansätze und Ideen im Keim ersticken möchte. Das wird in unserer Praxis durch die Repressionen, mit der unsere Bewegung überhäuft wird, greifbar. Verbotsverfahren wie das gegen den Roten Aufbau Hamburg oder auch die Knaststrafen für Antifas, wie in Stuttgart mit Dy, Jo, Findus und Chris oder in Leipzig mit Lina werden wieder immer mehr zum Alltag.
Lassen wir uns dadurch aber nicht verunsichern, sondern stärken unsere Solitdarität über die Knastmauern hinweg. Denn auch wenn der Staat versucht uns zu schwächen ist das für uns ein klares Zeichnen dafür, dass der Aufbau einer Gegenmacht real ist.
Rennen wir den Rechten und ihren Veranstaltungen nicht einfach nur hinterher sondern gehen in die Offensive. Greifen wir die AfD dort an, wo es am meisten weh tut. Dort, wo sie versucht sich zu etablieren und Infrastruktur zu stellen. Wie hier mit dem Parteibüro in Rosenheim.
Gemeinsam – Konsequent und Antifaschistisch!”

#antifa # kickthemout #keinplatzfürrechte #esgibtkeinruhigesHinterland #fckAfD #niedermitderAfD #Rassistenpack #Rosenheim #demo

In Gedenken an Corinna Tartarotti & Oury Jalloh

Gestern beteiligten wir uns an einer Kundgebung sowohl in Erinnerung an Oury Jalloh, der vor 17 Jahren in einer Dessauer Polizeistelle ermordet und verbrannt wurde, als auch in Gedenken an den rechtsterroristischen Anschlag der “Gruppe Ludwig” auf den Club Liverpool vor 38 Jahren, in dessen Folge die Barangestellte Corinna Tartarotti verstarb. Da bis heute nicht einmal eine Gedenktafel an den Anschlag erinnert brachten wir gestern eine eigene an.

Unsere Rede zum Versagen der Ermittlungsbehörden, zu Polizeigewalt und zur Notwendigkeit von antifaschistischer Organisierung findet ihr hier anschließend.
Erinnern heißt Kämpfen!

 

Die Gruppe Ludwig war eine terroristische, rechtsradikale, katholisch-fundamentalistische Gruppierung, die über den Zeitraum von 1977 bis 1984 in insgesamt 10 Anschlägen 14 Menschen ermordert und zahlreiche Verletzte in Deutschand und Italien gefordert hat.
Die ungeheure Brutalität, das öffentliche Vorgehen und die klar erkennbaren rechtsradikalen, queerfeindlichen und fundamentalistischen Motive lassen den Aufklärungszeitraum von 7 Jahren als fahrlässig, inakzeptabel und nahezu absurd erscheinen. “Nahezu”, weil dieses behördliche Versagen weder Einzelfall, noch unbekannt ist.
Dabei werden Anschläge wie auf dem Oktoberfest 1980, bei dem 12 Besucher*innen umgebracht wurden, dem NSU oder der benannten Gruppe Ludwig behördlich sowie gesellschaftlich entpolitisiert. So sind selbst 40 Jahre nach den Anschlägen der Gruppe Ludwig weder organisiatorische noch ideologische Vernetzung der beiden Täter geklärt. Auch bezüglich möglicher weiterer Mitglieder wird und wurde nicht ermittelt.
Die Behörden tappen im Dunkeln und reproduzieren regelmäßig sexistische und rassistische Stereotypen indem sie bspw. im NSU “Skandal” Angehörige der Opfer “im Türkenmilieu” verdächtigen und auch Medien durch Begriffe wie “Döner-Morde” benannte Stereotypen befeuern. Die Verweigerung der Offenlegung der NSU Akten bestätigt die politische sowie behördliche Verhamrlosung rechter Netzwerke und kontakariert vermeintliche Absichten zur Aufarbeitung und Prävention solcher Strukturen. Die Ambivalenz des Verfassungsschutzes die größte Gefahr im Rechtsradikalismus zu verorten und im gleichen Zug weder die eigenen Strukturen aufzuarbeiten, noch deren  Vorgehen transparent und dezidiert zu benennen ist den Angehörigen der Opfer, den Opfern selbst und marginalisierten Gruppen, die akut gefährdet sind, absolut inakzeptabel und wird von uns nicht geduldet werden.
Aber die Bullen und der VS haben selbst keinerlei Interesse daran, faschistische Struckturen aufzudecken und zu entlarven. Bereits bei der Gründung des VS machten ehemalige SS Männer und hochranige Nazis als “Freie Mitarbeiter” Karriere. Sie waren sogar an der Einstellung von neuen hochrangigen Nazis beteiligt.

