Solidarität nach Karlsruhe, Leipzig & Jena

Am Mittwoch stürmten Bullen Wohnungen von Antifaschist:innen in Leipzig, Jena und Karlsruhe. In Karlsruhe kamen 16 Bullen, davon elf bewaffnete BFE‘ler mit Hilfe eines Rammbocks in die Wohnung und fesselten mit Maschinenpistolen im Anschlag einen Genossen auf seinem Bett. Vorwurf ist die Unterschlagung von polizeiinternen Dokumenten im Zusammenhang mit den Antifaprotesten gegen den AfD-Landesparteitag am 4. März in Offenburg und deren Veröffentlichung auf indymedia.

In Leipzig und Jena wurden Wohnungen von 7 Beschuldigten im Zusammenhang mit dem SS-Gedenken „Tag der Ehre“ in Budapest und Angriffen auf Nazis vor Ort gestürmt und durchsucht. Allen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Wir lassen uns durch Repression von Bullen und Justiz nicht einschüchtern! Wir stehen umso stärker zusammen. Egal ob in Karlsruhe, Jena oder Leipzig! Antifaschismus bleibt notwendig!

Solidarische Prozessbegleitung

Unsere Gedenkdemonstration letztes Jahr in München zum zweiten Jahrestag vom rechten Terror in Hanau hat unrühmlicherweise viel Aufmerksamkeit im Nachhinein in der Presse bekommen. Nicht aber weil medial an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin gedacht und erinnert wurde, sondern weil die Polizei die Demo massiv eskalierte. Schon die einstündige Gedenkkundgebung auf dem Königsplatz in München war von einer massiven Polizeipräsenz und mehreren rassistischen Polizeikontrollen gekennzeichnet. Die darauf folgende Demo wurde mehrfach massivst angegriffen, konnte sich jedoch kollektiv zur Wehr setzen und die Demo erfolgreich zu Ende laufen. Auch nachdem die Demo beendet war, wurden teilweise noch am Abschlusskundgebungsort Menschen unter absurden Vorwänden festgenommen, unter anderem ein Demosanitäter. Doch damit nicht genug, denn die Abreise anwesender Antifaschist:innen wurde beim Umsteigen am Hauptbahnhof an den U-Bahngleisen nochmal von den Cops angegriffen. Trotz einfahrender U-Bahn und den damit einhergehenden Gefahren, prügelten die Bullen wahllos in die Menge und nahmen eine weitere Person fest. 

Nun steht der Prozess gegen den Demosanitäter an. Gerade diese Repression zeigt die Willkür und die politische Motivation des Staates. Menschen die zum Schutz der Demo und ihrer Teilnehmer:innen da sind und offensichtlich am Rande der Demo dafür aktiv sind werden ebenfalls kriminalisiert. Diejenigen die verletzte & psychisch überforderte Genoss:innen zur Seite stehen wenn die Bullen eskalieren, stehen jetzt vor Gericht. Kommt also am Montag, 20. März zur solidarischen Prozessbegleitung um 9:15 Uhr zum Amtsgericht.

Soli-Barrio Abend – Tag der politischen Gefangenen

Am 18. März 1871 begann die Pariser Kommune. Ein Versuch von unten selbst zu regieren. Im Kampf um die Verteidigung dieser starben ca. 30.000 Menschen und etwa 40.000 wurden inhaftiert. In Erinnerung an die damals kämpfenden Genoss:innen, die viel im Kampf für eine bessere Welt aufs Spiel setzten ist heute der 18. März der Tag der politischen Gefangenen. Und auch heute ist die staatliche Repression nicht weniger geworden. Die Antifas Jo, Dy, Findus und Lina sitzen im Knast. Die kurdische Bewegung hat unzählige Hevals hinter Gittern, einer der drei Anarchist:innen aus Hamburg von der Parkbank musste schon den Haftantritt antreten und auch andere Bewegungen werden immer wieder mit der Staatsmacht konfrontiert. Für sie alle wollen wir einen Soli-Abend im Barrio Olga Benario diesen Samstag machen. Wir wollen Briefe an die Inhaftierten schreiben, gemeinsam mit Spielen Spenden sammeln, Soli-Cocktails trinken und diesen Abend kollektiv verbringen.
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Solidarität nach Augsburg!

