Erinnern heißt verändern – Gedenkdemo zum Jahrestag des rechten Terrors in Hanau

Am 19. Februar vor 3 Jahren ermorderte ein Rechtsterrorist in Hanau Ferhat, Vili Viorel, Hamza, Mercedes, Fatih, Gökhan, Said Nesar, Sedat und Kaloyan bei einem rassistischen Anschlag. Im Gedenken an die Opfer gingen heute 700 Antifaschist:innen auf die Straße. Gemeinsam mit einem Bündnis aus Gewerkschaften, antirassistischen Organisationen und der DiDF Jugend München veranstalteten wir eine Gedenkkundgebung auf dem Königsplatz. Neben den abgespielten Redebeiträgen der Angehörigen aus Hanau und einem Grußwort von Sibel Leyla, der Mutter des im Münchner OEZ ermordeten Can Leyla und weiteren Redebeiträgen wurde mit Blumen, Kerzen und Bildern an die Ermordeten gedacht.

Anschließend zogen wir als Demonstration durch die Münchner Innenstadt und machten klar, dass wir die Opfer weder vergessen noch aufhören werden an sie und die Hintergründe der Tat zu erinnern und Aufklärung zu fordern. Bei der Zwischenkundgebung im Hauptbahnhofviertel errichteten wir einen Gedenkort. Auch hier wurden Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet.

Anschließend zogen wir kämpferisch zur Abschlusskundgebung. Die Polizei lies es sich nicht nehmen uns selbst an diesem Tag zu kriminalisieren und Demonstrant:innen aus fadenscheinigen Gründen zu durchsuchen und die Personalien festzustellen. Die letzten Jahre haben erneut gezeigt, dass beim Schutz vor rassistischen Terror auf den Staat kein Verlass ist.

Die Behörden sprechen von einer Einzeltat, stellen sich einer lückenlosen Aufklärung des Tathergangs in den Weg und legitimieren ihr Versagen mit zahllos halbherzigen Versuchen sogenannter “Anti-Rassismus Workshops” in der Polizeiausbildung. Dass diese in der Nacht der Tat nicht erreichbar war, und zuvor die Notausgänge der Shisha-Bar verriegelt hatte, scheint den Staat nicht zu kümmern. 

Wir stehen nun heute, drei Jahre nach der Tat, wieder vor leeren Versprechungen, gescheiterter Aufklärungsarbeit und zahllosen neuen Morden an migrantischen Menschen, für die die Polizei- der sogenannte “Freund und Helfer”, verantwortlich ist. Rechte Chatgruppen und Netzwerke  in den Behörden, zeigen immerwieder, dass Polizei, Bundeswehr und Verfassungsschutz ein Sammelbecken für rechte Ideologie ist.

Rassistische Polizeimorde, unaufgeklärtes Versagen der Justiz und die Diskriminierung migrantischer Menschen sind kein Fehler im System. Sie sind Teil des Systems. Denn in einem System, das explizit von der Ausbeutung migrantischer Menschen profitiert, kann es keine sicheren Räume geben. Außer wir schaffen sie uns selbst. Erinnern heißt verändern. Wir müssen eine antifaschistische Front schaffen. Teil unserer Arbeit muss es sein, Rechten frühzeitig entgegenzutreten, ihre rassistischen Spaltungsversuche zu entlarven und zu verhindern. Gemeinsam mit migrantischen Selbstorganisierungen müssen wir dafür einstehen, dass der antifaschistische Kampf auch immer ein antirassistischer ist. Es gilt deshalb für uns als Antifaschist:innen, als und mit von Rassismus Betroffene(n) gemeinsam antifaschistischen Selbstschutz aufzubauen und migrantischen Selbstschutz zu unterstützen. Nicht vergeben, Nicht vergessen! Erinnern heißt kämpfen!

Nachbericht zur “Kick them Out” – Demo in Rosenheim am 28.01.2023

Kick them out! Gegen das Rosenheimer AfD-Büro!

Letzte Woche Samstag beteiligten wir uns mit einer großen Anreise an der Demo des Offenen Antifaschistischen Plenums Rosenheim gegen das dortige AfD-Büro. Am Salingarten, dem Anfangskundgebungsort gab es einige kämpferischen Reden. In ihnen wurde deutlich gemacht, dass die AfD und ihre rassistischen, sexistischen und klassenfeindlichen Inhalte auch nach 4 Jahren keinen ruhigen Raum in Rosenheim einnehmen werden können! Zusätzlich wurde auf die Notwendigkeit eines organisierten, klassenbewussten Antifaschismus eingegangen, der in der bayerischen Kleinstadt, aber auch in ganz Deutschland nur zu oft mit Repression überzogen wird. So wurde beispielsweise auch Solidarität mit den momentan in Haft sitzenden Antifaschist:innen Jo, Dy, Lina und Findus ausgedrückt. 

