4 Jahre nach dem rechten Terror in Hanau: weiterhin zahlreich und laut auf der Straße!

Vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 sind wir erneut in München zusammen gekommen, um an die Opfer der Morde zu gedenken und Kritik an der Polizei, Rassismus und diesen Verhältnissen zu äußern.

Nach einer  Schweigeminute zu Beginn und dem Audio-Beitrag der Angehörigen aus Hanau sprach die DIDF-Jugend über Rassimus und den Kampf dagegen. Im Anschluß sprach die Antifaschistische Aktion München über Perspektiven der Gedenkarbeit und darüber, dass gerade durch die Organisierung der Angehörigen der politische Kampf um Aufklärung und Anerkennung möglich wurde. Knapp 1000 Menschen nahmen sich daraufhin die Straße und brachten mit Parolen, Transparenten und Schildern ihre Trauer und Wut zum Ausdruck. Eigentlich sollte die Demoroute an der Polizeistation 14 vorbeilaufen. Doch das verhinderte die Polizei im Vorhinein u.a. mit dem Argument, dass Wege für Einsatzfahrzeuge freigehalten werden müssen, nur um dann heute die ganze Zufahrt zur Straße mit Gittern abzusperren. Deshalb sprachen wir – der Antifaschistische Stammtisch München – und das Kurdische Gesellschaftszentrum nur vor den Absperrungen in den Reden über das Versagen der Polizei und des Staates. Nicht angenommene Notrufe, ein abgesperrter Notausgang der Shishabar, um Razzien der Polizei zu erleichtern, und Polizist:innen, die die Angehörigen schikanierten, anstatt den Attentäter zu stoppen.

Die Demonstration endete an der Theresienwiese am Denkmal für die Betroffenen des rechtsradikale Oktoberfestattentat von 1980. Damit erinnerten wir an die Kontinuität rechten Terrors in Deutschland. Zu den 234 Figuren des Denkmals, die für die vielen Verletzten des Oktoberfest-Attentats stehen, haben wir eine weitere Figur symbolisch für die Ermordeten vom 19. Februar 2020 dazu gestellt. Auf ihr standen die Namen der Ermordeten. Vor der Figur stellten wir Kerzen nieder. Außerdem erinnerte die Initative “München erinnern” an das rechtsradikale Attentat am Münchner Olympia-Einkaufszentrum 2016 und dem dortigen Kampf der Angehörigen.

Die Panthifa München sprach ebenfalls über die Notwendigkeit der Organisierung und das es gerade jetzt in diesen Zeiten wenige Ausreden gibt dies nicht zu tun. Zum Abschluss sprach auch der “ver.di AK gegen Rechts” über die Wichtigkeit des Kampfes gegen Rassismus und Rechtsruck auch innerhalb der Gewerkschaften.

Es war ein wichtiges Zeichen auch vier Jahre nach dem rechten Terrorakt in Hanau mit so vielen Menschen weiterhin laut zu sein und den Jahrestag nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Doch es reicht nicht nur heute auf die Straße zu gehen und zu gedenken: der Kampf gegen die vorherrschenden rassistischen und unterdrückenden Verhältnisse wird 365 Tage im Jahr geführt!

In Gedenken an: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov! In unseren Kämpfen lebt ihr weiter.

