Demonstration und Kundgebung gegen die „Schwabinger Gespräche“ der faschistischen Burschenschaft „Danubia“

Am Wochenende vom 24. bis zum 26.10.2025 fanden in München in der Burschenschaft „Danubia“ die sogenannten „Schwabinger Gespräche“ statt.
Hier treffen sich verschiedene Akteure der Rechten und faschistischen Szene, um sich zu vernetzen und zu bilden.
Dies haben wir nicht einfach stattfinden lassen.
am Freitag zogen wir gemeinsam mit über 300 weiteren Antifaschist:innen als kämpferische Demonstration vor die „Danubia“ und machten einen starken Gegenprotest. AM Samstag nahmen wir uns vor der „Danubia“ nocheinmal die Straße, um mit einem Infostand die Nachbarschaft zu informieren. Hier hatten wir viele gute Gespräche. Es kam klar raus, dass weder die „Danubia“ ansich, noch ihre faschistische Ideologie und Taten erwünscht sind.

Anbei findet ihr unsere Rede:

Liebe Genoss:innen, Liebe Freund:innen, Liebe Antifaschist:innen, Liebe  Passant:innen,

wir sind heute gemeinsam auf der Straße, um gegen das faschistische Treffen, welches dieses Wochenende direkt hier – im Herzen von Schwabing – in der Burschenschaft „Danubia“ stattfindet, zu protestieren. – Und um auf die faschistische Gefahr, die von ihr ausgeht, aufmerksam zu machen. 

Die „Danubia“ ist kein neues Problem in München – durch ihre Immobilie und ihre Historie ist sie in der Stadt verankert. Von ihr geht stets eine faschistische Gefahr aus. 

Aus ihrer Ideologie machen Mitglieder der “Danubia” keinen Geheimnis:

– Lobgesänge auf die Freikorps

– Beteiligung an den faschistischen „Remigrationsdemos“ der “Identitären Bewegung”  in Wien

–  Banneraktionen wie der, während der Großdemo gegen Rechts 2024, bei welcher die “Danuben”- während mehrere hundert tausend Menschen gegen Rechts auf die Straße gingen – ein Transparent mit der Aufschrift: „Viel Feind, Viel Ehr – Ehre, Freiheit, Vaterland!“ an ihrem Haus hängten

– ODER auch der erst letztens kläglich gescheiterete Aktion gemeinsam mit der “Identitären Bewegung” Wiesn-Gänger:innen zu instrumentalisieren, um ihre faschistische Propaganda zur Show zu stellen.

Ihr Mitwirken auf dem „Potsdamer Treffen“ im November 2023 – auf dem gemeinsam mit „Identitärer Bewegung“, „AfD“ und „Werte Union“ die Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund geplant wurde, war demnach weder verwunderlich noch überraschend. 

Es zeigt aber ganz klar: 

Sie wollen aus ihrer rechten Gesinnug Taten folgen lassen. Taten, deren Mittel nicht rein proagandistisch, sondern voller Gewalt sind. 

Ihr Ziel ist es einen autoritären Staat aufzubauen, der auf Rassismus, Antisemitismus und Sexismus fußt und stets Partei für die elitäre Klassengesellschaft, gepaart mit autoritärer Staatsform ergreift. 

Damit sind sie nicht alleine: 

Burschenschaften, wie die Danubia, aber auch die Cimbria, Allemannja – und wie sie alle heissen mögen –  sind Teil der organisierten Rechten und nehmen eine für sie wertvolle Rolle in ihrem Mosaik ein.

Das zeigt allein schon die Geschichte: 

Als Ende der 1920er Jahre Anfang der 1930er Jahre die NSDAP genau diese Werte umsetzen wollte, unterstützten die Deutschen Burschenschaften schon früh das politischen Projekt der Nazis. Die Mehrheit der Burschenschaften, sah mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ihr politisches Ziel als vollendet.

So verkündete der Dachverband Deutscher Burschenschaften 1933 begeistert: „Was wir seit Jahren ersehnt und erstrebt und wofür wir […] gearbeitet haben, ist Tatsache geworden.“ 

NS- Führungspositionen wie die des Burschenschaftler und SS-Anführers Heinrich Himmler, stehen stellvertretend für eine große Zahl an Burschenschaftlern, die sich an den Verbrechen des NS-Regimes beteiligten.