Mit in etwa 250 Menschen lief die Demo anschließend durch die Rosenheimer Innenstadt, wobei unter anderem das besagte Büro der Rechten passiert wurde. Dort fand auch eine kurze Zwischenkundgebung statt, während der man Farbflecken, die das sonst unscheinbare Gebäude zierten, gut betrachten konnte. In einem Redebeitrag wurde hier noch einmal der vielfältige Widerstand der letzten Jahre gegen den Raum betont. 

Als der Demonstrationszug im Anschluss weiterlief und sich gerade kurz vor der Polizeiwache befand, wurde ein Toptransparent mit der Aufschrift “ACAT” über die Demo gespannt und die Arbeitsstätte der “Rosenheim-Cops” mit Farbe und Flaschen angegriffen, denn Bullen sind weder Freund noch Helfer.

Das zeigte sich dann auch als die Cops zunächst versuchten mit Schlagstöcken die Demo aufzuhalten und  wahllos auf Köpfe der Teilnehmenden einschlugen. 

Weitere Versuche der Bullen den Zug zu stoppen wurden von Demoteilnehmer:innen kämpferisch und unter Benutzung eines Feuerlöschers zurückgeschlagen. So konnte sich auch nach dieser kurzen Auseinandersetzung noch laut und bestimmt die Straße genommen werden. 

Auf der Seite der Bullen gab es ein paar verschmutzte Uniformen, unter den Demonstrierenden zog sich eine Person eine Gehirnerschütterung und Prellungen in Folge des Schlagstockeinsatzes zu. 

Trotz allem gab es keine Festnahmen oder weitere besondere Vorkommnisse. Die Demo konnte schließlich auch mit einer Abschlusskundgebung beendet werden.

Gerade jetzt, wenn der Wahlkampf vor der Tür steht, ist es für uns besonders wichtig, den Rechten Räume streitig zu machen. Denn lässt man zu, dass die Rechten Fuß fassen, und ihre menschenverachtende Hetze verbreiten können, so bedeutet das einen Rückschritt für uns alle.

Schließt euch also kommenden Protesten an und werdet selbst antifaschistisch aktiv! 

Kein Fußbreit den Rechten!

Hier findet ihr auch noch unsere:

Liebe Genoss:innen, Liebe Rosenheimer:innen,
Wir sind heute aus München hierhergekommen um gemeinsam mit unseren Freund:innen
aus Rosenheim gegen das mittlerweile seit 4 Jahren bestehende AfD-Parteibüro zu
demonstrieren.
4 Jahre in denen die AfD sich mit reaktionärer Hetze und Möchtegern-Krisenlösungen
einen festen Platz in der politischen Landschaft der BRD sichern konnte.
4 Jahre in denen kein Tag verging, ohne dass die AfD-Politiker:innen mit rassistischen
Aussagen unsere Klasse gespalten haben und
4 Jahre in denen die AfD die Räume hier in Rosenheim dafür nutzen konnte.
So zum Beispiel Andreas Winhart, der Landtagsabgeordnete dieser Stadt. Vor garnicht
allzu langer Zeit bundesweit in die Schlagzeilen gekommen, nachdem eine Rede von ihm
bekannt wurde, in der er ganz offen rassistisch Albaner und Kosovaren in der Pflege als
Diebe darstellte und anschließend ankündigte Flüchtlingsboote im Mittelmeer versenken
zu wollen.
Winhart steht dabei exemplarisch für die derzeitige Politik der AfD. So stellt er und seine
Partei sich als Lösung für die momentane Lage dar. Die aus der kapitalistischen
Produktionsweise resultierende Krise unter der unsere Klasse leidet, treibt die Preise für
Essen, Strom und Heizen ins für viele Unbezahlbare. Parallel dazu fahren Energie- und
Erdölkonzerne Rekordgewinne ein. Die logische Antwort wäre die herrschende Klasse
anzugreifen um uns zu entlasten. Doch statt diese zur Rechenschaft zu ziehen, verfolgen
sie eine gegensätzliche Linie. Beispielhaft dafür steht die Positionierung von Winhart und
Co. zur Erbschaftssteuer. Diese wollen sie komplett abschaffen. Dass die AfD in dieser
Krisensituation für die Interessen des Kapitals kämpft, offenbart deutlich, dass ihre
Inszenierung als “Partei des armen Mannes” nichts als eine Worthülse ist.
Neben dem Aufzeigen und Kämpfen für tatsächliche Lösungen der Krise ist es unsere
Aufgabe als Antifaschist:innen die Lügen und Hetze reaktionärer Kräfte wie der AfD zu
entlarven. Dieses Entlarven reicht allerdings nicht aus, die AfD hat nicht nur keinerlei
Lösung parat, sondern wird durch den Versuch der Spaltung der Klasse durch
beispielsweise Rassismus zum ganz offensichtlichen Feind der arbeitenden Bevölkerung.
Als Antwort darauf, müssen alle, auf deren Rücken die Krise ausgetragen wird, sich
erkennen und zusammen kämpfen. Der Kampf richtet sich dabei gegen den Kapitalismus
und gegen reaktionäre Kräfte wie die AfD. Dieser muss auf allen Ebenen stattfinden und
alle Mittel sind erlaubt. Dabei können wir uns nicht nur nicht auf diesen Staat verlassen,
sondern er kämpft als logische Konsequenz seiner Rolle für das Kapital gegen uns. Von
dem Versuch der Polizei jeden Protest gegen das AfD-Büro hier in Rosenheim zu
kriminalisieren bis hin zur Inhaftierung von Jo, Dy und Lina wegen militanter
antifaschistischer Arbeit merken wir, dass auch für den Staat alle Mittel im Kampf gegen
uns erlaubt sind. Wir dürfen uns davon nicht einschüchtern lassen und müssen erkennen
dass dieser Kampf notwendig und alternativlos ist. Uns wir niemand dabei helfen, deshalb
müssen wir es selbst in die Hand nehmen,
Antifa bleibt Handarbeit!
Freiheit für alle inhaftierten Antifas!
Gemeinsam und solidarisch kämpfen!

