Antifa Boazn: Antifa ist notwendig – Vortrag

Nach sechs Monaten Prozess gegen die beiden Antifas Jo und Dy ging das sog. „Wasen-Verfahren“ Mitte Oktober 2021 zu Ende. Beide wurden vor dem Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die Solidaritätskampagne “Antifaschismus bleibt notwendig” begleitete den gesamten Verfahrenskomplex bereits seit den ersten Hausdurchsuchungen 2020 und versuchte Solidarität zu organisieren. Zum ersten Prozess gegen Jo und Dy, der im April 2021 startete, gestalteten sie eine solidarische Begleitung.

Mit dem Urteil ist das Verfahren und eine erste intensive Phase der Solidaritätskampagne zu Ende. Nichts desto trotz, sitzt Dy weiterhin in U-Haft, stehen weitere Prozesse gegen andere Beschuldigte an und auch die Revision im Prozess gegen Jo und Dy erwartet uns. Mit der Veranstaltung wollen wir zu diesem Zeitpunkt folgende Fragen aufstellen:

In welchem Verhältnis steht der Prozess und die kriminalisierte antifaschistische Intervention zu den aufkommenden Querdenken-Demonstrationen im Frühjahr 2020? Inwieweit stellt dieser Repressionsangriff eine neue Qualität dar? Was für Schlüsse können wir aus dem Prozessverlauf ziehen? Wie sah die Prozessbegleitung aus? Was sind für uns grundsätzlichere Herangehensweisen gegenüber staatlicher Repression und der Organisierung von Solidarität?
Gemeinsam wollen wir die bisherige Arbeit der Solikampagne und unsere Einschätzungen zu den Fragen diskutieren.

Kommt zur Veranstaltung:
Donnerstag, 26. Mai 2022, 19 Uhr
Barrio Olga Benario, Schlierseestr. 21

Über alles rund um den „Wasen-Prozess“ könnt ihr euch auf der Homepage der Solidaritätskampagne „Antifaschismus bleibt notwendig!“ unter notwendig.org informieren.

8. Mai – Tag der Befreiung vom Faschismus

Heute vor 77 Jahren wurde Deutschland vom Faschismus befreit. Wir sind deshalb auf die Straße gegangen, um den Tag der Befreiung vom Faschismus zu feiern und um dem Widerstand dagegen zu gedenken. 
Für uns als organisierte Antifaschist:innen ist der Tag von zentraler Bedeutung weil er das Ende der faschistischen Schreckensherrschaft markiert. 
Auch wenn der Faschismus an der Macht besiegt wurde, bleibt Antifaschismus auch heute noch notwendig. 
Schon vor Wochen initiierten wir ein Bündnis aus Gewerkschaftsjugenden und lokalen linken Gruppen. 
Der Tag begann für uns mit einer Bündnisrede am Platz der Opfer des Nationalsozialismus in der Innenstadt. Es wurden Blumen abgelegt und wir gedachten den gefallenen Widerstandskämpfer:innen gegen den Nationalsozialismus in einer Schweigeminute.
Anschließend zogen wir gemeinsam zum Pariser Platz in Haidhausen von wo aus unsere Demonstration startete. Bevor wir mit ca. 200 Menschen losliefen hörten wir noch Reden von der Ver.di Jugend, der Linksjugend solid red und dem Antifa Stammtisch München. 
Danach stellten wir uns auf um in Richtung Giesing loszulaufen. Schon von Anfang an wurden auf unserem Weg laminierte Schilder aufgehängt um Nachbar:innen und Passant:innen über Widerstandskämpfer:innen zu informieren. Unsere kämpferischen Parolen wurden ungefähr auf der Hälfte von rotem Rauch untermalt. Zudem gab es Moderationsbeiträge die über den Anlass unserer Demo aufklärten. An der Silberhornstraße wurden aus der Demo heraus Stencils mit Gesichtern von Widerstandskämpfer:innen wie zum Beispiel Olga Benario auf den Boden gesprüht. Kämpferisch zogen wir weiter zum Giesinger Bahnhof. Dort wurde ein Gedenkort eingerichtet, eine weitere Schweigeminute abgehalten und alle Anwesenden legten rote Nelken ab. Beendet wurde die Schweigeminute von Konfettikanonen, weil der Tag der Befreiung nicht nur ein Gedenktag, sondern auch ein Feiertag für alle Antifaschist:innen ist.
Danach hörten wir weitere Reden von der Antifaschistischen Aktion München, Didf Jugend und der SDAJ. 
Alle Aktionen in und um die Demo verliefen wie geplant und auch von Passant:innen erhielten wir großen Zuspruch.
Nach diesem erfolgreichen Tag liefen wir gemeinsam zurück ins Barrio Olga Benario wo wir den Nachmittag mit kühlen Getränken und veganer Currywurst ausklingen ließen.

Demo gegen Polizeigewalt – Mannheim war kein Einzelfall!

Ein Mensch mit Migrationshintergrund, der offenbar psychatrische Hilfe benötigt hätte wird am zweiten Mai in Mannheim am hellichten Tage gepfeffert, zu Boden gebracht, geschlagen, gefesselt und muss an Ort und Stelle reanimiert werden. Er stribt wenig später im Krankenhaus.
Wir waren wie aktuell an vielen Orten in Deutschland auch in München auf der Straße um dagegen ein Zeichen zu setzen und einen weiteren Mord nicht einfach schweigend hinzunehmen. Nach einer Schweigeminute für alle Opfer von rassistischer Polizeigewalt sind wir mit ca. 300 Menschen vom Westend zum Stachus gelaufen, entlang der Route haben sich einige Menschen angeschlossen und viele Passant:innen teilten unsere Wut. Das wir geschlossen gegen die Staatsgewalt angehen wurde mit Bengalos aus der Demo unterstrichen.
Klar ist, dass die Bullen uns ein direkter Feind sind. Feind unserer Klasse, von Rassismus und Sexismus betroffener Menschen und Feind aller fortschrittlichen Bewegungen. Lasst uns sie so behandeln, und lasst uns gemeinsam unsere Trauer und unsere Wut über den erneuten Bullenmord auf die Straße bringen! 
Mannheim – das war Mord –
Widerstand an jedem Ort!

Demo gegen Polizeigewalt und Rassismus

Demo gegen Polizeigewalt und Rassismus
Am Montag, den 2.Mai verlässt ein migrantischer Mann das Zentrum für seelische Gesundheit in Mannheim. Daraufhin wird die Polizei kontaktiert, sie solle ihm helfen. Die uniformierten und bewaffneten Polizeibeamten finden den Mann. Sie besprühen ihn mit Pfefferspray. Als er sich von der Polizeikontrolle bedrängt fühlt, drücken sie ihn gewaltsam zu Boden und schlagen auf ihn ein. Er stirbt noch am selben Tag im Krankenhaus. 
Die Polizei fühlt sich sicher genug, am helllichten Tag auf migrantische Menschen einzuprügeln. Ihre repressive, rassistiche und mörderische Staatswächter-Rolle im Kapitalismus ist von Grund auf zu bekämpfen. In Solidarität mit allen Betroffenen, erfüllt von Fassungslosigkeit und Wut wollen wir deshalb am Donnerstag auf die Straße gehen. 
Treffpunkt: 19:00 Georg Freundorfer Platz  
FREIHEIT ENTSTEHT ALS KÄMPFENDE BEWEGUNG 
FÜR MEHR STAATSZERLEGUNG