Demonstration und Kundgebung gegen die „Schwabinger Gespräche“ der faschistischen Burschenschaft „Danubia“

Am Wochenende vom 24. bis zum 26.10.2025 fanden in München in der Burschenschaft „Danubia“ die sogenannten „Schwabinger Gespräche“ statt.
Hier treffen sich verschiedene Akteure der Rechten und faschistischen Szene, um sich zu vernetzen und zu bilden.
Dies haben wir nicht einfach stattfinden lassen.
am Freitag zogen wir gemeinsam mit über 300 weiteren Antifaschist:innen als kämpferische Demonstration vor die „Danubia“ und machten einen starken Gegenprotest. AM Samstag nahmen wir uns vor der „Danubia“ nocheinmal die Straße, um mit einem Infostand die Nachbarschaft zu informieren. Hier hatten wir viele gute Gespräche. Es kam klar raus, dass weder die „Danubia“ ansich, noch ihre faschistische Ideologie und Taten erwünscht sind.

Anbei findet ihr unsere Rede:

Liebe Genoss:innen, Liebe Freund:innen, Liebe Antifaschist:innen, Liebe  Passant:innen,

wir sind heute gemeinsam auf der Straße, um gegen das faschistische Treffen, welches dieses Wochenende direkt hier – im Herzen von Schwabing – in der Burschenschaft „Danubia“ stattfindet, zu protestieren. – Und um auf die faschistische Gefahr, die von ihr ausgeht, aufmerksam zu machen. 

Die „Danubia“ ist kein neues Problem in München – durch ihre Immobilie und ihre Historie ist sie in der Stadt verankert. Von ihr geht stets eine faschistische Gefahr aus. 

Aus ihrer Ideologie machen Mitglieder der “Danubia” keinen Geheimnis:

– Lobgesänge auf die Freikorps

– Beteiligung an den faschistischen „Remigrationsdemos“ der “Identitären Bewegung”  in Wien

–  Banneraktionen wie der, während der Großdemo gegen Rechts 2024, bei welcher die “Danuben”- während mehrere hundert tausend Menschen gegen Rechts auf die Straße gingen – ein Transparent mit der Aufschrift: „Viel Feind, Viel Ehr – Ehre, Freiheit, Vaterland!“ an ihrem Haus hängten

– ODER auch der erst letztens kläglich gescheiterete Aktion gemeinsam mit der “Identitären Bewegung” Wiesn-Gänger:innen zu instrumentalisieren, um ihre faschistische Propaganda zur Show zu stellen.

Ihr Mitwirken auf dem „Potsdamer Treffen“ im November 2023 – auf dem gemeinsam mit „Identitärer Bewegung“, „AfD“ und „Werte Union“ die Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund geplant wurde, war demnach weder verwunderlich noch überraschend. 

Es zeigt aber ganz klar: 

Sie wollen aus ihrer rechten Gesinnug Taten folgen lassen. Taten, deren Mittel nicht rein proagandistisch, sondern voller Gewalt sind. 

Ihr Ziel ist es einen autoritären Staat aufzubauen, der auf Rassismus, Antisemitismus und Sexismus fußt und stets Partei für die elitäre Klassengesellschaft, gepaart mit autoritärer Staatsform ergreift. 

Damit sind sie nicht alleine: 

Burschenschaften, wie die Danubia, aber auch die Cimbria, Allemannja – und wie sie alle heissen mögen –  sind Teil der organisierten Rechten und nehmen eine für sie wertvolle Rolle in ihrem Mosaik ein.

Das zeigt allein schon die Geschichte: 

Als Ende der 1920er Jahre Anfang der 1930er Jahre die NSDAP genau diese Werte umsetzen wollte, unterstützten die Deutschen Burschenschaften schon früh das politischen Projekt der Nazis. Die Mehrheit der Burschenschaften, sah mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ihr politisches Ziel als vollendet.

So verkündete der Dachverband Deutscher Burschenschaften 1933 begeistert: „Was wir seit Jahren ersehnt und erstrebt und wofür wir […] gearbeitet haben, ist Tatsache geworden.“ 

NS- Führungspositionen wie die des Burschenschaftler und SS-Anführers Heinrich Himmler, stehen stellvertretend für eine große Zahl an Burschenschaftlern, die sich an den Verbrechen des NS-Regimes beteiligten.

Und auch heute sind eben diese Burschenschaften aus eben dem selben Dachverband Rekrutierungsorgan für  Rechte und faschistischen Akteure, wie der “AfD” und der “Identitären Bewegung”

Im Schutz der eigenen Imobilie von Burschenschaften können Schulungen, Vorträge und Vernetzungen, wie z.B. die –  dieses Wochenende stattfindenden –  “Schwabinger Gespräche”  – von der Öffentlichkeit abgeschottet – stattfinden, um die menschenfeindlichen Inhalte dann in die Welt hinaus zu tragen. 

Das Ende des Studiums beendet die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft nicht. Aktivitas steigen nach ihrem Studium zu „Altherren“ auf. Ihre Verbindungen reichen dann weit in Konzerne und Politik. Sie prägen und durchdringen direkt das gesellschaftliche Leben.

Die Überschneidung von Mitgliedern und Alt-Aktivas von Burschenschaften zu rechten Parteien und faschischer Gruppen ist hoch. 

Die “AFD”-Politiker Benjamin Nolte und Andreas Wolf z.B. sind ehemalige Aktivas und jetzige “Altherren” der “Danubia”. 

Der “Danube” Ludwig Johannis Zeddis tritt offen für die Identitäre Bewegung auf.

Historisch wie Heute: Burschenschaften sind eines der Bindeglieder zwischen parlamentarisch rechter Politik und faschistischer Gewalt auf der Straße. 