Vortrag über die Broschüre “Wo steht die AfD” der Antifa Aktion Süd

Bei unserer nächsten Antifa-Boazn werden wir uns noch einmal ganz genau mit der sogenannten “Alternative für Deutschland” auseinandersetzen. Wie ist die rechte Partei entstanden? Wie entwickelte sie sich? Und wo führt der Weg der Rechten hin? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich die Broschüre “Wo steht die AfD?” der Antifa Aktion Süd, die in einem Vortrag von den Genoss:innen vorgestellt wird.

Außerdem gibt es natürlich auch leckeres Essen und Getränke. Kommt vorbei!

Nicht Vergeben. Nicht Vergessen


Am 19.Februar 2020 erschießt ein Neonazi neun Menschen in einer Shisha Bar und Umgebung. Die Behörden sprechen von einer Einzeltat, stellen sich einer lückenlosen Aufklärung des Tathergangs in den Weg, und legitimieren ihr Versagen mit zahllos halbherzigen Versuchen sogenannter “Anti-Rassismus Workshops” in der Polizeiausbildung. Dass diese in der Nacht der Tat nicht erreichbar war, und zuvor die Notausgänge der Shisha Bar verriegelt hatte, scheint den Staat nicht zu kümmern.
Wir stehen nun heute, drei Jahre nach der Tat, wieder vor leeren Versprechungen, gescheiterter Aufklärungsarbeit und zahllosen neuen Morden an migrantischen Menschen, für die die Polizei- der sogenannte “Freund und Helfer”, verantwortlich ist.
Aber rassistische Polizeimorde, unaufgeklärtes Versagen der Justiz und die Diskriminierung migrantischer Menschen sind kein Fehler im System. Sie sind Teil des Systems. Denn in einem System, das explizit von der Ausbeutung migrantischer Menschen profitiert, kann es keine sicheren Räume geben. Außer wir schaffen sie uns selbst.
Letztes Jahr haben die Polizei und die Stadt uns nicht würdevoll gedenken lassen, und auch versucht, unseren legitimen Protest zu stören. Aber wir stehen zusammen. Dieser Tag gehört den Angehörigen und dem antifaschistischen Kampf auf der Straße. Es ist der Tag, an dem wir zusammen trauern, gedenken, wütend sind, und unsere Wut auf die Straße tragen! Wir müssen selbst wieder für ein würdevolles Gedenken sorgen, indem wir so viele wie möglich sind! Schließt euch uns an und nehmt eure Freund:innen mit!
Gedenken heißt Kämpfen!
Kommt am 19.02 um 14:00 zum Königsplatz

SAY THEIR NAMES

Ferhat Unvar
Hamza Kurtović
Said Nesar Hashemi
Vili Viorel Păun
Mercedes Kierpacz
Kaloyan Velkov
Fatih Saraçoğlu
Sedat Gürbüz
Gökhan Gültekin

Buchlesung von Bafta Sarbo

“In Deutschland wird von Antidiskriminierungsstellen bis zur radikalen Linken ein liberaler Rassismusbegriff vertreten, der vor allem auf Repräsentation, Inklusion und Diversität setzt. Wie Klasse und Rassismus zusammenhängen, wird aktuell so gut wie nicht diskutiert. Dabei gibt es durchaus eine kritisch-marxistische Tradition der Rassismusforschung. Der Band will diesen Fundus heben.”