Am 1.3. sprengten die Cops das Plenum vom OAT Augsburg, durchsuchten das Hans-Beimler-Zentrum, in dem sich das OAT trifft, konfiszierten die Handys der Genoss:Innen und durchsuchten die Privatwohnung eines Genossen. 

Die vorgeschobenen Vorwürfe war das Teilen eines Indymedia Beitrags, in dem die AfDler:Innen Tim & Gabriele Mailbeck geoutet wurden, so wie das Fotografieren einer Anti-AfD Demo des OAP Rosenheims im Januar. Tatsächlich aber ist dem Augsburger Staatsschutz konsequenter Antifaschismus ein Dorn im Auge. Er will ihn durch Repression und Vereinzelung im Keim ersticken. Nicht mit uns! Lassen wir uns nicht unterkriegen. Vollste Solidarität mit den Augsburger Genoss:Innen! Getroffen hat es einzelne, gemeint sind wir alle!

Zeigt euch solidarisch! Viel Kraft und Kampfgeist an die Betroffenen! Wir stehen hinter und mit euch!

Den Schulterschluss von AfD, Compact und Querdenken verhindern – Widerstand ist links!

Auswertung und Nachbericht von der Antifa Aktion München

Am Samstag, den 18.02.2022 haben AfD und das Compact Magazin anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz zu einer Kundgebung auf dem Karl-Stützel-Platz aufgerufen. Unter dem Motto „Kriegstreiber stoppen“ war dieser Aufruf der Versuch eine Friedensbewegung von Rechts zu initieren. Darüber hinaus war es der Versuch, wie schon bei dem bundesweiten Aktionstag der AfD letztes Jahr zum Thema „Gesund ohne Zwang“, die rechtsoffenen Querdenken Proteste für sich zu vereinnahmen. Denn zu Protesten gegen die Siko hatten neben einem linken Bündnis und den Rechten auch das Bündnis „München steht auf“ aufgerufen, welche bisher vor allem Proteste gegen die Coronamaßnahmen auf die Straßen gebracht haben.

Es war also einiges los in München und auch die Polizei hatte zusätzlich zu den vorhandenen Kräften, 4800 Bullen aus dem gesamten Bundesgebiet nach München gekarrt, um die Kriegstreiber im bayerischen Hof zu schützen und bei den vielen Versammlungen präsent zu sein.

Zum Protest gegen die Kundgebung von AfD und Compact hatten im Voraus verschiedenste Gruppen aufgerufen, von Gewerkschaftsjugenden, über verschiedene antifaschistische Gruppen aus München und Süddeutschland, bis hin zum sozialdemokratisch dominierten Bündnis „München ist bunt.“ Organisierte Anreisen zum Karl-Stützel-Platz blockierten zu Anfang der Kundgebung von AfD und Compact die gegitterten Zugänge, sodass die Rechten nur mit tatkräftiger Unterstützung der Polizei auf die Kundgebungsfläche gelangten.

