Nachbericht zur “Kick them Out” – Demo in Rosenheim am 28.01.2023

Kick them out! Gegen das Rosenheimer AfD-Büro!

Letzte Woche Samstag beteiligten wir uns mit einer großen Anreise an der Demo des Offenen Antifaschistischen Plenums Rosenheim gegen das dortige AfD-Büro. Am Salingarten, dem Anfangskundgebungsort gab es einige kämpferischen Reden. In ihnen wurde deutlich gemacht, dass die AfD und ihre rassistischen, sexistischen und klassenfeindlichen Inhalte auch nach 4 Jahren keinen ruhigen Raum in Rosenheim einnehmen werden können! Zusätzlich wurde auf die Notwendigkeit eines organisierten, klassenbewussten Antifaschismus eingegangen, der in der bayerischen Kleinstadt, aber auch in ganz Deutschland nur zu oft mit Repression überzogen wird. So wurde beispielsweise auch Solidarität mit den momentan in Haft sitzenden Antifaschist:innen Jo, Dy, Lina und Findus ausgedrückt. 

Mit in etwa 250 Menschen lief die Demo anschließend durch die Rosenheimer Innenstadt, wobei unter anderem das besagte Büro der Rechten passiert wurde. Dort fand auch eine kurze Zwischenkundgebung statt, während der man Farbflecken, die das sonst unscheinbare Gebäude zierten, gut betrachten konnte. In einem Redebeitrag wurde hier noch einmal der vielfältige Widerstand der letzten Jahre gegen den Raum betont. 

Als der Demonstrationszug im Anschluss weiterlief und sich gerade kurz vor der Polizeiwache befand, wurde ein Toptransparent mit der Aufschrift “ACAT” über die Demo gespannt und die Arbeitsstätte der “Rosenheim-Cops” mit Farbe und Flaschen angegriffen, denn Bullen sind weder Freund noch Helfer.

Das zeigte sich dann auch als die Cops zunächst versuchten mit Schlagstöcken die Demo aufzuhalten und  wahllos auf Köpfe der Teilnehmenden einschlugen. 

Weitere Versuche der Bullen den Zug zu stoppen wurden von Demoteilnehmer:innen kämpferisch und unter Benutzung eines Feuerlöschers zurückgeschlagen. So konnte sich auch nach dieser kurzen Auseinandersetzung noch laut und bestimmt die Straße genommen werden. 

Auf der Seite der Bullen gab es ein paar verschmutzte Uniformen, unter den Demonstrierenden zog sich eine Person eine Gehirnerschütterung und Prellungen in Folge des Schlagstockeinsatzes zu. 

Trotz allem gab es keine Festnahmen oder weitere besondere Vorkommnisse. Die Demo konnte schließlich auch mit einer Abschlusskundgebung beendet werden.

Gerade jetzt, wenn der Wahlkampf vor der Tür steht, ist es für uns besonders wichtig, den Rechten Räume streitig zu machen. Denn lässt man zu, dass die Rechten Fuß fassen, und ihre menschenverachtende Hetze verbreiten können, so bedeutet das einen Rückschritt für uns alle.

Schließt euch also kommenden Protesten an und werdet selbst antifaschistisch aktiv! 

Kein Fußbreit den Rechten!

Hier findet ihr auch noch unsere:

Liebe Genoss:innen, Liebe Rosenheimer:innen,
Wir sind heute aus München hierhergekommen um gemeinsam mit unseren Freund:innen
aus Rosenheim gegen das mittlerweile seit 4 Jahren bestehende AfD-Parteibüro zu
demonstrieren.
4 Jahre in denen die AfD sich mit reaktionärer Hetze und Möchtegern-Krisenlösungen
einen festen Platz in der politischen Landschaft der BRD sichern konnte.
4 Jahre in denen kein Tag verging, ohne dass die AfD-Politiker:innen mit rassistischen
Aussagen unsere Klasse gespalten haben und
4 Jahre in denen die AfD die Räume hier in Rosenheim dafür nutzen konnte.
So zum Beispiel Andreas Winhart, der Landtagsabgeordnete dieser Stadt. Vor garnicht
allzu langer Zeit bundesweit in die Schlagzeilen gekommen, nachdem eine Rede von ihm
bekannt wurde, in der er ganz offen rassistisch Albaner und Kosovaren in der Pflege als
Diebe darstellte und anschließend ankündigte Flüchtlingsboote im Mittelmeer versenken
zu wollen.
Winhart steht dabei exemplarisch für die derzeitige Politik der AfD. So stellt er und seine
Partei sich als Lösung für die momentane Lage dar. Die aus der kapitalistischen
Produktionsweise resultierende Krise unter der unsere Klasse leidet, treibt die Preise für
Essen, Strom und Heizen ins für viele Unbezahlbare. Parallel dazu fahren Energie- und
Erdölkonzerne Rekordgewinne ein. Die logische Antwort wäre die herrschende Klasse
anzugreifen um uns zu entlasten. Doch statt diese zur Rechenschaft zu ziehen, verfolgen
sie eine gegensätzliche Linie. Beispielhaft dafür steht die Positionierung von Winhart und
Co. zur Erbschaftssteuer. Diese wollen sie komplett abschaffen. Dass die AfD in dieser
Krisensituation für die Interessen des Kapitals kämpft, offenbart deutlich, dass ihre
Inszenierung als “Partei des armen Mannes” nichts als eine Worthülse ist.
Neben dem Aufzeigen und Kämpfen für tatsächliche Lösungen der Krise ist es unsere
Aufgabe als Antifaschist:innen die Lügen und Hetze reaktionärer Kräfte wie der AfD zu
entlarven. Dieses Entlarven reicht allerdings nicht aus, die AfD hat nicht nur keinerlei
Lösung parat, sondern wird durch den Versuch der Spaltung der Klasse durch
beispielsweise Rassismus zum ganz offensichtlichen Feind der arbeitenden Bevölkerung.
Als Antwort darauf, müssen alle, auf deren Rücken die Krise ausgetragen wird, sich
erkennen und zusammen kämpfen. Der Kampf richtet sich dabei gegen den Kapitalismus
und gegen reaktionäre Kräfte wie die AfD. Dieser muss auf allen Ebenen stattfinden und
alle Mittel sind erlaubt. Dabei können wir uns nicht nur nicht auf diesen Staat verlassen,
sondern er kämpft als logische Konsequenz seiner Rolle für das Kapital gegen uns. Von
dem Versuch der Polizei jeden Protest gegen das AfD-Büro hier in Rosenheim zu
kriminalisieren bis hin zur Inhaftierung von Jo, Dy und Lina wegen militanter
antifaschistischer Arbeit merken wir, dass auch für den Staat alle Mittel im Kampf gegen
uns erlaubt sind. Wir dürfen uns davon nicht einschüchtern lassen und müssen erkennen
dass dieser Kampf notwendig und alternativlos ist. Uns wir niemand dabei helfen, deshalb
müssen wir es selbst in die Hand nehmen,
Antifa bleibt Handarbeit!
Freiheit für alle inhaftierten Antifas!
Gemeinsam und solidarisch kämpfen!