2001 versteckte sich der Neo-Nazi Christoph Schulte in ihrem Gebäude, als er wegen versuchten Mordes an einer migrantischen Person gesucht wurde.

Burschenschaften, wie die Danubia, sind brandgefährlich! Für all jene, die nicht in ihr Weltbild passen.  

Als Antifaschist:innen ist es unsere Aufgabe sie zu entlarven,kleinzuhalten und ihnen entgegenzutreten, dort wo sie auftreten und wo es notwendig ist – und das mit allen Mitteln!. So kann es diese Demonstration, ein Vortrag zur Aufklärungsarbeit oder nur ein Gespräch sein, in man Stammtischparolen widerspricht – oder eben auch die direkte Konfrontation!

Wer aber denkt, dass “Danubia, “Identitäre Bewegung”, “AfD” und Co Ursache des Rechtsrucks und der faschistischen Gefahr sind, liegt falsch. Es ist das Ausbeutungsystem, in dem wir leben, deren Verwalter – die herrschende Regierung – in Krisenzeiten darauf setzt, durch Spaltungsmechanismen wie Rassismus und Sexismus, uns – die arbeitende Klasse – kleinzuhalten und daran hindern will uns zu wehren. 

Denn eine Regierung dessen Kanzler sagt: “migrantische Personen stören unser Stadtbild”, hetzt mit Aussagen wie diesen nicht bloß gegen Migrant:innen. Sie lenkt gezielt von den sich immer weiter ausufernden Misständen ab, die sie selbst mit ihrer massiven Aufrüstung, Steuergeschenken an Konzernbosse und Aufrechterhaltung der ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse geschaffen hat. Hetzerische Aussagen wie diese dienen lediglich der Spaltung unserer Klasse und spielen den faschistischen Kräften, von denen sie sich angelich noch so strikt abgrenzen, mit der Stimmungsmache, die sich auf die Gesellschaft abfärbt, in die Karten. 

Um den entgegenzustehen braucht es eine vereinte, fortschrittliche Arbeiter:innenbewegung. Nur sie kann diese Misstände aufbrechen. 

Das eine solche Bewegung nicht im leeren Raum entsteht, sollte uns dabei allerdings immer bewusst bleiben. Es liegt an uns mit allen Ausgebeuteten und Unterdrückten diese Bewegung aufzubauen. 

Denn nur gemeinsam sind wir stark und nur gemeinsam können wir uns selbst von diesem System und seinen faschistischen Auswüchsen befreien.

Deshalb: Packen wir es an: 

Denn: Hinter dem Faschismus steht das Kapital! Der Kampf un Befreiung ist international!

Free Zaid! Keine Auslieferung nach Ungarn!

Der Antifaschist Zaid aus Nürnberg hat sich am 01. Oktober den Behörden in Frankreich gestellt, um einer Auslieferung durch den deutschen Staat nach Ungarn zuvorzukommen.

Zaid ist ein weiterer Genosse, der neben Hanna und vielen weiteren Antifaschist:innen im sogenannten „Budapest-Komplex” beschuldigt ist.

Er ist jedoch der einzige, der keine deutsche Anklage erhalten hat. Stattdessen ist er akut von einer Auslieferung nach Ungarn bedroht.

Warum: Im Vergleich zu den anderen in Deutschland wohnhaft beschuldigten Antifaschist:innen hat Zaid nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, sondern ist syrischer Geflüchteter. Juristisch ist das eigentlich kein Argument:

Unabhängig von der Staatsangehörigkeit betrachtet sich Deutschland inzwischen als zuständig, weil die angebliche kriminelle Vereinigung in Deutschland gegründet worden sein soll. Für Zaid scheint das nicht zu gelten, er soll den Kopf hinhalten, damit die Bundesregierung mit rassistischer Abschiebepolitik bei AfD-Wähler*innen und dem rechtsautoritärem Regime Ungarns punkten kann.

Wir kennen die Umstände und Widrigkeiten, die Zaid in Ungarn erwarten würden:

Politische Schauprozesse, menschenunwürdige Haftbedingungen – von verschimmelter Nahrung, kompletter Isolation und erniedrigender Nacktkonrollen, wie sie bereits die Genoss:innen Maja, Tobi oder llaria erleben mussten.

Um das zu verhindern und eine Entscheidung gegen eine Auslieferung zu erzwingen, ist Zaid nun nach Frankreich gegangen, und hat sich dort den Behörden gestellt.

Das französische Gericht hat schon in einem weiteren Fall die Ausliefung nach Ungarn als rechtswidrig erklärt und ausgesetzt. Wir fordern, diese Entscheidung zu wiederholen

Dafür sind wir vor das französische Konsulat in München gezogen, haben Passant:innen über Zaids Situation informiert und haben unsere Forderung an das Konsulat angebracht.

Vergangenen Mittwoch, den 08.10.2025, war die erste Anhörung von einem französisches Gericht, über die potentielle Auslieferung Zaids nach Ungarn. Auch hier gilt unsere Forderung: Keine Auslieferungen nach Ungarn! Keine Kriminalisierung von Antifaschismus! Solidarität mit allen verfolgten Antifaschist:innen!

Antifaschistische Beteiligung am 1. CSD in Wolfrathshausen

Am Samstag, den 26.07.2025, fand in Wolfrathshausen zum ersten Mal eine Demonstration anlässlich des Christopher Street Day statt. Über 400 Menschen nahmen sich trotz starken Regens die Straße, um für die Gleichberechtigung von queeren Menschen und gegen das Patriarchat einzustehen.Die bunte und kraftvolle Parade setzte damit ein wertvolles politisches Zeichen. Gerade in ländlicheren Regionen sind queere Menschen besonders von Ausgrenzung und Unterdrückung auch im Alltag betroffen.