Demonstration zum 4. Jahrestag des rechten Terrors in Hanau

+++ Gedenkdemonstration an den Anschlag in Hanau! +++📆 19. Februar – 18 Uhr📍 GoetheplatzVier Jahre nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar kommen wir erneut zusammen, um an die Opfer der Morde zu gedenken und ihre Namen nicht zu vergessen:Gökhan GültekinSedat GürbüzSaid Nesar HashemiMercedes KierpaczHamza KurtovićVili Viorel PăunFatih SaraçoğluFerhat UnvarKaloyan VelkovAm 19. Februar erschoss ein Rechtsterrorist diese 9 Menschen. Sie mussten sterben, weil sie migrantisch waren und somit nicht in das rassistische und rechte Weltbild des Täters passten.Ein weiteres Jahr ist vergangen. Ein weiteres Jahr, in dem wir uns daran erinnern müssen, dass man sich auf den Staat nicht verlassen kann. Nicht angenommene Notrufe, ein abgesperrter Notausgang der Shishabar, um Razzien der Polizei zu erleichtern, und Polizisten, die die Angehörigen schikanierten, anstatt den Attentäter zu stoppen.Nur durch die Initiative der Angehörigen war es überhaupt möglich, den Terroranschlag so weit wie bisher aufzuklären, ein Polizeiversagen aufzuzeigen und Gerechtigkeit für die Opfer zu schaffen!Kommt mit uns auf die Straße!Kein Vergeben! Kein Vergessen!

Stolpersteinspaziergang am Holocaustgedenktag

Am 27.01. waren wir mit einer Gruppe Anitfaschistinnen in München unterwegs zu einem Stolperstein Spaziergang. Zu Beginn hörten wir am Odeonsplatz eine Rede zum Anlass des Tages, Faschismus Theorie und mit einem klaren antifaschistischen Handlungsauftrag. Wir machten uns klar, dass antifaschistischer Kampf nicht nur zu einzelnen Anlässen notwendig ist sondern 365 Tage im Jahr unabdingbar ist. Danach liefen wir gemeinsam an mehreren Stolpersteinen in der Nähe des Odeonsplatz vorbei, putzten diese und hörten vor Ort über die Geschichte der Menschen denen die Stolpersteine gewidmet sind. Wir legten rote Nelken und Kerzen nieder und gestalteten mit Schildern mit Informationen über die Bewohnerinnen temporäre Gedenkstellen. Alles in allem ein sehr kämpferischer Spaziergang.

Im folgenden könnt ihr noch Auszüge aus unserer Rede lesen:

“Diese vermeintlich einfachen Antworten auf komplexe Fragestellungen sind ein Muster faschistischer Kräfte. Für uns als Linke ist es daher wichtig rechte Krisenlösungen als das zu entlarven was sie sind.
Nämlich keine Lösungen. Historisch gesehen fußen Lösungen von Rechten ausschließlich auf der Unterdrückung, Ausgrenzung und Vertreibung von als Feindbild proklamierten Gruppen. Und auch heute versuchen sie mit Lügen und falschen Versprechen an die Arbeiter:innenklasse ihre rechte Ideologie in der Masse zu verbreitern.
Als Antifaschist:innnen ist es unsere Aufgabe an die Geschichten der Opfer des Faschismus und den Widerstand dagegen zu erinnern.
Erinnern meint aber nicht stilles Gedenken, sondern die Geschichten weiterezuerzählen und aus ihnen Lehren zu ziehen. Lehren auf welchen unser praktischer Kampf gegen Rechte und Faschist:innen auch heute aufbauen muss, damit sich die Geschichte NICHT wiederholt.”

“Deshalb gilt es weiterhin auf die Straße zu gehen gegen rechts, sich Räume zu nehmen, wo sie uns streitig gemacht werden sollen und die Konfrontation mit rechten nicht zu scheuen.
Denn wer den rechten nicht aktiv entgegensteht sondern glaubt ihnen mit klugen Argumenten im Diskurs oder Lichtermeeren auf Großdemonstrationen etwas anhaben kann wird eines Tages aufwachen in einer Welt in welcher Faschist*innen sich unsere Räume genommen haben. Dies gilt es in jedem Fal zu verhindern.

Im Gedenken an alle im Holocaust Ermordeten Jüdinnen,Romnja und Sinitzze, behinderte und psychisch erkrankte Menschen,queere Menschen, BIPOCS. Im Andenken an alle die für den Kampf gegen den Faschismus gestorben sind, in Gedenken an alle Revolutionärinnen in München und überall. Im Gedenken an Olga Benario, Georg Elser, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und allen deren Namen wir nicht aufzählen können, die ebenfalls ermordet wurden für ihren Kampf gegen den Faschismus. Wir erinnern uns, denn euer Kampf war nicht umsonst! Ihr lebt weiter in unseren Kämpfen. Nie wieder ist jetzt. Nie wieder für alle.”

