Antifaschistisches Gedenken an die Opfer der NS-Herrschaft – USK räumt Geschwister Scholl-Grab für Coronaleugner frei

Für den 1. November hatten sich Personen aus dem rechten Coronaleugner-Spektrum zu einer Kundgebung angemeldet. Teil der Kundgebung sollte auch ein Besuch am Grab der Geschwister Scholl sein. Seit Jahren versuchen Rechte in München bereits, die Weisse Rose als Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus für ihre Zwecke umzudeuten und für sich zu vereinnahmen.

Entsprechend haben wir dazu aufgerufen, sich an einem würdigen, antifaschistischen Gedenken an die Opfer des NS auf dem Friedhof Perlacher Forst zu beteiligen. Bereits am Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus zeigte die bayrische Polizei, welche Rolle sie an diesem Tag einnehmen will. Während einige Dutzend Antifaschist*innen und Mitglieder der VVN-BdA an der jährlichen Blumenniederlegung teilnahmen, wurde das gesamte Gräberfeld von USK-Einheiten umstellt. Der Besuch anderer Gräber wurde vorerst verboten und gedroht, das Zeigen von Fahnen der Antifaschistischen Aktion würde zu Festnahmen führen.

Von diesem Einschüchterungsversuch liessen wir uns nicht abhalten, schließlich doch zum Grab der Geschwister Scholl weiterzuziehen und es mit Blumen, Spruchbändern und Kerzen zu schmücken.

Bereits während unseres Gedenkens, tauchte unter anderem der AfDler Stefan Bauer auf, zog sich angesichts unserer Präsenz aber auch schnell wieder zurück.

Nach Ende ihrer mickrigen, kaum 20 Personen umfassenden Kundgebung vor den Toren des Friedhofs machten sich auch die Coronarebell*innen auf den Weg zum antifaschistischen Denkmal.

Als sich Antifaschist*innen ihnen vor dem Grab der Scholls in den Weg stellten, konnten die Rechten wieder auf die volle Unterstützung des USK zählen. Mit Gewalt räumte die bayrische Polizei das Grab und ging dabei gezielt gegen Fahnen und Symbole der Antifaschistischen Aktion vor. Auch wenn die Rechten unter massiven Polizeischutz zum Gedenkort durchdringen konnten, war dieser bitter nötig und auch ihr Besuch konnte nur unter Protest stattfinden. Wieder einmal zeigt sich, auf wessen Seite dieser Staat steht und wie wichtig es ist, antifaschistische Geschichte hoch zu halten, zu pflegen und zu verteidigen.