Antifaschistisches Erinnern am “Internationalen Tag des Gedenken an die Opfer des Holocaust”

In Erinnerung an die Opfer des Holocaust haben wir uns am 27.1.2022 dem Stillen Gedenken der @vvnbda_muenchen angeschlossen. Rund 70 Menschen versammelten sich am Nachmittag um das ewige Licht am „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“.
Nachdem wir all jenen Menschen die unter den Nazis litten Solidarität durch unser Schweigen zollten, zogen wir in kleinerer Gruppe durch die Innenstadt. Im Rahmen einer kurzen Stadtführung begaben wir uns auf eine Spurensuche der NS-Geschichte. Hierzu besuchten wir fünf Orte, an welchen je ein:e Genoss:in eine Rede hielt, welche die Ausbeutung und Unterdrückung durch die nationalsozialistische Ideologie veranschaulichte. So statteten wir auch Siemens und Daimler einen Besuch ab, wo wir neben einem Redebeitrag auch Schilder hinterliessen, auf welchen wir über die Firmengeschichte aufklären. An drei weiteren Orten, die von der NS-Verfolgung zeugten, legten wir nach den Reden Kerzen und Schilder nieder. Wir haben uns ausgetauscht und gemeinsam geschwiegen. Doch eine lebendige Form der Erinnerung ist kämpferisch!
Die beiden Firmen ließen in Arbeitslagern produzieren, um den eigenen Gewinn zu steigern. Sie profitierten von dem menschenverachtenden Regime und kamen in dieser Zeit zu enormen Reichtum und Einfluss – nicht zuletzt durch enge Beziehungen zu bekannten Nazis. Ihr Aufstieg kostete Leben. Ihre Aufarbeitung beschränkt sich auf ein taktisches Reagieren auf gesellschaftlichen Druck sowie Vertuschung dort, wo kein Druck besteht. 
Die drei anderen Orte thematisieren die Gewalt – und die dazugehörige Bereitschaft der Gesellschaft diese Gewalt in Kauf zu nehmen – der Novemberpogrome 1938, der Patient:innen Morde und der Verfolgung homosexueller Männer unter nationalsozialistischer Herrschaft.
All diese Beispiele verdeutlichen die Ausgrenzung jener, die keinen Platz in der NS-“Volksgemeinschaft“ fanden, die Verurteilung aller „Andersartigen“ und das Weggucken der opportunistischen Bürger:innen.
Kein Vergessen, kein Vergeben.
Erinnern heißt kämpfen!