Stolpersteinspaziergang am Holocaustgedenktag

Am Samstag ist es 79 Jahre her, dass das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, und einige Monate später schlussendlich auch ganz Deutschland von der faschistischen Herrschaft befreit wurden. Im deutschen Faschismus wurden Millionen Menschen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Sexualität grausam deportiert, verschleppt, eingesperrt und ermordet. Antifaschist:innen, Kommunist:innen, allen Menschen die Widerstand gegen das menschenfeindliche Regime leisteten, erging es ähnlich. Obwohl die Geschichte die Grausamkeit des Faschismus also deutlich gezeigt hat, wurde die Ideologie nie vollkommen ausgemerzt. Das Kapitalistische Wirtschaftssystem braucht sie, um eine Spaltung innerhalb der Klasse weiter aufrecht zu erhalten und greift, wie wir im Moment sehen, besonders in Krisensituationen auch gerne auf ihre Rhetorik zurück. In Zeiten, in denen Parteien wie die AfD Rekordgewinne einfahren und rechte Politik auch in der “Mitte der Gesellschaft” wieder salonfähig wird, Abschiebegesetze verschärft werden und die Regierung auf weitere Militarisierung drängt, müssen wir deshalb besonderen Wert auf ein antifaschistisches Gedenken an die Ermordeten legen.

Denn ihre Geschichten mahnen uns, den Kampf gegen Rechts heute weiter zu führen.

Wir laden euch deshalb zu unserem Stolpersteinspaziergang ein. Kein Vergessen, kein Vergeben!

Wir haben jetzt einen Telegramkanal!

Wir haben jetzt einen Telegramkanal. Für aktuelle Informationen über Veranstaltungen von uns folg uns gerne. Wir freuen uns auf gemeinsame Momente antifaschaschistischer Praxis!

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Der Kampf geht weiter – werde aktiv beim Antifa Stammtisch!

Gestern waren wir in München mit 250.000 Menschen auf der Straße. Gegen den Rechtsruck, gegen die AfD und gegen Faschismus!
Der Rechtsruck ist dadurch aber leider nicht gestoppt. Auch zukünftig wird sich nicht viel ändern, wenn wir nur ab und zu zusammen auf die Straße gehen.

Im Kampf gegen Rechts benötigt es konsequente antifaschistische und antikapitalistische Arbeit:
Kommt deshalb morgen, am 23.01. in unser nächstes Plenum, zu dem Jede:r eingeladen ist zu kommen und mitzuwirken!

Wir freuen uns auf euch!

+++ 250 000 Menschen gegen Rechts auf der Straße – danach spontane Demonstration! +++

Wir sind überwältigt! Heute waren in München 250 000 Menschen gegen Rechts auf der Straße!