Nachdem die Kundgebung der Rechten mit etwas Verzögerung startete, formierte sich an den Gittern lautstarker und inhaltlicher Gegenprotest. Mit großen Schildern, Flyern und Megaphondurchsagen wurde klar gemacht, dass die AfD keine Friedenspartei ist, sondern stattdessen fordert, dass Deutschland beispielsweise mehr Geld in die NATO pumpen soll, um den deutschen Einfluss in dem Kriegsbündnis zu stärken. Gleichzeitig wurden auch linke Antworten auf Krieg und Krise gegeben und auf die Anti-Siko Proteste um 13 Uhr am Stachus mobilisiert. So wurde beispielsweise ein ca. 20 Meter langes Transparent mit der Aufschrift „Weder Putin, noch NATO – kein Krieg in der Ukraine!“ ausgerollt. Damit wurde klar gemacht, dass wir uns beim Krieg in der Ukraine nicht auf eine Seite der Imperialist:innen schlagen, sondern stattdessen konsequent an der Seite der lohnabhängigen Bevölkerung stehen. Der Versammlungsort der Rechten war absichtlich so gewählt, dass die Teilnehmer:innen der Demo von „München steht auf“ auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Königsplatz an der Versammlung der Rechten vorbeikamen. Ein tatsächliches Zusammentreffen konnte jedoch von den anwesenden Antifaschist:innen verhindert werden. Auf der Kundgebung von AfD und Compact war auch die „Identitäre Bewegung“ mit ihrer Kampagne „Aktion Solidarität“ präsent. Nach circa zwei Stunden Kundgebung von AfD und Compact, bei der unter anderem Flügelanhänger und Bundestagsabgeordneter Petr Bystron und Jürgen Elsässer geredet hatten, beendeten die Rechten ihre Kundgebung, um sich der Demonstration von „München steht auf“ anzuschließen. Im Voraus war unklar, ob die Rechten sich dafür als Demonstration formieren würden oder ob sie die Strecke in Kleingruppen überwinden würden. Fest stand jedoch, dass das nicht ohne unseren Widerstand geschehen würde. Im Nachhinein kritisch auszuwerten ist, dass der Gegenprotest für eine Blockade der Faschos schlecht positioniert war und die Rechten somit von der Polizei abgeschirmt die Kundgebung Richtung Königsplatz verlassen konnten. Trotzdem war das Weggehen der Faschos nicht völlig unbehelligt und so flogen noch Eier und Rauch aus dem Gegenprotest auf die Rechten. Gleichzeitig gab es wohl noch einen spontanen Blockadeversuch auf der Route der Rechten zum Königsplatz.

Danach formierte sich der gesammelte Gegenprotest zu einer lautstarken Spontandemonstration, die vom Karl-Stützel-Platz zum Stachus zog und sich dort den linken Protesten gegen die Siko anschloss.

Gesamt lagen an dem Tag Erfolg und Misserfolg dicht beieinander. Schon seit Beginn der Coronapandemie, werden Proteste gegen Rechts in München tendenziell kleiner und vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen haben massiv an Mobilisierungspotenzial eingebüßt. Der Gegenprotest am 18.02. kann dabei als Fortsetzung dieses Trends gesehen werden. So waren wir mit 300 Teilnehmer:innen im Gegenprotest zwar immer noch mehr als die Rechten, jedoch sind die Zeiten in denen Tausende gegen rechte Mobilisierungen auf die Straße gehen, vorbei. Die antifaschistische Bewegung in München stellt dies vor neue Herausforderungen, da ein Gegenprotest der zu großen Teilen von ihr selbst gestellt wird, andere Dynamik entfaltet und eine andere Herangehensweise erfordert. Was Strategien und Taktiken sein können, mit dieser neuen Situation umzugehen, wird Aufgabe der nächsten Monate und Jahre sein.

Nach außen Bunt – nach innen Braun

Auf Seiten der Rechten war es interessant zu beobachten, dass Symbole der AfD und von anderen rechten Gruppen durch die Organisator:innen von „München steht auf“ explizit nicht gewünscht waren und dieser Wunsch von den Rechten ernst genommen wurde. Die Rechten und vor allem die AfD sind aber trotzdem akzeptiert und verankert in dieser Bewegung, schaffen es aber nicht die Proteste zu vereinnahmen, geschweige denn anzuführen. Eine Teilnahme von AfD-Politiker:innen wurde aber von den Organisator:innen von „München steht auf“ explizit verteidigt und die Anwesenheit von IB-Anhängern bewusst geduldet.

