Gegen leere Versprechen – Kein Raum für rechte Propaganda unter dem Deckmantel von „Fridays gegen Altersarmut“

Mit einiger Verspätung ein kurzer Bericht zur Kundgebung von ”Fridays gegen Altersarmut” vom 24.01.2020:

Es war bereits vorher bekannt, dass viele Admins der ”Fridays gegen Altersarmut”-Gruppen Rechte sind, die das Thema Altersarmut nur als Mittel nutzen wollten, um eine rechte Massenbewegung zu initiieren.

Wir haben auf der Kundgebung Flyer verteilt, um den Teilnehmer_innen die tatsächlich wegen der Problematik Altersarmut auf die Straße gingen, zu verdeutlichen, dass soziale Kämpfe nur gegen die Rechte und nicht mit ihr geführt werden können.

Der Flyertext:

Gegen leere Versprechen – Kein Raum für rechte Propaganda
unter dem Deckmantel von „Fridays gegen Altersarmut“

Altersarmut ist ein ernsthaftes Problem in Deutschland. Aktuell sind
zirka 19,5 Prozent aller Renter_innenhaushalte betroffen. Das
entspricht jede_r fünften Rentner_in. Eine Besserung ist nicht in
Sicht. Die Anzahl der Personen, die von Altersarmut gefährdet sind,
wird über die Jahre hinweg weiter ansteigen.

Im Internet formieren sich seit neuestem Gruppen unter dem Motto
„Fridays gegen Altersarmut“. Ein Großteil der Organisator_innen sind
politisch rechts gesinnt. Außerdem bestehen oftmals Verbin-
dungen zu rechten Gruppierungen, wie der AfD und der NPD.
Hier in München mobilisiert vor allem die AfD, in Hoffnung in der kom-
menden Kommunalwahl davon zu profitieren, dafür. Das bedeutet
jedoch nicht, dass jede_r Teilnehmer_in der Demonstrationen ein
Nazi ist. Wer die Altersarmut bekämpfen möchte, hat keinen Grund
die AfD zu unterstützen.

In den vielen Papieren der AfD zum Thema Rente, fordern sie unter
anderem eine „flexiblere Lebensarbeitszeit“, das heißt, eine Erhöhung
des Renteneintrittsalters oder ein kapitalgedecktes Renten-
system. Das bedeutet: Unsere Renten werden der Profitgier privater
Versicherungen ausgeliefert. Am weitesten geht dabei der Partei-
vorsitzende der AfD Jörg Meuthen, der die gesetzliche Rente faktisch
abschaffen möchte. Unterstützung im Alter soll nur noch knapp über
der Mindestsicherung liegen. Eine Rente die zum Leben reicht, gibt
es dann nur noch für Menschen die sich private Altersvorsorge leisten
können. Grassierende Altersarmut ist mit der AfD vorprogrammiert.

Noch schlimmer wird es für die kommenden Generationen,
die mit befristeten Jobs, Praktika oder Zweitjobs kaum in die
Rentenkassen einzahlen können. Dieser Generation wurde von
den bürgerlichen Parteien, egal ob von SPD oder CSU, eine Welt überlassen,
in der es zwischen dem menschengemachten Klima-
wandel und leeren Rentenkassen kaum Hoffnung für eine lebens-
werte Zukunft gibt. Deswegen gehen wir seit Monaten auf die Straße.
Gegen die Zerstörung unserer Erde. Gegen die Aussicht in beschis-
senen Jobs auf ein Alter ohne Rente zuzusteuern. Und gegen die
Politiker_innen, die uns diese Welt eingebrockt haben.
Doch die Lösung für alle diese Probleme werden wir nicht in den
leeren Versprechen rechter Parteien finden, sondern nur in einer
gemeinsamen Bewegung.

Wir haben einen gemeinsamen Feind:
Diejenigen, die durch Klimawandel, Umweltzerstörung und die Privatisierung
der Rente Profit herausschlagen! All die Banken und Konzerne, die im-
mer reicher werden, während es uns allen – ob jung oder alt- immer
schlechter geht. Gehen wir gemeinsam auf die Straße und zeigen
den Herrschenden und ihren rechten Kettenhunden, wie man eine
Gesellschaft aufbaut, in der wir alle in Würde alt werden können.