Wir haben uns heute getroffen um an David Dushman zu erinnern.
Am 1. April 1923 in Danzig als Sohn eines jüdischen Militärarztes der Roten Armee geboren, wäre er heute am Friedrich-Engels-Bogen 99 Jahre alt geworden. Er war der letzte lebende Rotarmist, der an der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz beteiligt war.
Als das faschistische Deutschland 1941 die Sowjetunion in einem Vernichtungskrieg angriff, der mindestens 24 Millionen Sowjetbürger:innen das Leben kostete, meldete sich Dushman freiwillig bei der Roten Armee. Er kämpfte über 3 Jahre gegen die Faschisten, unter anderem in der bekannten kriegswendenden Schlacht um Stalingrad. Am frühen Nachmittag des 27. Januar 1945 kam er mit seiner Division am Konzentrationslager Auschwitz an und fuhr die elektrisch geladenen Umzäunungen mit seinem
Panzer nieder. Über 1 Millionen Menschen wurden dort seit 1940 ermordet. Die Rote Armee befreite das Lager, hierzu David Dushman: “Überall Skelette. Aus den Baracken wankten sie, zwischen den Toten
saßen und lagen sie. Schrecklich. Wir warfen ihnen alle unsere Konserven
zu und fuhren sofort weiter, um die Faschisten zu verjagen.”
Wenige Monate später erlebte Dushman den endgültigen Sieg über den deutschen Faschismus in Berlin. Zurück in der Sowjetunion wurde er für seine Dienste im Kampf gegen den Faschismus geehrt und trainierte dort fast 40 Jahre lang die sowjetische Frauennationalmannschaft im Fechten.
Danach zog er hier nach München wo er sich unter anderem mit Vorträgen über seinen damaligen Kampf weiterhin gegen Faschismus einsetzte.
Letztes Jahr starb er am 4. Juni hier in München.
Die Erinnerung an David Dushman lehrt uns als Antifaschist:innen vor
allem eins: Der Faschismus war nie weg, sei es durch Kontinuitäten in
der BRD seit 1945 oder durch das heutige erstarken faschistischer und
rassistischer Akteure in Deutschland.
Erinnern heißt handeln, organisiert kämpfen gegen den Faschismus!