Und auch heute sind eben diese Burschenschaften aus eben dem selben Dachverband Rekrutierungsorgan für  Rechte und faschistischen Akteure, wie der “AfD” und der “Identitären Bewegung”

Im Schutz der eigenen Imobilie von Burschenschaften können Schulungen, Vorträge und Vernetzungen, wie z.B. die –  dieses Wochenende stattfindenden –  “Schwabinger Gespräche”  – von der Öffentlichkeit abgeschottet – stattfinden, um die menschenfeindlichen Inhalte dann in die Welt hinaus zu tragen. 

Das Ende des Studiums beendet die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft nicht. Aktivitas steigen nach ihrem Studium zu „Altherren“ auf. Ihre Verbindungen reichen dann weit in Konzerne und Politik. Sie prägen und durchdringen direkt das gesellschaftliche Leben.

Die Überschneidung von Mitgliedern und Alt-Aktivas von Burschenschaften zu rechten Parteien und faschischer Gruppen ist hoch. 

Die “AFD”-Politiker Benjamin Nolte und Andreas Wolf z.B. sind ehemalige Aktivas und jetzige “Altherren” der “Danubia”. 

Der “Danube” Ludwig Johannis Zeddis tritt offen für die Identitäre Bewegung auf.

Historisch wie Heute: Burschenschaften sind eines der Bindeglieder zwischen parlamentarisch rechter Politik und faschistischer Gewalt auf der Straße. 

2001 versteckte sich der Neo-Nazi Christoph Schulte in ihrem Gebäude, als er wegen versuchten Mordes an einer migrantischen Person gesucht wurde.

Burschenschaften, wie die Danubia, sind brandgefährlich! Für all jene, die nicht in ihr Weltbild passen.  

Als Antifaschist:innen ist es unsere Aufgabe sie zu entlarven,kleinzuhalten und ihnen entgegenzutreten, dort wo sie auftreten und wo es notwendig ist – und das mit allen Mitteln!. So kann es diese Demonstration, ein Vortrag zur Aufklärungsarbeit oder nur ein Gespräch sein, in man Stammtischparolen widerspricht – oder eben auch die direkte Konfrontation!

Wer aber denkt, dass “Danubia, “Identitäre Bewegung”, “AfD” und Co Ursache des Rechtsrucks und der faschistischen Gefahr sind, liegt falsch. Es ist das Ausbeutungsystem, in dem wir leben, deren Verwalter – die herrschende Regierung – in Krisenzeiten darauf setzt, durch Spaltungsmechanismen wie Rassismus und Sexismus, uns – die arbeitende Klasse – kleinzuhalten und daran hindern will uns zu wehren. 

Denn eine Regierung dessen Kanzler sagt: “migrantische Personen stören unser Stadtbild”, hetzt mit Aussagen wie diesen nicht bloß gegen Migrant:innen. Sie lenkt gezielt von den sich immer weiter ausufernden Misständen ab, die sie selbst mit ihrer massiven Aufrüstung, Steuergeschenken an Konzernbosse und Aufrechterhaltung der ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse geschaffen hat. Hetzerische Aussagen wie diese dienen lediglich der Spaltung unserer Klasse und spielen den faschistischen Kräften, von denen sie sich angelich noch so strikt abgrenzen, mit der Stimmungsmache, die sich auf die Gesellschaft abfärbt, in die Karten. 

Um den entgegenzustehen braucht es eine vereinte, fortschrittliche Arbeiter:innenbewegung. Nur sie kann diese Misstände aufbrechen. 

Das eine solche Bewegung nicht im leeren Raum entsteht, sollte uns dabei allerdings immer bewusst bleiben. Es liegt an uns mit allen Ausgebeuteten und Unterdrückten diese Bewegung aufzubauen. 

Denn nur gemeinsam sind wir stark und nur gemeinsam können wir uns selbst von diesem System und seinen faschistischen Auswüchsen befreien.

Deshalb: Packen wir es an: 

Denn: Hinter dem Faschismus steht das Kapital! Der Kampf un Befreiung ist international!