Nach der Correctiv-Recherche über Geheimtreffen von Nazis – bei welchen sie Massendeportationen von Migrant:innen aus Deutschland planten – gingen deutschlandweit Hunderttausende in vielen Städten auf die Straße. Auch in München gab es am 21.01.2024 eine Großdemonstration gegen Rechts!
Mit dem Hochtranparent “Ampel kürzt, streicht und verarmt uns – die AfD profitiert: Kämpfen wir dagegen!” präsentierten wir für Alle sichtbar von Beginn an unsere antikapitalistische Haltung  und unterstrichen diese mit Parolen. Denn für uns ist klar, dass die Ampel-Regierung, die in ihrem Kurs immer weiter nach rechts triftet, der Nährboden für Rechtsruck in der BRD ist.
An einem Infostand verteilten wir Kalender, Broschüren, Flyer und Sticker, die über unsere antifaschistische Arbeit uns Inhalte informieren.
Da die Leopoldstraße von Odeonsplatz bis zur Münchner Freiheit schnell überfüllt war und auch alle Seitenstraßen voll mit Menschen waren, musste die Kundgebung leider abgebrochen werden und es konnte nicht mit der gesamten Demo die geplante Route zur faschistischen Burschenschaft Danubia gelaufen werden. Während die Kundgebung deswegen etwas leerer wurde, trugen wir unseren Redebeitrag – der durch den Abbruch der Kundgebung nicht mehr von der Hauptbühne aus gehalten werden konnte – von unserem Lautsprecherwagen vor.
Gemeinsam mit uns und anderen Gruppen aus der Münchner Linken entschieden sich Tausende dennoch Antifaschismus auch als Demo auf die Straße zu tragen und zumindest eine kurze Strecke zu laufen. Gemeinsam liefen wir bis zur Münchner Freiheit und sorgten mit guter Laune und vielen Parolen für kämpferische Stimmung. 
Wir freuen uns sehr das heute so viele Menschen auf der Straße waren, den Kampf gegen die AfD und Faschismus müssen wir aber nicht nur heute sondern konsequent 365 Tage im Jahr führen. 
Als Antifa Stammtisch München haben wir jeden zweiten Dienstag ein offenes Treffen für alle die sich gegen rechts organisieren wollen! Den kommenden Dienstag, am 23.01.2024, ist das nächste Plenum im Barrio Olga Benario München! Kommt gerne vorbei und lasst uns gemeinsam weitere Proteste planen. 

Alle zusammen gegen den Faschismus!

Anbei unsere Rede:

“Am 25. Januar 1933 demonstrierten 130 000 Menschen gegen den aufkommenden Faschismus und die NSDAP. Fünf Tage später wurde die Macht an Adolf Hitler als Reichskanzler übergeben…
Super, dass heute so viele gegen Rechts auf die Straße gehen, danke an jeden Einzelnen von Euch!
Aber: Wir stoppen den Rechtsruck und die “AfD” nicht, indem wir ab und zu zusammenkommen – Indem wir nur heute zusammen auf der Straße stehen. 
Uns muss klar sein, der aktuelle Aufwind der “AfD” entsteht nicht im luftleeren Raum. 
Sondern: Nährboden für die “AfD” und andere Rechte war und ist unsoziale Politik. Eine Politik die die Kosten der globalen kapitalistischen Krise auf uns Allen ablädt.  
Die Ampel hat vor Weihnachten eine ganze Liste mit Streichungen und Kürzungen vorgelegt. 
Es wird ausschließlich an Sozialem gespart. Konkret: Beim Klima, bei der Rente, beim Bürgergeld und bei den Ausgaben für Geflüchtete!
Man muss sich das mal vorstellen – das alles – während 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr locker gemacht werden!
Der neue Oxfam-Bericht – letzte Woche – zeigt es klar und deutlich: Diese Politik der Verarmung breiter Teile der Gesellschaft steht im krassen Gegensatz zu den exorbitanten Gewinnen der Konzerne und Kapitalist:innen.
Für die Einen geht es jetzt schon an die Existenz – viele Andere blicken mit Sorgen in die Zukunft.  Kann ich mir morgen meine Wohnung noch leisten? Kann ich mir nächsten Monat noch mein Essen leisten? Habe ich nächsten Monat noch einen Job? 
Antifaschismus der diese Fragen vermeidet, wird wirkungslos bleiben und ist zum Scheitern verurteilt. 
Es ist ein Trugschluss der bürgerlichen Parteien die Rechten mit rechter Politik bekämpfen zu können. Stattdessen treibt es die Menschen den Rechten in die Arme. Am Donnerstag wurde im Bundestag schockiert über die Correctiv-Recherche gesprochen. In derselben Sitzung wurden mit Stimmen der SPD, der Grünen und der FDP Abschiebegesetze verschärft – während das Gesetz der CDU und der CSU noch zu harmlos war. Olaf Scholz fordert: “Wir müssen endlich im großen Stil abschieben” und im Koalitionsvertrag der Ampel ist von einer „Rückführungsoffensive“ die Rede. Es ist diese menschenverachtende Rhetorik, an die die “AfD” nahtlos anknüpfen kann. Rhetorik, die darauf zielt nach unten zu treten – nach denen, die sich am wenigsten wehren können. Deshalb: Wer immer nur nach ganz rechts schaut – sieht vielleicht nicht – dass die bürgerlichen Parteien sich selbst immer weiter nach Rechts bewegen. Das alles zeigt uns: Antifaschismus müssen wir selbst in die Hand nehmen. Auch weil der Staat uns nicht vor den Faschist:innen schützt und niemals schüzen wird. Das beweisen die ermordeten Opfer des NSU und die Verstrickung des Staates in sie.  
Das beweisen die rechten Terrorzellen in Bundeswehrkasernen und Polizeieinheiten. Und das beweisen die geduldeten Hetzreden der AfD in Parlamenten und Medien.