Die Demonstration von „München steht auf“ hat es in ihrer personellen Zusammensetzung durchaus geschafft, Teile einer sich selbst als links verstehenden Friedensbewegung zu mobilisieren. Was auch durch Parolen wie „Frieden schaffen ohne Waffen“ deutlich wurde. Die Verschmelzung mit rechten Akteur:innen auf dieser Kundgebung zeigt für uns aber, dass in Teilen der Friedensbewegung eine klare Abgrenzung nach rechts, kein Konsens ist und das rechtsoffene Proteste wie die Demonstration von „München steht auf“ diese Menschen anscheinend eher angesprochen haben, als der Protest des linken Bündnisses gegen die Sicherheitskonferenz. Für uns als Antifaschist:innen bedeutet das wachsam zu bleiben und diese rechtsoffenen Proteste nochmal stärker in den Blick zu nehmen, denn eine von Rechts angeführte Friedensbewegung gilt es zu verhindern.

Ausblick

Es liegt also an uns, weiterhin präsent auf der Straße zu sein, uns zu organisieren und die Rechten weiterhin genau im Blick zu behalten. Denn die Auswirkungen der derzeitigen Krise und des Kriegs in der Ukraine führen für immer größere Teile der Klasse dazu, dass das Wenige womit man früher gerade so haushalten konnte, mittlerweile vorne und hinten nicht mehr reicht. In legitimem und notwendigem Protest dagegen, werden aber immer auch rechte Kräfte ihre Chance wittern, die Sorgen und Ängste der Menschen für ihre reaktionären Pseudolösungen zu nutzen. Auch wenn es um Krieg geht, müssen wir den Menschen klar machen, dass die Rechten keine wirklichen Lösungen parat haben, sondern sich stattdessen im geopolitischen Geschacher um Macht und Einfluss auf die Seite der Imperialist:innen stellen. Welche das konkret sind, ist auch im Rechten Lager umstritten (bspw. befürwortet der III. Weg Waffenlieferungen in die Ukraine, während das Compact Magazin und dessen Umfeld diese ablehnt). Fest steht jedoch, dass eine konsequente Antikriegspolitik im Sinne der Arbeiter:innenklasse weltweit niemals von Rechts ausgehen kann. Die Aufgabe für uns als Antifaschist:innen ist deshalb die Rechten aus allem was fortschrittliches Potenzial hat, herauszuhalten und damit linke Inhalte und revolutionäre Antworten zu stärken.

Gegen eine Anti-Kriegs-Bewegung von rechts!

Der Kampf geht weiter! 

Hier geht es zur Antifa Aktion München: antifa-muenchen.org

Vortrag über die Grauen Wölfe von Nick Brauns

Mit über 18.000 Anhängern bilden die türkischen Grauen Wölfe in Deutschland eine der stärksten faschistischen Bewegungen. In der Türkei ist diese militante Bewegung, die mit ihrer Partei MHP eine Regierungsallianz mit Erdogans AKP eingegangen ist, für Tausende Morde an Linken, Kurd*innen und Alevit*nnen in den letzten Jahrzehnten verantwortlich. Auch in Deutschland gab es schon Gewalttaten durch Graue Wölfe, die hier lebende Exil-Oppositionelle und Kritiker*innen des Erdogan-Regimes bedrohen und nach Ansicht der Bundesregierung auch „nachrichtendienstliche Tätigkeit für den türkischen Geheimdienst leisten“. Vergangenen November hat der Bundestag endlich beschlossen, dass ein Verbot der Grauen Wölfe geprüft werden soll. Dass es so weit kommt, ist angesichts der engen deutsch-türkischen Beziehungen unwahrscheinlich. Schließlich hatte bereits der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß Ende der 70er Jahre dem Führer der MHP Alparslan Türkes versprochen, sich für ein günstiges Klima für die türkischen Faschist*innen einzusetzen. Doch die Beziehungen zwischen deutschen und türkischen Rechten reichen noch viel weiter in die Geschichte zurück.