Die kämpferische Stimmung spiegelte sich auch in Kunstbeitragen und Reden auf der Abschlusskundgebung wieder.:

Neben Reden über zum Beispiel die Situation für queere Menschen im Oberland, sprach auch eine Rednerin vom Solikreis München für Hanna – einer Antifaschistin, die im sogenannten „Budapest-Komplex“ durch massive stattliche Repression betroffen ist.Die Rede konzentrierte sich in diesem Fall aber besonders auf Maja – eine queere Antifaschist:in -, die ebenso von der Repression im „Budapest-Komplex“ betroffen ist.

Majas Situation ist besonders verschärft. Maja wurde vor über einem Jahr von den deutschen Behörden rechtswidrig in das rechts-autoritäre Ungarn ausgeliefert. Eine Regierung, welches queere Menschen nicht anerkennt, sondern sie für ihre Sexualität und Geschlechteridentität politisch unterdrückt und verfolgt. So wurden von der ungarischen Regierung erst jüngst CSD-Paraden im Land verboten.Maja befindet sich in Ungarn unter menschenfeindlichen Haftbedingungen in Isolationshaft. Die Forderung nach einer Rücküberführung nach Deutschland, welche Maja durch einen Hungerstreik versuchte zu erwirken, wurde ignoriert, die Bedingungen sogar noch prekärer gestaltetAber nicht nur die ungarische Regierung versperrt sich vehement, auch die deutschen Behörden machen nichts um ihr Vergehen der rechtswidrigen Auslieferung rückgängig zu machen. Es bleibt aun uns über Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen weiter Druck aufzubauen, um Maja zu unterstützen und eine Rückführung zu erwirken.

Auch wir – als Antifa Stammtisch München – hielten eine Rede. In dieser betonten wir, wie wichtig es ist queere und antifaschistische Kämpfe zusammenzudenken. Dabei betonten wir die Notwendigkeit gemeinsamen Selbstschutz aufzubauen, um sich im Alltag und auf Demonstrationen gegen rechte und queerfeindliche Übergriffe wehren zu können.In der Rede machten wir klar, dass dies nicht erst beim aktiven Schutz beginnt, sondern schon damit sich gegen die Kommerzialisierung von CSD-Paraden zu werden und sie politisch zu halten.Unsere Rede findet ihr auf unserer Website, genau, wie den Flyer, den wir verteilt haben. Diesen könnt ihr auch gerne ausdrucken und selbst benutzen, wenn es euch in eurer politischen Arbeit hilft.

Wir freuen uns, dass der CSD in Wolfrathshausen diese Prinzipien in der Gestaltung inne hatte und das er so erfolgreich war. Es legt eine Basis für die nächsten Jahre, die dem Rechtsruck entgegenwirken kann und Menschen empowert für sich und andere einzustehen.Hier auch vielen Dank an den Orga-Kreis, die uns gegenüber offen war, auch wenn die Polizei durch zum Beispiel gezielte Vorkontrollen bei den antifaschistischen Anreise aus München ein anderes Bild malen wollte.

Bei dem Demozug selbst kam es zu keinen Störungen rechter Kräfte. Lediglich ein paar Jungfaschos beäugten den Demozug kritisch von außen und wollten Fotos machen. Dies konnte durch Abschirmen und Zurückdrängen gut verhindert werden.Wir freuen uns auf nächstes Jahr und sehen den CSD in Wolfrathshausen als einen Lichtblick in stetigen Rechtsruck, in dem sich die Gesellschaft gerade befindet.

Unsere Rede:

Wir befinden uns in einer Phase des Rechtsrucks. Die “AfD” bekommt mehr Zulauf denn je. Und die Positionen aller anderen Parteien rutschen auch mehr und mehr nach rechts. 

Bereits von uns, der arbeitenden Klasse, errungene Zugeständnisse – wie der 8-Stunden Tag – werden angegriffen. Die Inflation der letzten Jahre zerrt immer noch an unser aller Geldbeutel. Der Soziale Haushalt wird gekürzt. Die Leidtragenden sind vorallem queere Menschen und Frauen. Anstatt das zu polarisieren,  sind Aufrüstung und Diskussionen über Wehrpflicht Alltagsthemen. 

Diese Entwicklungen sind für uns alle spürbar, und es ist einfach, in dieser Situation Sündenböcke wie Migrant:innen, Obdachlose und sozial Schwache zu beschuldigen. Einfacher – und sehr viel günstiger für diejenigen, die am Ende tatsächlich sogar an dieser Krise verdienen: die Reichen und Mächtigen in diesem System.  Faschist:innen und Rechte treiben den Diskurs auf die Spitze und schütten Öl ins Feuer, indem sie ihre Feindbilder in dem Diskurs kanalisieren. Darunter auch queere Menschen. 

Die Diskursverschiebung nach rechts, perfide Medienhetze und Stimmungsmache führt zu – überraschung – tatsächlich steigender Gewalt gegen Migrant:innen, Queere Menschen und alle anderen, die nicht in das Menschenverachtende Weltbild der Täter:innen passen. Während Freiräume wie die CSD-Paraden noch vor ein paar Jahren großteils ungestört stattfanden, erleben wir heute eine erschreckende Zunahme von Gegenprotesten von rechten Akteur:innen bis zu organisierten Faschist:innen. So zum Beispiel in Magdeburg, Berlin, Leipzig oder Chemnitz. Bei dem CSD in Bautzen traten 700, teils gewaltbereite Nazis den Tausend Paradeteilnehmenden gegenüber. Bundesweit hetzt von den Ablegern der Identitäten Bewegung bis hin zur Jugendorganisation der “AfD” mit dem Label “Stolzmonat” gegen ein freies Leben von uns Allen!