Die große Frage ist – was tun? 
Wir – der Antifa Stammtisch – machen seit über 10 Jahren Antifapolitik in München – Lindner würde sagen, wir sind die „Profis.“ 
Unsere Antwort ist: Organisieren wir uns dauerhaft antifaschistisch – entblößen wir die rassistische und unsoziale Regierungspolitik. 
Nur indem wir uns kontinuierlich und verbindlich zusammenschließen, können wir dem “AfD” – Apparat und dem gesellschaftlichen Rechtsruck etwas entgegensetzen. Über einzelne Großereignisse hinweg. Zum Beweis müssen wir nur wenige Monate zurückschauen: Während dem bayerischen Landtagswahlkampf waren wir bei den direkten Protesten gegen die “AfD” oft nur wenige Hundert.
Schaffen wir Organisationen, die den Menschen, die Sorgen um die Zukunft haben, etwas anbieten können. Das bedeutet: Wir müssen uns in Kämpfe gegen hohe Mieten einbringen – in Kämpfe für die Befreiung der Frau und für Klimagerechtigkeit –  wir müssen Streiks und sonstige Aktionen der Arbeiter:innenklasse unterstützen – queere Kämpfe und Kämpfe gegen Aufrüstung und Militarisierung. 
Klar ist zudem – auch der Kampf gegen den Faschismus an sich ist vielfältig. Er reicht von Aufklärung – über direkten Protest – bis hin zu militanten Aktionen. Alle Mittel sind legitim und notwendig, solange sie wirksam sind!
Wir grüßen deshalb alle Antifaschist:innen die im Knast sitzen und die untertauchen mussten. Viel Kraft und Mut an Euch!

Unsere Route sollte heute an der faschistischen Burschenschaft Danubia vorbeigehen. Sie wurde so gewählt, weil einer dieser Burschenschaftler beim Geheimtreffen der Nazis in Potsdam dabei war. In der Danubia gibt viele personelle Überschneidungen mit der “Identitären Bewegung” und der “Jungen Alternativen”. Der “AfD”-Landtagsabgeordnete Benjamin Nolte gehört als “Alter Herr” der Burschenschaft an. Sie fällt immer wieder mit faschistischen Inhalten und Aktionen auf. Und wir haben ihnen heute gezeigt was wir von ihnen halten! 
Dieses Faschistennest muss geschlossen werden, so schnell wie möglich, egal mit welchen Mitteln. Weg mit der Nazi-Zentrale Danubia-Haus!


Um auf das Anfangsbeispiel zurückzukommen: Es gibt auch positive Beispiele aus dem Kampf gegen Rechts. Am 13. März, 1920 wollten konterrevolutionäre Putschisten und Freikorps die Errungenschaften der Novemberrevolution niederwerfen. Durch einen Generalstreik wurde der Kapp-Putsch nach wenigen Tagen beendet – die Faschist:innen zurückgeschlagen. Lasst uns gemeinsam diese Art der Geschichte schreiben!