Bafta Sarbo kommt am 17.03 um 19 Uhr ins Barrio Olga Benario und stellt ihr Buch bei uns vor. Wir freuen uns sehr auf spannende Beiträge und Diskussionen.
Da wir mit viel Interesse rechnen, bitten wir um Voranmeldung an die E-Mail-Adresse vom Antifa Stammtisch München: antifa-stammtisch@riseup.net.

Kundgebung zum Gedenken an Oury Jalloh

Am 07.01.23 organisierten wir eine Gedenk-Kundgebung hinsichtlich Oury Jalloh, der an jenem Tage vor 18 Jahren von der Deutschen Polizei in Dessau angezündet und ermordet wurde. Wir gedachten auch Laye-Alama Condé, Mahmud Azhar und Corinna Tartarotti welche allesamt aus faschistischen oder rassistischen Gründen ermordet wurden.

Zum Gedenken an Corinna Tartarotti schlossen wir uns um 16.00 Uhr der Kundgebung der Antisexistischen Aktion München an.

In der Schillerstraße 11a befand sich der Club Liverpool.

Am 07.01.1984 setzten zwei Mitglieder der Gruppe Ludwig, eine Faschistische Gruppe aus Oberitalien, den Club in Brand. 20 Menschen wurden körperlich verletzt. Corinna Tartarotti starb an ihren Verletzungen.


Das Gedenken zu Oury Jalloh fand am Rotkreuzplatz statt.

Dieser füllte sich stetig am frühen Abend. Ungefähr 40 Menschen kamen um mit uns zu gedenken. Viele von ihnen hatten Fahnen und Schilder, die an grausame Ermordungen von Mitmenschen erinnerten. Nach der Eröffnung der Kundgebung durch die Versammlungsleitung und dem Ausrufen des Anlasses und der Namen der Mordopfer von der Moderation, spielten wir ein Grußwort der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh ab. Im Anschluss gab es einen Redebeitrag durch die Urbane. In diesem wurde nochmal die letalen folgen von Rassismus verdeutlicht. Darauf folgte die Linksjugend Red mit einer Rede die den inhärenten Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Rassismus beschrieb und ganz klar schlussfolgerte das innerhalb des Kapitalismus keine Diskriminierungsstruktur überwunden werden kann!

Der letzte regulär angesetzte Redebeitrag an diesem Abend kam von uns: Wir sprachen über das kapitalistische Bullensystem und seine Problematiken. Dieses ist nicht reformierbar und mit jeglichen anderen menschenfeindlichen Strukturen auf den Scheiterhaufen des Kapitalismus zu werfen. Danach gab es noch zwei spontane Redebeiträge. Der Erste aus der Perspektive eines Menschen aus Guinea, der seine unglaubliche Fassungslosigkeit gegenüber dieses offensichtlichen Mordes und des sogenannten deutschen Rechtsstaates zum Ausdruck brachte. Danach wurde die aktuelle missliche Lage von Flüchtlingserstaufnahmezentren für ukrainische Flüchtende in München angesprochen. Zu guter Letzt wurde ein bewegendes Poetry-Slam aufgeführt, die uns an unser aller Verantwortung im rassistischen System erinnerte.

Wir müssen gemeinsam weiter kämpfen.

Uns dem rassistischen Mechanismen dieses Systems bewusst werden und uns immer dort dagegen stellen, wo es uns möglich ist!

In Erinnerung an Oury Jalloh, Corinna Tartarotti, Laye-Alama Condé, Mahmud Azhar!

Das war Mord aus rechter Hand! Widerstand im ganzen Land!

Kundgebung in Gedenken an Oury Jalloh

Am 07.01.23 organisierten wir eine Gedenk-Kundgebung hinsichtlich Oury Jalloh, der an jenem Tage vor 18 Jahren brutalst von der Polizei ermordet wurde. Wir gedachten auch Laye-Alama Condé, Mahmud Azhar, Corinna Tartarotti welche allesamt durch faschistoide oder polizeiliche Kräfte viel zu früh aus dem Leben gerissen wurden.