Praktische Unterstützung bei Gewalt gegen oder Bedrohung von queeren Personen gibt es wenig. Es bleibt bei erschrockenen Artikeln in der Lokalzeitung. Dabei könnten Konzerne wie BMW oder Allianz, die seit Jahren mit bunt schillernden Wagen – vollbepackt mit Werbeartikeln in Regenbogenfarben – auf den CSDs der Großstädte unterwegs sind, doch große Kampagnen gegen Queerfeindlichkeit fahren. Sich Einsetzen gegen die steigende Bedrohung. Gegen den Rechtsruck. Doch es gibt gute Gründe für sie, das nicht zu tun. Konzerne wie die oben genannten sind genau so lange “woke” oder “feministisch” wie das ihren Profitinteressen nützt. Sprich – so lange wie ihre kaufende Zielgruppe großteil ebenfalls “woke” ist und ihnen die Teilnahme an einem CSD damit Imagetechnisch nützt. Dass das ganz schnell umschlagen kann, sehen wir zum Beispiel auch anhand den aktuellen Entwicklungen in den USA. Schlägt ein Rechtsruck sich auf den Großteil der Bevökerung nieder, so ändert sich die Strategie der großen Firmen – die CSD-Paraden dort, sowie der Pride Month insgesamt ist deutlich leergefegter von Regenbogen-Firmenlabels, als noch vor einigen Jahren. Kämpfen und uns schützen macht also niemand für uns – das müssen wir selbst in die Hand nehmen.

Freiräume und Sichtbarkeit, Ansätze von Gleichberechtigung, die wir uns erkämpft haben, dürfen wir uns nicht mehr nehmen lassen! Wir dürfen uns nicht mehr zurückdrängen lassen, in eine Angst vorm Outing, Angst vor Ausgrenzung, Angst vor Gewalt!

Die Rechten einfach reden lassen, sie ignorieren, wird das Problem nicht lösen. Wo man die Rechten in Ruhe lässt, breiten sie sich aus, organisieren und vernetzen sich, werden stärker. Wir müssen ihnen entgegentreten, ihre lächerlichen Argumentationsstränge als Scheinlösungen entlarven und ihnen Räume und Diskiurse streitig machen. Das schafft niemand alleine. Um eine Schlagkraft gegen Rechts werden zu können, müssen wir uns zusammenschließen, uns organisieren, Antifaschismus in allen erdenklichen Formen auf die Straße und in die Gesellschaft tragen. Verlässliche Bündnispartner:innen finden. Uns vernetzen und bilden. Antifaschistischen, queeren Selbstschutz organisieren.

Unser Flyer:

80 Jahre Tag der Befreiung – Unsere Rede auf der Demo zum 8. Mai

Liebe Genoss*innen, liebe Antifaschist*innen, liebe Freund*innen,

wir stehen heute hier, 80 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus, um zu erinnern – und zu kämpfen.

Wir erinnern an die Millionen, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen: an Jüd*innen, an Sinti und Roma, an alle politisch Verfolgten, an Menschen, die wegen ihrer Sexualität, ihrer Herkunft, ihrer Behinderung oder ihres Glaubens entrechtet, verschleppt und ermordet wurden.

Wir erinnern an die Partizan*innen, an die antifaschistischen Kämpfer*innen aus ganz Europa – viele von ihnen Kommunist*innen –, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus gaben.

Und wir erinnern an die Rote Armee.

Es waren die Soldat*innen der Sowjetunion, die den größten Teil der Last im Kampf gegen den deutschen Faschismus trugen. Über 27 Millionen Tote hatte die Sowjetunion zu beklagen – mehr als die Hälfte davon Zivilist*innen, die dem brutalen Vernichtungskrieg der Nazis zum Opfer fielen. Städte wie Leningrad, Stalingrad oder Minsk wurden zu Symbolen des Widerstands – und des unermesslichen Leids.

Die Rote Armee war nicht einfach nur ein militärischer Gegner der Wehrmacht – sie war Trägerin eines völlig anderen Gesellschaftsentwurfs.

Während der deutsche Faschismus auf Rassismus, Antisemitismus, Militarismus und kapitalistischer Ausbeutung beruhte, stand die Sowjetunion für ein sozialistisches Projekt: für den Versuch, eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Herrenmenschenideologie, ohne Profitlogik aufzubauen.

Sozialismus war – und ist – der radikale Gegenentwurf zum Faschismus.

Die Sowjetunion war nicht perfekt. Aber sie war es, die Auschwitz befreite. Sie war es, die Berlin befreite. Sie war es, die den deutschen Faschismus zerschlug – mit der Entschlossenheit eines Volkes, das wusste, was auf dem Spiel stand. Und das in seinem antifaschistischen Widerstand weltweit Millionen Hoffnung gab.

Diese Wahrheit muss ausgesprochen werden – gegen alle antikommunistische Geschichtsklitterung.

Ohne die Rote Armee – keine Befreiung.

Ohne Sozialist*innen – kein Widerstand.

Ohne Internationalismus – kein Morgen.

Auch hier, in München, hat der NS-Terror tiefe Spuren hinterlassen. Das Konzentrationslager Dachau – nur wenige Kilometer entfernt – war das erste KZ der Nazis und wurde zum Modell für den späteren Terrorapparat. Zehntausende wurden dort gefoltert und ermordet – unter ihnen zahlreiche sozialistische Widerstandskämpfer*innen.

Wir sagen heute: Die Erinnerung ist lebendig – und sie verpflichtet.

Und sie muss politisch sein.