Wenn ihr Euch jetzt noch fragt wer wir sind: 
Wir sind der Antifa Stammtisch München, ein offenes Treffen für alle die antifaschistisch aktiv werden wollen. Jeden zweiten Dienstag – und das heißt auch zum Beispiel übermorgen – im Barrio Olga Benario, wenn nicht jetzt, wann dann!

Alle zusammen gegen den Faschismus!”

Großdemo gegen die AfD! Auf die Straße gegen Rechts – ob Ampel oder AfD gegen jede Abschiebung

++ Sonntag – 21.01. – 14.00 Uhr – Siegestor ++

Faschist:innen, die AfD und Investor:innen trafen sich heimlich zu einer Zusammenkunft, bei der sie die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland planten. Dies geht aus einer Recherche der Correctiv hervor. Für uns ist dies jedoch wenig überraschend. Auch die AfD steht im Nachgang offen zu den aufgedeckten Inhalten, verteidigt diese auch ganz offiziell. Die menschenfeindlichen Inhalte der Rechten sind seit Jahren klar – dass sie sie jedoch nicht mehr verschweigen müssen, um immer mehr Zustimmung zu bekommen ist dahingehend doch eher eine neuere Entwicklung. Bei den diesjährigen Landtagswahlen erzielte die AfD in Bayern neue Höchstwerte. Laut aktuellen Umfragen könnte sie bei der Bundestagswahl mit 23 % die zweitstärkste Kraft werden. Die AfD gewinnt zunehmend an Einfluss. Nicht zuletzt durch die rechte Politik der Regierungsparteien im Ringen dem Kapital in Zeiten der Krise Rechnung zu tragen. Beispielsweise setzt sich nicht nur die AfD für Abschiebungen ein. Die regierenden Parteien heucheln eine antifaschistische Position gegenüber der AfD vor, während Olaf Scholz Spiegel-Cover mit der Aussage: “Wir müssen endlich im großen Stil abschieben” ziert. Im gleichen Zug fordert Ricarda Lang die “Rückführung” von Migrant*innen und schafft damit auch nur ein neues Wort im rechten Diskurs. Der deutsche Imperialismus genießt ebenfalls eine neues Hoch und bläst zur größten Aufrüstung seit dem dritten Reich. Eine Asylrechtsverschärfung der EU im letzten Jahr verdeutlicht dies weiter. Das Asylrecht wird de facto abgeschafft und rechte Politik wird schon jetzt umgesetzt – vorerst jedoch noch nicht von der AfD.

Im Kampf gegen Rechts sollten wir uns daher weder auf den Staat, noch auf bürgerliche Akteur:innen verlassen. Ein Verbot der AfD, mag den staatlich finanzierte Aufbau faschistische Bewegungen einschränken, erkennt Abe die Ursachen. Ob die Ampelregierung mit gutem Bauchgefühl und nettem Vokabular abschiebt oder Faschist:innen rund um die AfD, spielt für betroffene Personen aktuell schlicht keine Rolle. Vielmehr bedarf es einer antikapitalistischen Grundhaltung und einer strukturellen Umgestaltung der Gesellschaft, um dem Rechtsruck entgegenzuwirken und den Faschismus an der Wurzel auszureißen. 

Daher rufen wir euch dazu auf, euch am Sonntag gemeinsam mit uns auf die Straße zu begeben – gegen Rechts, gegen die AfD!”

Nachbericht und Einschätzung zu den Bauernprotesten und rechten Akteuren in München

Am Montag startete die vom deutschen Bauernverband (DBV) initiierte Aktionswoche gegen die geplanten Subventionskürzungen der Bundesregierung in München mit gleich mehreren Demonstrationen. Unter dem Motto „Es reicht! Die Ampel muss weg!“ veranstaltete auch die bayrische “AfD” eine Kundgebung, um aus dem Protest gegen FDP, SPD und Grüne zu profitieren. 

