Lesetipps für Antifascht*innen

Wir haben eine kleine Auswahl an antifaschistischen Texten, Broschüren und Büchern zusammengestellt, um euch Anregungen zu geben, wie ihr die Zeit der Ausgangsbeschränkungen sinnvoll nutzen könnt:


Broschüren:

  • Antifa (M) – Geschichte der Antifaschistischen Aktion: In dem Text wird der Weg zum Nazifaschismus und die Geschichte des antifaschistischen Widerstandes dargestellt. Insbesondere die Rolle und das Wirken der damaligen Antifaschistischen Aktion werden dabei hervorgehoben.

 

  • Staat & Nazis Hand in Hand: Mehrere Antifa-Gruppen aus Baden-Württemberg und Bayern haben gemeinsam eine Broschüre zur Verstrickung von Staat und Nazis veröffentlicht.

 

  • Rechte Betriebsarbeit im Keim ersticken: Welche Gefahren „Zentrum Automobil“ und Co. mit sich bringen und welche Chancen wir ergreifen können! Darüber hat die Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart zusammen mit der Antifaschistischen Perspektive LB/RMK eine lesenswerte Broschüre herausgegeben.

Texte / Aufsätze:

  • Clara Zetkin – Kampf gegen den Faschismus: Clara Zetkin beschäftigt sich in diesem frühen Text mit dem aufkommenden italienischen Faschismus Anfang der 1920er Jahre und stellt dessen Grundlagen und Auswüchse heraus. Die Schrift ist aus dem Jahre 1923, wurde also 10 Jahre vor dem Machtantritt des Nazifaschismus geschrieben. Obwohl sie deshalb natürlich noch keine hinreichende Analyse des deutschen Faschismus liefern konnte, schaffte Clara Zetkin es, den konterrevolutionären Charakter, die wirtschaftlichen Verflechtungen und die uneinlösbaren Versprechungen faschistischer Regimes herauszustellen. Ebenso macht sie schon früh klar, dass antifaschistischer Widerstand nur breit aufgestellt und in allen Bereichen der Gesellschaft geführt, wirkungsvoll ist.

 

  • Kurt Pätzold – Mehr als ein Definitionsstreit: In diesem Text beschäftigt sich Kurt Pätzold mit der Faschismusanalyse, die 1933 entwickelt und 1935 von Georgi Dimitroff vor dem 7. Weltkongress der kommunistischen Internationale vorgetragen wurde. Er untersucht die Analyse auf Werte und Mängel, ordnet sie geschichtlich ein und verdeutlicht ihre aktuelle Bedeutung.

 

  • Kurt Pätzold – Die Gegenrevolution: In 18 Thesen geht der Historiker Kurt Pätzold in diesem Artikel aus der Tageszeitung Junge Welt auf die zentralen Wesensmerkmale des Faschismus ein. Vor allem gegen die bürgerliche Geschichtsschreibung, die die unmittelbare Verzahnung der kapitalistischen Ordnung mit dem Aufkommen faschistischer Regimes leugnet und stattdessen die Rolle einzelner Persönlichkeiten in den Vordergrund stellt.

Bücher:

  • Reinhard Kühnl – Faschismustheorien: In dieser Gesamtdarstellung der Faschismusdiskussion analysiert und krititsiert Reinhard Kühnl viele verschiedene Positionen zu Ursachen und Wesen des Faschismus, die sich innerhalb der Forschung herausgebildet haben.

 

  • Reinhard Kühnl – Formen bürgerlicher Herrschaft: Der Marburger Politologe untersucht die Bedingungen, unter denen parlamentarische Demokratie in faschistische Herrschaft umschlagen kann. Er ordnet den Faschismus in die Entwicklungsgeschichte der bürgerlichen Gesellschaft ein und sieht sowohl liberale Demokratie wie faschistische Diktatur als Formen bürgerlicher Herrschaft an, die jeweils bestimmten Entwicklungsphasen und Krisenlagen dieser Gesellschaftsform entsprechen.

 

  • Kurt Gossweiler – Aufsätze zum Faschismus (2 Bände): Die Bände enthalten 22 Aufsätze und Vorträge des DDR-Historikers und Faschismusforschers Kurt Gossweiler. Die Texte beschäftigen sich vor allem mit den Ursachen für den Untergang der Weimarer Republik und dem Sieg des Faschismus in Deutschland. Außerdem kreisen sie um die Frage nach der Wesensbestimmung des Faschismus.

 

  • Reinhard Opitz: Faschismus und Neofaschismus: Opitz greift die Fragen auf, die der marxistischen Faschismustheorie als ihre vermeintlich »blinden Flecke« vorgeworfen werden. Vorwürfe, die als Begründung herhalten, warum es eines anderen Ansatzes zum richtigen Verständnis des Faschismus bedürfe. Er antwortet darauf, indem er auf marxistischer Grundlage Erklärungen zu diesen Themen herleitet. Im zweiten Teil des Buches versucht Opitz eine Funktionsbestimmung des nicht (mehr) an der Macht befindlichen Faschismus, des Neofaschismus.

 

  • Gerd Wiegel – Ein aufhaltsamer Aufstieg. Alternative zu AfD & Co.: Der Autor stellt die unterschiedlichen innerparteilichen Tendenzen dar, zeigt, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen, wie sie gegeneinander konkurrieren und sich bei allen Reibereien und Flügelkämpfen gegenseitig ergänzen. Er analysiert Geschichte und Programm der AfD und ihre im neoliberalen Kapitalismus wurzelnden Erfolgs- und Aufstiegsbedingungen.

 

  • Dietrich Heither, Michael Gehler, Alexandra Kurth, Gerhard Schäfer – “Blut und Paukboden”. Eine Geschichte der Burschenschaften: Nachgezeichnet wird die Kontinuität des “völkischen” und antidemokratischen Denkens, das sich wie ein brauner Faden bis zum Wartburgfest von 1817, der ersten großen urburschenschaftlichen Manifestation, zurückverfolgen lässt. Damit werden die deutschen Burschenschaften “paradigmatisch für die Entwicklung einer politischen und ideologischen Strömung der deutschen Geistes-, Sozial-und Politikgeschichte” und somit auch für Außenstehende interessant.