Wie es im Schwur von Buchenwald heißt:

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Diese Worte bleiben aktuell. Und auch die Sozialistin Clara Zetkin sagte 1933 mit klarem Blick auf das Kommende:

„Wir alle dürfen nicht rasten und ruhen, bis der Faschismus, der blutige Unterdrückung, Terror, Hunger und Krieg im Gefolge hat, zerschmettert am Boden liegen wird.“

Der Faschismus kam nicht aus dem Nichts.

Er wurde möglich, weil die bürgerlichen Eliten ihn brauchten. Die Großindustrie, das Finanzkapital und Teile des Militärs haben Hitler an die Macht gebracht, als sie glaubten, mit Demokratie und Arbeiter*innenbewegung sei kein Staat mehr zu machen. Nur Wochen nach der Machtübertragung 1933 wurde die KPD verboten, Gewerkschaften zerschlagen – der Terror begann sofort.

Der NS-Staat war nicht irrational – er war funktional.

Er diente der Wiederherstellung kapitalistischer Ordnung in der Krise – mit brutalsten Mitteln.

Und nach 1945?

Die sogenannte „Stunde Null“ war eine Lüge. In der Bundesrepublik machten ehemalige Nazis Karriere – in Ministerien, Polizei, Justiz, Geheimdiensten, Wirtschaft. Hans Globke, Mitverfasser der Nürnberger Rassengesetze, wurde Adenauers Staatssekretär. Der erste BND-Chef: Ex-Nazi-Geheimdienstler Reinhard Gehlen. Richter, Ärzte, Militärs – kaum jemand wurde zur Rechenschaft gezogen.

Der Antikommunismus wurde Staatsdoktrin – nicht die Entnazifizierung.

Diese BRD gründete sich auf dem Bruch mit dem Sozialismus, nicht mit dem Faschismus. Der Aufbau westdeutscher Demokratie ging einher mit dem Verbot sozialistischer Organisationen, mit Verfolgung antifaschistischer Kräfte – und mit dem Schweigen über die eigenen Täter.

Und heute?

Heute erleben wir erneut, wie autoritäre Politik erstarkt, wie rassistische Hetze salonfähig wird, wie faschistische Kräfte wachsen – auch hier in München.

Währenddessen steigen die Rüstungsausgaben, werden Grundrechte eingeschränkt, wird die Polizei hochgerüstet – und Arbeiter*innen sollen für die Profite der Konzerne bluten.

Auf den Schlachtfeldern wie in den Fabriken.

Ob in Gaza, in der Ukraine, im Mittelmeer oder an Europas Außengrenzen: Kapitalismus bedeutet Krieg.

Für Profite wird getötet – und wer sich widersetzt, wird kriminalisiert.

Wir sagen deshalb:

Wer den Faschismus verhindern will, muss den Kapitalismus überwinden.

Wer Frieden will, darf zur Aufrüstungspolitik und zur imperialistischen Gewalt nicht schweigen.

Die Erinnerung an die Opfer verpflichtet uns zum Handeln – hier und heute.

Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg.

Hoch die internationale Solidarität!

Für den Sozialismus!

Aftervideo – Wir sind alle Antifa! In Solidarität mit Hanna und allen anderen Betroffenen des Budapest-Komplexes!

Wir sind alle Antifa:

Solidaritäts-Demo mit Hanna und allen Betroffenen des „Budapest-Komplex“!

Nach dem Prozessauftakt gegen die Antifaschistin Hanna vor dem OLG München im Hochsicherheitstrakt der JVA Stadelheim demonstrierten am 22.02.2025 knapp Tausend Antifaschist:innen in München für die Freiheit aller Antifaschist:innen und politischen Gefangenen.

Wir wünschen viel Glück und Kraft in Untergrund und Haft! Keine Auslieferungen nach Ungarn!

Auch nach dem ersten Prozesstag und der Demo gilt es weiterhin solidarisch zu sein.

Schreibt den Genoss:innen Briefe, schafft Öffentlichkeit und kommt zu den Hannas Prozessterminen ins OLG Stadelheim (Stettnerstraße. 10, München):

  1. Mittwoch, 26. Februar 2025
  2. Dienstag, 11. März 2025
  3. Mittwoch, 12. März 2025
  4. Dienstag, 18. März 2025
  5. Mittwoch, 19. März 2025
  6. Dienstag, 25. März 2025
  7. Mittwoch, 26. März 2025
  8. Mittwoch, 02. April 2025
  9. Donnerstag, 03. April 2025
  10. Mittwoch, 09. April 2025
  11. Donnerstag, 10. April 2025
  12. Dienstag, 29. April 2025
  13. Mittwoch, 30. April 2025
  14. Dienstag, 13. Mai 2025
  15. Mittwoch, 14. Mai 2025
  16. Mittwoch, 21. Mai 2025
  17. Donnerstag, 22. Mai 2025
  18. Dienstag, 27. Mai 2025
  19. Mittwoch, 28. Mai 2025
  20. Mittwoch, 04. Juni 2025
  21. Donnerstag, 05. Juni 2025
  22. Dienstag, 24. Juni 2025
  23. Mittwoch, 25 Juni 2025
  24. Dienstag, 15.07.2025
  25. Mittwoch, 16.07.2025
  26. Donnerstag, 17.07.2025
  27. Mittwoch. 06.08.2025
  28. Donnerstag, 07.08.2025
  29. Donnerstag, 04.09.2025
  30. Montag, 08.09.2025
  31. Montag, 15.09.2025

Alle weiteren Infos und Adressen und Anleitungen zum Briefe schreiben auf:

basc.news

alleantifa.noblogs.org

Solidaritätskundgebung

Heute ist in München ein Auto in eine Streikkundgebung der Gewerkschaften ver.di und GEW gefahren. Dabei wurden über 20 Menschen verletzt, zum Teil auch lebensgefährlich. Als Betroffene, Freund:innen von Betroffenen, Gewerkschafter:innen und Antifaschist:innen haben wir für den Abend gemeinsam eine Kundgebung mit über 3.000 Leuten organsiert, damit wir in diesen Stunden nicht alleine sein müssen und in Gedanken bei den Betroffenen sein können. Gleichzeitig ist uns wichtig, uns selbstbestimmt gegen die schon direkt beginnende politische Instrumentalisierung von rechts zu stellen. 