Dieser rote Faden, der bei Gründung von Polizei und VS begann, zieht sich bis heute kontinuierlich durch. immer wieder kommt es zu sogennaten “Skandalen” in den Behörden. doch es sind schon lange keine Skandale mehr, denn dass Vertuschen von rechten Struckturen innerhalb und außerhalb der eigenen Reihen hat eine lange Tradition.
Immer wieder fliegen rechtsradikale Chatgruppen von Bullen auf, in denen teilweise Umsturzfantasien und eine Vorbereitung auf den Tag X propagiert werden.
Unter dem Pseudonym NSU 2.0 wurde von August 2018 bis März 2021 Drohschreiben an Rechtsanwält*innen, Opferanwält*innen des NSU und Antifaschist*innen geschickt.
In mindestens 3 dieser Fälle kamen die Persönlichen Daten der Opfer von polizeiinternen Datenbanken.
Immer wieder gab es bei den Ermittlungen in diesem Fall verdächtige Chats von Bullen, diese wurden jedoch immer von den Ermittelnden verschwiegen und vertuscht.
Es wurde trotz starker Beweise abgstritten dass es Hinweise auf rechte Netzwerke in der Polizei gäbe.
Es gab keine Bundesweite ermittlungen gegen die Beamt*innen obwohl diese von vielen Seiten gefordert wurde. Und auch bis heute wurde der Fall immer weiter vertuscht und nicht aufgeklärt.
Zu was das führt, wenn Bullen keinerlei Konsequenzen für ihre Gewalt, Vertuschung und sonstiges zu befürchten haben sehen wir wieder und wieder. Allein seit 1990 starben 203 People of Color in Polizeigewahrsam. Während die Todesumstände oft nicht geklärt oder sogar vertuscht werden und die vorgeschobene Ursache beinahe immer Suizid lautet, ist es in vielen Fällen doch eindeutig.
So zum Beispiel im Fall von Oury Jalloh. Heute vor 17 Jahren wurde Oury Jalloh in einer Zelle einer Dessauer Polizeistation von Polizist*innen verbrannt. Er hat sich, wie wir alle wissen und es oft bewiesen wurde, nicht selbst angezündet. Oury Jalloh – das war Mord!
Das belegen diverse unabhängige Gutachten, so auch eines aus dem November letzten Jahres, bei dem mittels einer realitätsgetreuen Nachbildung der Zelle alle Zweifel aus dem Weg geräumt sind. Dennoch muss sich die Familie sowie die “Initiative in Gedenken an Oury Jalloh” selbst um eine Wiederaufnahme des Verfahrens bemühen.

Dieses wurde zuletzt 2017 eingestellt, die bisherigen Ergebnisse sind erbärmlich. Während einer der Mörder rechtskräftig freigesprochen wurde, musste ein anderer nach dem Urteil “fahrlässige Tötung” ganze 10800€ zahlen. Tatverdacht gegen mehr als die 2 Bullen wurde aufgrund von fehlender Aussicht auf Erfolg gar nicht erhoben. Dass in ebendieser Dessauer Polizeistelle innerhalb der vorherigen 5 Jahre bereits 2 weitere POC unter fraglichen Umständen verstarben und Akten, die Aufschluss über ihren Tod geben könnten von Polizeibeamt*innen vernichtet wurden, wird nicht aufgegriffen.
Das Alles, dieses bewusste, beabsichtige Versagen von Polizei und Justiz bei der Aufklärung von rechten Gewalttaten, das zeigt uns, dass wir uns im Kampf gegen Rechts nicht auf den Staat verlassen können. Wir müssen eigene Strukturen schaffen, uns zusammentun und organisieren. Wir als antifaschistische Bewegung sind noch nicht an einem Punkt, an dem wir rechte Terrorgruppen stoppen können oder rassistische Polizeigewalt verhindern. Dennoch, vielmehr genau deswegen müssen wir mehr werden, stärker. Staatliches Versagen aufzeigen und rechte Gruppen da angreifen wo wir sie treffen können. Selbstschutz organisieren. Unabhängig, solidarisch und konsequent antifaschistisch.

Gegen rechte Schulterschlüsse in Nürnberg!

Vergangenen Sonntag haben wir uns am Gegenprotest gegen eine bayernweit beworbene Kundgebung der AfD sowie eine großen Querdenkendemo in Nürnberg beteiligt. Gemeinsam mit ca 1800 Antifaschist*innen sind wir kämpferisch vom links geprägten Viertel Gostenhof bis zu den Deutschland-Fahnen schwenkenden “Freiheitskämpfer*innen” gezogen. Laut und bestimmt haben wir den Faschos gezeigt, dass wir ihnen keinen Raum lassen – nicht in Nürnberg und auch sonst nirgendwo!