Die Bundesregierung möchte mit den mittlerweile teils zurückgenommenen Einsparungen die Kosten der wirtschaftlichen Krise auf die Landwirtschaft auslagern. Daher ist die Wut der Bäuer:innen verständlich und berechtigt. Gerade für kleine landwirtschaftliche Betriebe sind die Subventionen teilweise überlebensnotwendig. Doch während große Lebensmittelkonzerne und Großbauern dank den Lebensmittelteuerungen noch mehr Profite eintreiben sollen Teile der Landwirtschaft noch stärker unter der neoliberalen Ampel-Politik leiden. Der völlig absurde Sparkurs der Regierung instrumentalisiert die Krise zur Einsparung jeglicher Sozialmaßnahmen und finanziert nebenbei der größte Aufrüstung seit dem 3. Reich. Aus dieser Perspektive sollten wir als Antikapitalist:innen grundsätzlich solidarisch mit den Bauernprotesten sein. 

Aktuell versuchen auch bundesweit zahlreiche rechte Organisationen auf den Protest-Zug aufzuspringen, Einfluss zu gewinnen und die Stimmung für sich zu nutzen. Unter anderem die Anti-Ampel-Rhetorik macht es vielen Rechten einfach, sich als Opposition darzustellen. 

An der Kundgebung des bayrischen Bauernverbands auf dem Odeonsplatz in München beteiligten sich ca. 8000 Menschen. Wenig überraschend war dennoch quasi die komplette Münchner Rechte von “AfD”, “Junge Alternative”, “Identitäre Bewegung”, die Burschenschaft “Danubia”, der “III. Weg”, „München steht auf“ und der “Studenten stehen auf” (Stauf) 

(die lokale Querdenken-Organisationen) in den Protesten unterwegs. Von den Bäuer:innen aus waren diese zwar größtenteils konservativ, im Gegensatz zu ähnlichen Protesten in anderen Städten aber mit weniger faschistischen Ausdrücken geprägt. Die einzige Fahne der Landvolkbewegung – eine Bauernprotest-Bewegung in den 1920er-Jahren, die regional als Wegbereiter für den Erfolg der NSDAP gilt – trugen Burschenschafter der “Danubia”. Lediglich ein Protestschild hatte die Farben der Reichskriegsflagge. Auch sonst gab es nur vereinzelte Schilder, die die verschäften Sanktion gemäß rechter Rethorik mit Migration begründeten. Der neurechte österreichische Nachrichtensender „AUF1“ verteilte Flyer. Das alles wurde stillschweigend hingenommen.

„München steht auf“ (MSA) organisierte unweit der Kundgebung des Bauernverbands eine eigene Veranstaltung um sich solidarisch zu zeigen. Hier beteiligten sich aber mutmaßlich vor allem das typische Querdenken-Publikum, das schon die letzten Jahre gemeinsam demonstriert. Kein einziger Traktor stand am Königsplatz. Doch auch hier offenbarte sich ein lang anbahnender Zusammenschluss das erste Mal offen. Bisher war die “AfD” wegen „Überparteilichkeit“ von MSA zwar toleriert, durfte aber nicht als solche sprechen oder Fahnen zeigen. Am Montag sprach der ehemalige “AfD”-Landtagsabgeordnete Uli Henkel unter Applaus auf der Bühne, im Publikum mehrere AfD-Schilder und eine Fahne.

Auch die “AfD Bayern” versuchte sich mit einer Kundgebung als Opposition zur Ampel und zur bayrischen Landesregierung darzustellen. Zwar war die Kundgebung mit ca. 80-100 Personen größer als Straßenauftritte der Partei in München in letzter Zeit, trotzdem waren es auch hier wenig neue Gesichter oder Bäuer:innen sondern größtenteils bekanntes “AfD”-Personal und Anhänger:innen. Das erste Mal seitdem sich die “AfD-Fraktion” durch die Landtagswahl in Bayern im Herbst nochmal deutlicher dem faschistischen Flügel zugewandt hatte, zeigte sich dies auch auf der Straße. Anwesend waren u.a. der 23-jährige Franz Schmid, stellvertretender Vorsitzender der “Jungen Alternative Bayern” und “IB”-nah. Der 22-jährige Daniel Halemba – bundesweit bekannt geworden durch seinen Haftbefehl auf Grund von Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen – oder Annie Hunecke – eine der Frontgesichter der IB- waren ebenso da. Ein Problem damit hatte niemand aus der “AfD”, Landesvorsitzender Stephan Protschka oder Rene Dierkes begrüßten u.a. Halemba freundlich.