Viele von uns waren heute auf der Streikundgebung anwesend. Wir stehen mit unseren Freund:innen und allen Kolleg:innen, die verletzt wurden und bangen um ihre Leben. Wir sind schockiert von dem Geschehenen. Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, weil wir angewidert sind von den Reaktionen der Politik, die diesen Angriff auf uns und unsere Freund:innen und Kolleg:innen zu einem Angriff auf unsere migrantischen und geflüchteten Kolleg:innen machen wollen! Wir sehen diese rassistische Stimmungsmache nicht als Unterstützung, sondern im Gegenteil als weiteren Angriff auf uns. 

Das haben einige Redner:innen wie Harald Pürzel, Vorsitzender von ver.di München und andere Teilnehmer:innen der heute angegriffenen Streikkundgebung, deutlich gemacht. Denn der Kern jeder Gewerkschaft ist die Solidarität. Diese gilt für alle, egal welcher Herkunft. In stellenweise sehr emotionalen Reden schilderten Betroffene die Situation vor Ort und ihre psychische Situation. Viele erzählten, dass sie sich trotz ihres eignen Schocks und der Ernsthaftigkeit der Lage schnell Sorgen um ihre migrantischen Mitmenschen machten. Und diese Sorge bewahrheitete sich prompt:

Anstatt zu helfen und an der Seite der Betroffenen zu stehen, hetzen bürgerliche Parteien von AfD, Union, Grüne und SPD einschließlich Olaf Scholz direkt lieber über Abschiebungen nach Afghanistan – ein Land, das aktuell von den Taliban regiert wird. SPD-Innenministerin Nancy Faeser feierte sich heute auch noch dafür, dass die BRD “als einziger Staat in Europa” dorthin abschiebt. Auch Markus Söder verbreitete für seine politische Agenda schon wenige Stunden nach der Tat die These eines “mutmaßlichen Anschlags” und dass es “Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund” gäbe. Später widersprach er dieser Behauptung wieder.

Darauf antwortete unter anderem Arif Haidary vom münchner Migrationsbeirat: Was kann er als Afghane dafür, dass der Täter Afghane ist.

Und anstatt Aufklärung zu leisten, spekulieren Presse, Polizei und Politik über Aufenthaltstitel und mögliche Vorstrafen und verbreiten Gerüchte. Über die Reaktionen von Betroffenen und ihrer politischen Positionierung auf der Kundgebung wird kaum berichtet. Die Polizei konstruiert aus seinem Job als Ladendetektiv Vorstrafen aus Ladendiebstahlprozessen, in denen er nicht als Beschuldigter sondern als Zeuge aussagen musste und erfindet Betäubungsmitteldelikte.

Die gesamte Münchner Rechte nutze schnell ihre Chance auf den Zug aufzuspringen. Der lokale Ableger der Identitären Bewegung, die “Lederhosen Revolte” drehte direkt am Tatort ein Werbevideo für sich, der III. Weg führte eine “Nationalrevolutionäre Streife” durch, ein aktiver Danubia-Burschenschafter pöbelte mit einem “Remigration”-Zwischenruf auf der Kundgebung und Nius-“Reporter” versuchten mit Provokationen Klicks generieren. Wir müssen als Antifaschist:innen und Gewerkschafter:innen in den nächsten Tagen wachsam und aktiv bleiben und dürfen den Rechten keinen Raum für ihre Inszenierung lassen. 

Die nächsten Tage werden nicht durch einen würdigen Umgang mit der Situation durch Politik und Medien geprägt werden. Daher müssen wir unseren Teil dazu leisten, für Betroffene da sein und uns politisch sichtbar machen!

Nicht mit uns… die Brandmauer sind wir! Nachbericht zur Kundgebung gegen den Pakt der CSU, FDP und AfD!

Gestern hat die CDU/CSU im Bundestag zum ersten Mal eine Mehrheit mit der AfD durchgezogen und gemeinsam für die massive Rechtsverschärfung gegen Geflüchtete gestimmt. Dagegen hat sich eine Demonstration von “München ist bunt”, der lokalen Gegen-Rechts-Organisation der SPD, vor der CSU-Zentrale versammelt. 10 000 Münchner:innen sind dem Aufruf so spontan gefolgt. Auch wir waren als Antifaschist:innen mit vor Ort, um unsere Wut über den weiteren Schritt von Merz zur Normalisierung der AfD im herrschenden System auszudrücken. Doch gleichzeitig haben wir auf die Scheinheiligkeit der SPD und der Grünen hingewiesen. Gerade auf solchen Kundgebungen müssen wir mit unseren kämpferischen Inhalten einen konsequenten, ehrlichen Antifaschismus sichtbar machen. Das Motto von “München ist Bunt”: “Sei die Brandmauer”. Doch diese Brandmauer hat es nie gegeben und war immer nur eine hohle Phrase. Die Ampel-Regierung ist mit ihrer rassistischen Anti-Geflüchteten-Politik und Sozialabbau zum Wohl der Reichen mitverantwortlich für den Rechtsruck. Ihr Gejammer jetzt ist scheinheilig.