Nick Brauns wird über die Geschichte und Ideologie der Grauen Wölfe und anderer türkischer Nationalist*innen und über ihre Aktivitäten hier in Deutschland sprechen. Dabei soll es auch darum gehen, wie Antifaschist*innen hier gegen die Grauen Wölfe aktiv werden können.
Am 02. März, ab 19 Uhr im Barrio Olga Benario!
Es gibt Essen und Getränke.

Erinnern heißt verändern – Gedenkdemo zum Jahrestag des rechten Terrors in Hanau

Am 19. Februar vor 3 Jahren ermorderte ein Rechtsterrorist in Hanau Ferhat, Vili Viorel, Hamza, Mercedes, Fatih, Gökhan, Said Nesar, Sedat und Kaloyan bei einem rassistischen Anschlag. Im Gedenken an die Opfer gingen heute 700 Antifaschist:innen auf die Straße. Gemeinsam mit einem Bündnis aus Gewerkschaften, antirassistischen Organisationen und der DiDF Jugend München veranstalteten wir eine Gedenkkundgebung auf dem Königsplatz. Neben den abgespielten Redebeiträgen der Angehörigen aus Hanau und einem Grußwort von Sibel Leyla, der Mutter des im Münchner OEZ ermordeten Can Leyla und weiteren Redebeiträgen wurde mit Blumen, Kerzen und Bildern an die Ermordeten gedacht.

Anschließend zogen wir als Demonstration durch die Münchner Innenstadt und machten klar, dass wir die Opfer weder vergessen noch aufhören werden an sie und die Hintergründe der Tat zu erinnern und Aufklärung zu fordern. Bei der Zwischenkundgebung im Hauptbahnhofviertel errichteten wir einen Gedenkort. Auch hier wurden Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet.

Anschließend zogen wir kämpferisch zur Abschlusskundgebung. Die Polizei lies es sich nicht nehmen uns selbst an diesem Tag zu kriminalisieren und Demonstrant:innen aus fadenscheinigen Gründen zu durchsuchen und die Personalien festzustellen. Die letzten Jahre haben erneut gezeigt, dass beim Schutz vor rassistischen Terror auf den Staat kein Verlass ist.

Die Behörden sprechen von einer Einzeltat, stellen sich einer lückenlosen Aufklärung des Tathergangs in den Weg und legitimieren ihr Versagen mit zahllos halbherzigen Versuchen sogenannter “Anti-Rassismus Workshops” in der Polizeiausbildung. Dass diese in der Nacht der Tat nicht erreichbar war, und zuvor die Notausgänge der Shisha-Bar verriegelt hatte, scheint den Staat nicht zu kümmern. 

Wir stehen nun heute, drei Jahre nach der Tat, wieder vor leeren Versprechungen, gescheiterter Aufklärungsarbeit und zahllosen neuen Morden an migrantischen Menschen, für die die Polizei- der sogenannte “Freund und Helfer”, verantwortlich ist. Rechte Chatgruppen und Netzwerke  in den Behörden, zeigen immerwieder, dass Polizei, Bundeswehr und Verfassungsschutz ein Sammelbecken für rechte Ideologie ist.

Rassistische Polizeimorde, unaufgeklärtes Versagen der Justiz und die Diskriminierung migrantischer Menschen sind kein Fehler im System. Sie sind Teil des Systems. Denn in einem System, das explizit von der Ausbeutung migrantischer Menschen profitiert, kann es keine sicheren Räume geben. Außer wir schaffen sie uns selbst. Erinnern heißt verändern. Wir müssen eine antifaschistische Front schaffen. Teil unserer Arbeit muss es sein, Rechten frühzeitig entgegenzutreten, ihre rassistischen Spaltungsversuche zu entlarven und zu verhindern. Gemeinsam mit migrantischen Selbstorganisierungen müssen wir dafür einstehen, dass der antifaschistische Kampf auch immer ein antirassistischer ist. Es gilt deshalb für uns als Antifaschist:innen, als und mit von Rassismus Betroffene(n) gemeinsam antifaschistischen Selbstschutz aufzubauen und migrantischen Selbstschutz zu unterstützen. Nicht vergeben, Nicht vergessen! Erinnern heißt kämpfen!