Wir organisierten einen Gegenprotest gegen die Kundgebung der “AfD” und versuchten mit Parolen und Transparenten aufzuzeigen, dass die “AfD” kein politischer Partner für die Bauern sein kann. Erfolgreich blockierten wir außerdem einen der Kundgebungszugänge.

Die “AfD” fordert die finanzielle Förderung des Agrardiesels, schreibt aber in ihrem Grundsatzprogramm von einer vollständigen Abschaffung sämtlicher Subventionen und tritt für mehr Wettbewerb auf dem freien Markt ein.

Auch wenn es viele rechte Kräfte versuchten, so ist zumindest am ersten Tag der Protestwoche in München der offene Schulterschluss nicht gelungen. Die Berufsgruppe der Landwirte hat bei den Landtagswahlen 2023 laut Wahltagsbefragungen 52% CSU und 37% Freie Wähler gewählt, während die AfD nur stark unterdurchschnittliche 6% bekam. In Bayern haben wir also mit CSU und Freie Wähler schon ein auf dem Land fest verankertes extrem konservatives bis rechtes Angebot von dem sich die Bäuer:innen und der CSU-geprägte Bayrische Bauernverband gut vertreten fühlen. 

Un das obwohl Bayern mit einer Landesregierung aus CSU und Freie Wähler das stärkste Hofsterben deutschlandweit aufweist. Durch Subventionen werde die kleinen Betriebe immer unrentabler und sukzessive in die Arme der Großbetriebe getrieben und geschluckt. Währen die Anzahl der Kleinbetriebe immer stärker sinkt, stieg die der Großbetriebe entsprechend. Eine Entwicklung die insbesondere die wirtschafstreue Regierung Bayerns vehement voeantreibt. Und dennoch wurde der Redner der Freien Wähler laut beklatscht und bejubelt. Die konservative Regierung, die die alten Wertetraditionen bejubelt und im Hintergrund dem Neoliberalismus freie Hand gewährt, scheint sich aller Widersprüche zum Trotz zu halten. Gerade jetzt wo gegen die “grüne” Regierung gehetzt werden kann, lassen sich die eigenen Taten gern auf die Bundesregierung abwelzen. Die “AfD” hat also weniger anzubieten als in anderen Bundesländern und kann in der Bewegung aktuell kaum Erfolge verzeichnen. Dennoch besteht in dem aus Kleinbürger:innen geprägten Protest wenig progressives Potenzial. Die Proteste werden eher nach rechts rücken, anstatt das wir von links irgendwas bewirken könnten. Für die Rechten ist es ein Spielfeld in denen sie weiter Taktiken und Strategien probieren können und weiter versuchen werden, sich zu verankern. Die Gefahr für eine rechte Massenbewegung der Bäuer:innen geführt durch Faschist:innen, sehen wir aktuell aber nicht. Dafür ist der konservative Bauernverband in Bayern zu präsent, ideologisch tief verankert und die Bauern eine zu marginale Bevölkerungsgruppe. Die Gefahr besteht eher darin, dass sich weitere Berufsgruppen anschließen und der Protest einen größeren Bevölkerungsteil anspricht, welcher dann von Rechts vereinnahmt wird.

Es ist unklar wie die Proteste weitergehen, wir müssen sie als Antifaschist:innen weiter im Auge behalten, progressive Angebote unterstützen und Rechte bestmöglich raushalten!