Beispielsweise sprach Alt-Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) von der „Gefahr einer Verbrüderung, einer Umarmung“. Gleichzeitig ist er selbst ein enger Freund und Wahlkampfmanager von Ex-SPDler Florian Post der mehrmals mit rassistischen Ausfällen aufgefallen war und vor zwei Jahren zur CSU wechselte. Ude verteidigte diesen Schritt. 

Auch der Grünen-Bürgermeister Dominik Krause zeigte sich “im Kampf gegen Rechts”. Das Beatrix von Storch sich auch bei seiner Partei für die gute Zusammenarbeit an der Antisemitismusresolution bedankte, ist scheinbar kein „Dammbruch“. Es steht für sich selbst, dass es “München ist Bunt” und den Redner:innen vor allem darum ging, dass der Antrag von Merz seine Mehrheit mit Stimmen der AfD erhielt. Der Inhalt stört sie weniger. Für ständige Scheindebatten über Geflüchtete, GEAS und Asylrechtsverschärfungen braucht es CDU und AfD nicht mal, dafür reicht die Ampel auch aus. Olaf Scholz selbst forderte: „Wir müssen endlich im großen Stil abschieben“ und Robert Habeck hält härtere Abschiebepolitik für “notwendig”. 

Wir freuen uns, dass die rechte Scheinpolitik in München vielen tausenden Menschen nicht egal ist. Es ist wichtig, den voranschreitenden Rechtsruck nicht gleichgültig hinzunehmen. Doch gleichzeitig braucht es uns, um auf die Doppelmoral der Redner:innen hinzuweisen. Nachdem uns, wenig überraschend, kein eigener Redebeitrag gestattet war, machten wir unsere Position selbst per Megafon stark. Tatsächliche Veränderung wird nicht gewählt, sondern erkämpft. Es wird nötiger denn je, sich dauerhaft zu organisieren und nicht nur alle paar Monate bei der nächsten Empörung auf die Straße zu gehen!

Unser nächstes Treffen ist kommenden Dienstag, den 04.02. um 19 Uhr im Barrio Olga Benario! Werdet antifaschistisch aktiv!

Anbei unsere Rede:

Liebe Antifaschist:innen

wir sind der Antifa Stammtisch München

Und wir haben was dazu zu sagen: zu dem was CSU, CDU und FDP gestern gemeinsam mit der AfD durchgezogen haben

Ja, in der AfD sind Faschist:innen. Sie stehen für Rassismus, Hetze, Menschenverachtung, faschistischen Terror – wenn die AfD in die Nähe der Macht in diesem Staat kommen, sind sie zu brutalster Gewalt fähig.

CDU, CSU und FDP – Merz, Söder, Lindner – haben gezeigt, dass ihre Pseudo-Abgrenzungen von der AFD nichts wert sind. Sie stehen für dieselbe rassistische Hetze gegen Geflüchtete und mörderische Politik der Grenzschließungen. Und wenn es ihrem Machtkalkül nutzt, werden CDU, CSU und FDP auch noch enger mit den Faschist:innen paktieren.

Es sind wie immer in der Geschichte die bürgerlichen Parteien, die dem Faschismus den Weg zur Macht ebnen.

Aber SPD und Grüne brauchen jetzt keine Krokodilstränen zu vergießen.

Sie sind genauso mitverantwortlich für das Erstarken der AfD – Die reale Politik von SPD und Grünen ist selbst Teil des Rechtsrucks.

Geflüchtete, die im Mittelmeer ertrinken, weil Seenotrettung verweigert wird – Pushbacks auf das offene Meer – oder in die Wüste – wodurch unzählige Menschen sterben. Grenztruppen, die auf Geflüchtete schießen – Stacheldrahtlager auch für Kinder – Folterlager in Libyen, von der EU finanziert

Diese Abschottungspolitik ist Massenmord – dieser Massenmord ist schon heute die Politik von CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen!

Die AfD ist für sie immer der Eisbrecher der Radikalisierung – der Rassismus ist für sie alle das Mittel, um Stimmen zu gewinnen.

Es gibt EINE berechtigte Unzufriedenheit – die Unzufriedenheit über das kapitalistische Ausbeutungssystem – das weltweit so viele Menschen zur Flucht zwingt!

Und bei uns: Löhne, von denen immer weniger Menschen leben können, zu hohe Mieten, zu wenig Geld für Krankenhäuser und Schulen.

Aber immer mehr Profite und Steuerentlastungen für die Kapitalist:innen, für die Überreichen. In Deutschland geht es uns Arbeiter:innen immer schlechter – aber die Zahl der Milliardäre wird immer mehr. Und als Sündenböcke müssen immer die Ärmsten herhalten, die Geflüchteten!

Mit dieser Politik im Interesse der Reichen und gegen die Arbeiter:innen sind die bürgerlichen Parteien selbst schuld am Zulauf für die AfD.

Wir sagen: Grenzen sprengen – Abschiebungen verhindern – kein Mensch ist illegal

Wir sagen: Reiche enteignen, ihre Konzerne vergesellschaften, dann ist genug für ein gutes Leben für uns alle da

Wir grüßen hier auch unsere antifaschistische Genossin Hanna – sie sitzt im Knast und steht in drei Wochen in München vor Gericht – angeklagt vom Generalbundesanwalt wegen militantem Antifaschismus – Wir verlangen Freiheit für Hanna und alle Antifas im Knast.

Wir grüßen auch unsere antifaschistischen Genoss:innen die sich derzeit in der Illegalität dem Zugriff des Staates entziehen müssen. Ihr Kampf ist unser Kampf.

 Schluss mit der Kriminalisierung von antifaschistischem Widerstand!