Nachbericht zur “Kick them Out” – Demo in Rosenheim am 28.01.2023

Kick them out! Gegen das Rosenheimer AfD-Büro!

Letzte Woche Samstag beteiligten wir uns mit einer großen Anreise an der Demo des Offenen Antifaschistischen Plenums Rosenheim gegen das dortige AfD-Büro. Am Salingarten, dem Anfangskundgebungsort gab es einige kämpferischen Reden. In ihnen wurde deutlich gemacht, dass die AfD und ihre rassistischen, sexistischen und klassenfeindlichen Inhalte auch nach 4 Jahren keinen ruhigen Raum in Rosenheim einnehmen werden können! Zusätzlich wurde auf die Notwendigkeit eines organisierten, klassenbewussten Antifaschismus eingegangen, der in der bayerischen Kleinstadt, aber auch in ganz Deutschland nur zu oft mit Repression überzogen wird. So wurde beispielsweise auch Solidarität mit den momentan in Haft sitzenden Antifaschist:innen Jo, Dy, Lina und Findus ausgedrückt. 

Mit in etwa 250 Menschen lief die Demo anschließend durch die Rosenheimer Innenstadt, wobei unter anderem das besagte Büro der Rechten passiert wurde. Dort fand auch eine kurze Zwischenkundgebung statt, während der man Farbflecken, die das sonst unscheinbare Gebäude zierten, gut betrachten konnte. In einem Redebeitrag wurde hier noch einmal der vielfältige Widerstand der letzten Jahre gegen den Raum betont. 

Als der Demonstrationszug im Anschluss weiterlief und sich gerade kurz vor der Polizeiwache befand, wurde ein Toptransparent mit der Aufschrift “ACAT” über die Demo gespannt und die Arbeitsstätte der “Rosenheim-Cops” mit Farbe und Flaschen angegriffen, denn Bullen sind weder Freund noch Helfer.

Das zeigte sich dann auch als die Cops zunächst versuchten mit Schlagstöcken die Demo aufzuhalten und  wahllos auf Köpfe der Teilnehmenden einschlugen. 

Weitere Versuche der Bullen den Zug zu stoppen wurden von Demoteilnehmer:innen kämpferisch und unter Benutzung eines Feuerlöschers zurückgeschlagen. So konnte sich auch nach dieser kurzen Auseinandersetzung noch laut und bestimmt die Straße genommen werden. 

Auf der Seite der Bullen gab es ein paar verschmutzte Uniformen, unter den Demonstrierenden zog sich eine Person eine Gehirnerschütterung und Prellungen in Folge des Schlagstockeinsatzes zu. 

Trotz allem gab es keine Festnahmen oder weitere besondere Vorkommnisse. Die Demo konnte schließlich auch mit einer Abschlusskundgebung beendet werden.

Gerade jetzt, wenn der Wahlkampf vor der Tür steht, ist es für uns besonders wichtig, den Rechten Räume streitig zu machen. Denn lässt man zu, dass die Rechten Fuß fassen, und ihre menschenverachtende Hetze verbreiten können, so bedeutet das einen Rückschritt für uns alle.

Schließt euch also kommenden Protesten an und werdet selbst antifaschistisch aktiv! 

Kein Fußbreit den Rechten!

Hier findet ihr auch noch unsere:

Liebe Genoss:innen, Liebe Rosenheimer:innen,
Wir sind heute aus München hierhergekommen um gemeinsam mit unseren Freund:innen
aus Rosenheim gegen das mittlerweile seit 4 Jahren bestehende AfD-Parteibüro zu
demonstrieren.
4 Jahre in denen die AfD sich mit reaktionärer Hetze und Möchtegern-Krisenlösungen
einen festen Platz in der politischen Landschaft der BRD sichern konnte.
4 Jahre in denen kein Tag verging, ohne dass die AfD-Politiker:innen mit rassistischen
Aussagen unsere Klasse gespalten haben und
4 Jahre in denen die AfD die Räume hier in Rosenheim dafür nutzen konnte.
So zum Beispiel Andreas Winhart, der Landtagsabgeordnete dieser Stadt. Vor garnicht
allzu langer Zeit bundesweit in die Schlagzeilen gekommen, nachdem eine Rede von ihm
bekannt wurde, in der er ganz offen rassistisch Albaner und Kosovaren in der Pflege als
Diebe darstellte und anschließend ankündigte Flüchtlingsboote im Mittelmeer versenken
zu wollen.
Winhart steht dabei exemplarisch für die derzeitige Politik der AfD. So stellt er und seine
Partei sich als Lösung für die momentane Lage dar. Die aus der kapitalistischen
Produktionsweise resultierende Krise unter der unsere Klasse leidet, treibt die Preise für
Essen, Strom und Heizen ins für viele Unbezahlbare. Parallel dazu fahren Energie- und
Erdölkonzerne Rekordgewinne ein. Die logische Antwort wäre die herrschende Klasse
anzugreifen um uns zu entlasten. Doch statt diese zur Rechenschaft zu ziehen, verfolgen
sie eine gegensätzliche Linie. Beispielhaft dafür steht die Positionierung von Winhart und
Co. zur Erbschaftssteuer. Diese wollen sie komplett abschaffen. Dass die AfD in dieser
Krisensituation für die Interessen des Kapitals kämpft, offenbart deutlich, dass ihre
Inszenierung als “Partei des armen Mannes” nichts als eine Worthülse ist.
Neben dem Aufzeigen und Kämpfen für tatsächliche Lösungen der Krise ist es unsere
Aufgabe als Antifaschist:innen die Lügen und Hetze reaktionärer Kräfte wie der AfD zu
entlarven. Dieses Entlarven reicht allerdings nicht aus, die AfD hat nicht nur keinerlei
Lösung parat, sondern wird durch den Versuch der Spaltung der Klasse durch
beispielsweise Rassismus zum ganz offensichtlichen Feind der arbeitenden Bevölkerung.
Als Antwort darauf, müssen alle, auf deren Rücken die Krise ausgetragen wird, sich
erkennen und zusammen kämpfen. Der Kampf richtet sich dabei gegen den Kapitalismus
und gegen reaktionäre Kräfte wie die AfD. Dieser muss auf allen Ebenen stattfinden und
alle Mittel sind erlaubt. Dabei können wir uns nicht nur nicht auf diesen Staat verlassen,
sondern er kämpft als logische Konsequenz seiner Rolle für das Kapital gegen uns. Von
dem Versuch der Polizei jeden Protest gegen das AfD-Büro hier in Rosenheim zu
kriminalisieren bis hin zur Inhaftierung von Jo, Dy und Lina wegen militanter
antifaschistischer Arbeit merken wir, dass auch für den Staat alle Mittel im Kampf gegen
uns erlaubt sind. Wir dürfen uns davon nicht einschüchtern lassen und müssen erkennen
dass dieser Kampf notwendig und alternativlos ist. Uns wir niemand dabei helfen, deshalb
müssen wir es selbst in die Hand nehmen,
Antifa bleibt Handarbeit!
Freiheit für alle inhaftierten Antifas!
Gemeinsam und solidarisch kämpfen!

Vortrag über die Broschüre “Wo steht die AfD” der Antifa Aktion Süd

Bei unserer nächsten Antifa-Boazn werden wir uns noch einmal ganz genau mit der sogenannten “Alternative für Deutschland” auseinandersetzen. Wie ist die rechte Partei entstanden? Wie entwickelte sie sich? Und wo führt der Weg der Rechten hin? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich die Broschüre “Wo steht die AfD?” der Antifa Aktion Süd, die in einem Vortrag von den Genoss:innen vorgestellt wird.

Außerdem gibt es natürlich auch leckeres Essen und Getränke. Kommt vorbei!