Der Versammlungsort, der Rotkreuzplatz, füllte sich stetig am frühen Abend. Mitdabei auch noch ein völlig überstiegenes Polizeiaufgebot. Es handelte sich wahrscheinlich um ca. 40 Gemütsgenoss:innen, viele von ihnen hatten Fahnen und Schilder, die an grausame Ermordungen von Mitmenschen erinnerten. Nach der Eröffnung der der Kundgebung durch die Versammlungsleitung und dem ausrufen des Anlasses und der Namen der Mordopfer von der Moderation, spielten wir ein Grußwort der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh ab, bei dem rege Mitgerufen und -geklatscht wurde. Im Anschluss gab es einen Redebeitrag durch die Urbane. In diesem wurde nochmal die letalen Folgen des Rassismus verdeutlicht. Darauf folgte die Linksjugend Red mit einer Rede die den inhärenten Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Rassismus beschrieb und ganz klar schlussfolgerte das innerhalb des Kapitalismus keine Diskriminierungsstruktur überwunden werden kann!

Der letzte regulär angesetzte Redebeitrag an diesem Abend kam von uns: Wir sprachen über das kapitalistische Bullensystem und seine Problematiken. Und dass dieses nicht reformierbar ist und mit jeglichen anderen menschenfeindlichen Strukturen auf den Scheiterhaufen des Kapitalismus gehört. Danach gab es noch zwei spontane Redebeiträge. Der Erste aus der Perspektive eines Geflüchteten aus dem Herkunftsland Oury Jallohs Guinea, der seine unglaubliche fassungslosigkeit gegenüber dieses offensichtlichen Mordes und des sogenannten deutschen Rechtsstaates zum Ausdruck brachte. Danach wurde die aktuelle missliche Lage von Flüchtlingerstaufnahmezentren für ukrainische Flüchtende in München angesprochen. Zu guter Letzt wurde ein bewegendes Poetry-Slam aufgeführt, die uns an unser aller Verantwortung im rassistischen System erinnerte.

Holocaust-Gedenktag

Am 27.01.2023 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und damit der Holocaustgedenktag zum 78. Mal.

Wie jedes Jahr, möchten wir auch an diesem Tag gemeinsam an die Opfer des Holocausts erinnern. Hierfür schließen wir uns am Abend zunächst der Kundgebung der VVN-BdA, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten an. Im Anschluss daran, laden wir alle zu unserem Stadtspaziergang in Richtung Giesing ein, bei welchem wir verschiedene Erinnerungsorte in München besuchen werden und uns über aktuelle Praktiken und Kulturen des Erinnerns austauschen möchten.

Das NS-Regime war ein System des Grauens und der absoluten Gewalt. Unzählige Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht in das Weltbild der Faschist*innen passten, wurden systematisch gedemütigt, verschleppt, eingesperrt, gefoltert und ermordet. Millionen von Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja, Menschen mit Behinderung, Arbeiter*innen, Sozialist*innen, andere politische Persönlichkeiten und aus anderen Gründen Verfolgte, verloren ihr Leben. Es kann und darf deshalb nicht weniger als ein historisches Mahnmal für alle darauffolgenden Generationen sein und bleiben, wofür eine aktive Erinnerungskultur unerlässlich ist.

Verschiedene Ereignisse allein in den letzten Wochen zeigen uns deutlich, dass auch das heutige System mit all dessen inhärenten Krisen einen stabilen Nährboden für Faschist*innen bildet:

Sei es der geplante Putschversuch der Reichsbürger*innen im Dezember 2022, das lächerliche Strafmaß für Irmgard F. (einer ehemaligen Sekretärin des KZ’s Stutthof) für die Beihilfe zum Mord in Tausenden von Fällen, oder die Tatsache, dass politische Parteien in Deutschland einen Sozialstaat propagieren, der nicht nur Rassismus, Sexismus und Heteronormativität forciert, sondern auch die Spaltung der Gesellschaft sowie die systematische Ausgrenzung diskriminierter Gruppen vorantreibt.

Gedenkt deshalb mit uns gemeinsam allen Opfern des NS-Regimes! 

Für die Vernichtung des Faschismus mitsamt seinen Wurzeln! Ein Umgang abseits des Integrationsgedankens deutscher Erinnerungskultur. Für selbstbestimmte Strukturen antifaschistischer Praxis. 

Kein Vergessen, kein Vergeben! 

Treffpunkt: 17 Uhr am Platz der Opfer des Nationalsozialismus, München

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Erinnern heißt kämpfen!