Wir rufen euch alle auf zum Aufbau wirksamer Selbstverteidigung gegen faschistische Gewalt, rassistische Angriffe, Hasspropaganda wie jetzt überall auf Wahlplakaten, gegen Abschiebemaschinerie und Grenzregime – mit allen Mitteln, die dafür notwendig sind, ob legal oder illegal, ob friedlich oder militant

Gegen das Gefühl der Machtlosigkeit hilft: Gegenmacht aufbauen

Alle, die eine solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung wollen, in der Menschen gleiche Rechte und gleiche Teilhabe besitzen und ohne Angst verschieden sein können.

Setzt nicht alle Hoffnungen nur auf Wahlergebnisse, organisiert euch um zu kämpfen -kommt zum Beispiel zum Antifa Stammtisch nächsten Dienstag 19 Uhr im Barrio Olga Benario.

Gemeinsam schlagen wir den Rechtsruck zurück – Hoch die internationale Solidarität

ALLE ZUSAMMEN GEGEN DEN FASCHISMUS

Gemeinsam zur Kundgebung nach Nürnberg – Freiheit für Hanna!

Gemeinsam zur Kundgebung nach Nürnberg – Freiheit für Hanna!

Am 30.11. fahren wir mit dem Zug nach Nürnberg zur Kundgebung vor der JVA, um die Antifaschistin Hanna zu unterstützen, die dort inhaftiert ist. 
Ihr wird vorgeworfen an körperlichen Auseinandersetzungen mit Neonazis am “Tag der Ehre” in Ungarn beteiligt gewesen zu sein. Deshalb sitzt sie seit 7 Monaten in Untersuchungshaft. Sie ist eine von mehreren Antifaschist:innen die im sogenannten „Budapest-Komplex” im Knast sitzen oder im sich im Untergrund der Festnahme entziehen.

Wir solidarisieren uns, denn Antifa bleibt notwendig!
Schließt euch uns an, lasst uns gemeinsam unsere Solidarität zeigen und deutlich machen, dass antifaschistischer Widerstand nicht isoliert werden kann!
Gemeinsam stark – für Hanna, für Antifaschismus, für Solidarität!

Free Hanna! Free all Antifas! Solidarität mit allen politischen Gefangenen!
Kommt mit uns!
München Hauptbahnhof (Gleis 26) – 13:45 Uhr

#FreeHanna

Heute wurde in Nürnberg anlässlich der bevorstehenden Haftprüfung in Solidarität mit der Antifaschistin Hanna demonstriert. Ihr wird vorgeworfen an körperlichen Auseinandersetzungen mit Neonazis in Ungarn beteiligt gewesen zu sein. Deshalb sitzt sie seit 6 Monaten in Untersuchungshaft. Sie ist eine von mehrern Antifaschist:innen die im sogenannten „Budapest-Komplex“ im Knast sitzen oder im sich im Untergrund der Festnahme entziehen.
Wir konnten heute leider unsere Solidarität nicht praktisch auf der Straße zusammen in Nürnberg zeigen, weil wir in der Nähe von Straubing gemeinsam mit anderen Genoss:innen aus ganz Bayern gegen lokale Nazistrukturen demonstrierten. Uns war es wichtig die lokalen Antifaschist:innen nicht alleine zu lassen und zu unterstützen. Daher wollen wir dennoch unsere Solidarität mit Hanna mit einem Soli-Bild zum Ausdruck bringen das uns geschickt wurde. Schreibt Hanna Briefe in den Knast, macht auf den Fall und ihre drohende Auslieferung nach Budapest aufmerksam und nehmt an den weiteren Demos die es in Nürnberg geben wird teil!
Free Hanna! Solidarität mit allen politischen Gefangenen!

Gegenkultur am Abend – Von der Treuhand bis zu den “Schicksalswahlen”

Die “Ostwahlen” sind vorbei. Die Wahlergebnisse erschreckend, aber nicht überraschend. Die in Teilen faschistische AfD erreicht in allen drei Landtagswahlen um die 30 Prozent der Stimmen. Bereits im Vorfeld erinnern einige bürgerliche Akteur:innen und Zeitungen die “guten” Bürger:innen daran, dass “die Ossis” sich “ganz nach Vorbild der DDR nach einer autoritären Regierung sehnen” und lokalisieren damit den Grund für die Erfolge der AfD. Als Antifaschist:innen reicht uns diese faule Analyse nicht. Auch der antifaschistischen Bewegung mangelt es größtenteils an einer tiefergehenden Analyse der Situation. Um diese Wahlen zu verstehen, müssen wir uns mit der Geschichte auseinandersetzen, in der die Wahlerfolge der AfD angelegt sind.

1990 wurde den ehemaligen DDR Bürger:innen der große Wirtschaftsboom versprochen. 30 Jahre später kann aber nicht mal von einer Gleichstellung mit dem Westen der BRD die Rede sein. Deindustrialisierung, teurere Mieten und allgemein ein niedriger Lebensstandard sind die Realität in weiten Teilen des Ostens. Aus der DDR kannte man klassisch linke Forderungen, wie günstiger Wohnraum, keine Kriegsbeteiligung und keine Ausbeutung wie man sie aus der kapitalistischen Produktionsweise kennt, realisiert. War der Antifaschismus in der DDR noch hohes Gut, wählen doch große Teile der Bevölkerung in den neuen Bundesländer stramm rechte bis faschistische Parteien. Wie kann es also sein, dass die historischen Erfahrungen sozialistischer Errungenschaften kaum mehr Einfluss auf die Arbeiter:innen von heute haben? Könnte die so genannte Treuhandanstalt Teil einer Antwort auf die Lage Ostdeutschlands sein? Wir wollen uns dieser Frage nächsten Dienstag um 19 Uhr im Barrio Olga Benario mit verschiedenen Workshops und einer anschließenden Diskussion annehmen. Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!